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Vergleichende Betrachtung der Effektivität und Effizienz ... - SuSanA

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Allgemeine Gr<strong>und</strong>lagen <strong>der</strong> Düngung<br />

2.4.4 Düngen mit Abwasser<br />

Schwarzwasser (Gelbwasser plus Braunwasser) enthält den größten Teil an Nährstoffen, die einer<br />

landwirtschaftlichen Verwertung zugeführt werden könnten.<br />

FAO/RNEA (2000) definieren für Abwasser nach einer mechanisch-biologischen Behandlung das<br />

in <strong>der</strong> Tab. 2-6 aufgelistete Nährstoffpotential.<br />

Tab. 2-6 Nährstoffpotenzial von gereinigtem Abwasser [FAO/RNEA (2000)]<br />

(nach mechanisch-biologischer Reinigung, ohne Phosphorelimination)<br />

N P K<br />

Nährstoffkonzentration<br />

mg/l<br />

kg/ha bei 10.000 m³ water/ha<br />

(1000mm)<br />

20 -60 [30] 6 – 15 [10] 10 – 30 [30]<br />

200 – 600 60 – 150 100 - 300<br />

Nach Otterpohl (1999) könnten durch Teilstromstrombehandlung Produkte mit höherer Nährstoffkonzentration<br />

gewonnen werden, dies soll im nächsten Kapitel näher beschrieben werden.<br />

2.4.5 Düngen mit Urin<br />

Die Gleichwertigkeit von Urin zu Mineraldünger sieht Simon et al. (2003) gr<strong>und</strong>sätzlich als<br />

gegeben an. Wird Urin in die oberste Bodenschicht eingearbeitet, können die Ammoniakverluste<br />

unter 10 % gehalten werden. Optimale Ausbringungstechnik mit Schleppschlauchverteilern o<strong>der</strong><br />

Injektoren führen nur zu Verlusten von 1 bis 3 % [Nie<strong>der</strong>ste-Hollenberg et al. (2003)].<br />

Eine Urinapplikation salzempfindlicher Arten wie Kartoffeln, Gemüse o<strong>der</strong> Obst sollte nach Simon<br />

et al. (2003) allerdings vermieden werden, kein Problem hingegen wird bei <strong>der</strong> Düngung<br />

salzverträglicher Arten wie Getreide o<strong>der</strong> Zuckerrüben gesehen.<br />

Neben <strong>der</strong> direkten Verwertung von Urin in <strong>der</strong> Landwirtschaft, besteht auch die Möglichkeit Urin<br />

gemeinsam mit Gülle auszubringen [Starkl (2005)].<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Hygiene ist zu erwähnen, dass Urin gr<strong>und</strong>sätzlich relativ keimarm ist. Eine<br />

vermehrte Keimanzahl kann insbeson<strong>der</strong>e dann auftreten, wenn eine Trennung von Fäzes <strong>und</strong><br />

Urin nicht zu 100 % gewährleistet werden kann [Nie<strong>der</strong>ste-Hollenberg (2003)]. In <strong>der</strong> Praxis ist<br />

davon auszugehen, dass eine 100 % Trennung selten realisiert werden kann <strong>und</strong> daher im<br />

Umkehrschluss von einer Verkeimung ausgegangen werden muss. Untersuchungen von Högl<strong>und</strong><br />

(2001) zeigen jedoch, dass bei einer Speicherzeit von mehr als 6 Monaten bei einer Temperatur<br />

von 20°C wahrscheinlich keine pathogenen Keime im Speichertank überleben werden. Wichtig ist<br />

jedoch hierbei, dass während <strong>der</strong> Speicherzeit keine Zufuhr frischen Urins erfolgt.<br />

Nach Högl<strong>und</strong> (2001) kann Urin, <strong>der</strong> einer Speicherzeit unter den genannten Bedingungen<br />

unterzogen worden ist, bedenkenlos für die Düngung von Pflanzen für die Weiterverarbeitung o<strong>der</strong><br />

von Futterpflanzen verwendet werden. Sollen Pflanzen gedüngt werden, die zum rohen Verzehr<br />

gedacht sind, wird allerdings empfohlen, die Urin Düngung auf dem braunen Boden einzuarbeiten<br />

<strong>und</strong> keine Düngung während <strong>der</strong> Wachstumsphase <strong>der</strong> Pflanzen vorzunehmen. Nie<strong>der</strong>ste-<br />

Hollenberg (2003) führt aus, dass Gelbwasser als Dünger am Besten im Frühjahr, noch vor <strong>der</strong><br />

Wachstumsperiode ausgebracht werden sollte. So hat das Ammonium Zeit zu Nitrat zu oxidieren<br />

<strong>und</strong> genau zeitgerecht für die Wachstumsphase zur Verfügung zu stehen.<br />

Ungeklärt ist allerdings noch die Frage <strong>der</strong> Arzneimittelrückstände im Urin. Forschungen auf<br />

diesem Gebiet sind bisher noch zu keinem endgültigen Ergebnis gekommen. Es darf nicht<br />

Kapitel 2 - Seite 11/12

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