Vergleichende Betrachtung der Effektivität und Effizienz ... - SuSanA
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Erfolgsparameter einer Abwasserverwertung in <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />
5. Erfolgsparameter einer Abwasserverwertung in <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />
Ein wesentlicher Bestandteil beim Vergleich verschiedener Verfahren <strong>der</strong> Abwasserbehandlung ist<br />
eine quantitative Bewertung des wirtschaftlichen Nutzens aus <strong>der</strong> Verwertung des behandelten<br />
Abwassers <strong>und</strong> des Klärschlamms. In diesem Kapitel werden die notwendigen Voraussetzungen,<br />
dass eine Nutzung überhaupt stattfindet, vorgestellt.<br />
5.1 Wasserknappheit<br />
Wasserknappheit ist einer <strong>der</strong> wesentlichen Gründe, Abwasser wie<strong>der</strong>zuverwerten. Für aride <strong>und</strong><br />
semiaride Gebiete ist die daher die Verwendung von Abwasser für die Bewässerung <strong>der</strong> Fel<strong>der</strong><br />
gängige Praxis (siehe auch Kap. 4). Einer Verwertung steht entgegen, wenn z.B. Abwässer über<br />
mehrere Kilometer zu einer zentralen Kläranlage geför<strong>der</strong>t werden <strong>und</strong> nicht mehr am<br />
Entstehungsort zur Verfügung stehen. Eine solche Konstellation ist für die betroffene Bevölkerung<br />
oftmals existenzgefährdend <strong>und</strong> führt dazu, wie die Erfahrung in Syrien zeigt, dass häufig<br />
Abwassertransportkanäle aufgebrochen werden, um Abwasser entnehmen zu können [Mohamed<br />
(2004)].<br />
Um dies zu vermeiden, sollten bevorzugt dezentrale Abwasserentsorgungssysteme eingesetzt<br />
werden. Ein weiterer Vorteil des dezentralen Einsatzes ist, hohe Energieaufwendungen für das<br />
Rückpumpen von Abwässern zu vermeiden.<br />
5.2 Fehlen von pflanzen- <strong>und</strong> bodenschädlicher Bestandteile im Abwasser<br />
Abwasser, das zur Wie<strong>der</strong>verwendung in <strong>der</strong> Landwirtschaft eingesetzt werden soll muß<br />
hygienisch unbedenklich sein. Hygienisch unbedenklich für die Personen, die mit dem Abwasser in<br />
Berührung kommen können (z.B. Landwirte) <strong>und</strong> in Bezug auf die Pflanzen, die durch Keime etc.<br />
kontaminiert werden könnten. Somit lautet eine unabdingbare For<strong>der</strong>ung an alle<br />
Abwasserentsorgungssysteme, mit dem Ziel <strong>der</strong> Abwasserverwertung, hygienisch einwandfreies<br />
Abwasser bzw. Abwasserteilstöme zur Verfügung zu stellen.<br />
Diesem Aspekt wird auch im syrischen Standard für die Nutzung von geklärtem Abwasser<br />
(SASMO 2752/2002) Rechnung getragen. In <strong>der</strong> nachfolgenden Tabelle werden die Grenzwerte<br />
u.a. für die Anzahl pathogener Keime vorgestellt <strong>und</strong> mit den Grenzwerten <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> Jordanien<br />
<strong>und</strong> Marokko verglichen [KfW (2006)]. Bei näherem Hinsehen jedoch wird offensichtlich, dass die<br />
For<strong>der</strong>ungen für die Klasse B hinsichtlich <strong>der</strong> Hygienevorgaben inkonsequent sind (siehe Tab. 5-<br />
1). Eine beson<strong>der</strong>e Begründung für diese Vorgabe ist in <strong>der</strong> Richtlinie nicht hinterlegt <strong>und</strong><br />
wi<strong>der</strong>spricht auch den Vorgaben <strong>der</strong> WHO (Tab. 5-2).<br />
Tab. 5-1 Auszug <strong>der</strong> syrischen Richtlinie für geklärtes Abwasser (SASMO 2752/2002) in mg/l<br />
im Vergleich mit an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n [KfW (2006)<br />
Syria Jordan Morocco<br />
Parameter Irrigation Irrigation<br />
Surface Aquifer<br />
water & recharge<br />
A B C A B C wadis<br />
Irrigation<br />
5,000/100<br />
Coliforms (1)