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„Einfluss der elektrischen Hochfrequenzstimulation des Nucleus ...

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Einleitung 28<br />

Um den exakten Gewebebereich charakterisieren zu können, <strong>der</strong> von <strong>der</strong><br />

Stimulation betroffen ist, wurden in den letzten Jahren verschiedene<br />

Versuche durchgeführt. Dabei konnten McIntyre et al. zeigen, dass das<br />

elektrische Feld, das durch eine implantierte Elektrode erzeugt wird, ein<br />

dreidimensionales, komplexes Phänomen darstellt, das sich innerhalb <strong>des</strong><br />

Gehirns ausbreitet [56]. In weiteren Untersuchungen konnten Butson et al.<br />

zeigen, dass die zweite Ableitung <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Fel<strong>des</strong>, das während <strong>der</strong><br />

Stimulation in das Gewebe induziert wird, als treibende Kraft für die<br />

Auslösung einer Membran-Depolarisierung o<strong>der</strong> –Hyperpolarisierung<br />

angesehen werden kann. Je weiter das elektrische Feld im Gewebe verteilt<br />

wird, umso schwächer wird es. Diese Erkenntnis wird auch als die „Annahme<br />

<strong>der</strong> zweiten Ableitung“ bezeichnet (englisch: volume of tissue activated,<br />

VTA). Der genaue Umfang <strong>des</strong> Gewebebereiches, <strong>der</strong> durch die elektrische<br />

Stimulation beeinflusst wird, ist jedoch noch immer unklar und wird in vielen<br />

weiteren Studien intensiv untersucht [57].<br />

1.4.2 Ungewollt auftretende Reaktionen währen <strong>der</strong> Stimulation<br />

Die elektrische Stimulation kann, wie bereits kurz erwähnt, unter bestimmten<br />

Voraussetzungen schädlich für Elektrode und Gewebe sein. Die Schädigung<br />

<strong>der</strong> Elektrode ist durch signifikante irreversible faradaysche Reaktionen an<br />

<strong>der</strong> Elektroden-Oberfläche, wie <strong>der</strong> Metall-Oxidation, gekennzeichnet. Diese<br />

irreversiblen Reaktionen am Metall wie<strong>der</strong>um bewirken eine Korrosion <strong>der</strong><br />

Elektrode. Die Zerstörung <strong>des</strong> Gewebes durch elektrische Stimulation<br />

hingegen kann auf innere biologische Prozesse zurückgeführt werden. So<br />

wird angenommen, dass Überstimulation <strong>des</strong> Gewebes zu einer<br />

Hyperaktivität vieler Neuronen führt, sodass sich die chemische<br />

Zusammensetzung <strong>des</strong> Gewebes än<strong>der</strong>t und somit eine Schädigung <strong>des</strong><br />

Gewebes eintritt [53]. In den Studien von Lilly et al. [58] und Mortimer et al.<br />

[59] konnte herausgefunden werden, dass auch die Bildung toxischer<br />

elektrochemischer Reaktionspartner an <strong>der</strong> Elektroden-Oberfläche während<br />

<strong>der</strong> Stimulation einen Mechanismus <strong>der</strong> Gewebezerstörung darstellt.

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