Vergleichende Betrachtung der Effektivität und Effizienz ... - SuSanA
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Erfolgsparameter einer Abwasserverwertung in <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />
Dieser Standard verbietet, unabhängig davon welcher Behandlung <strong>der</strong> Schlamm unterzogen<br />
worden ist, die Ausbringung auf Fel<strong>der</strong>n mit Gemüseanbau o<strong>der</strong> Früchten, welche üblicherweise<br />
roh verzehrt werden. Nur technisch sehr anspruchsvolle Verfahren sind in <strong>der</strong> Lage die o.g.<br />
Hygienevorgaben zu erfüllen. Eine Wie<strong>der</strong>verwendung des Klärschlamms in <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />
würde somit hohe Kosten nach sich ziehen.<br />
Schlammkompostierung <strong>und</strong> die Trocknung des Schlamms in Trockenbetten wird in <strong>der</strong> syrischen<br />
Richtlinie nicht erwähnt. Aber gerade dieses Verfahren bietet sich aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> hohen<br />
Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong> <strong>der</strong> Zuverlässigkeit <strong>der</strong> Keimabtötung in Syrien an. Die nachfolgende<br />
Abbildung von Xanthoulis (1996) zeigt, wie effektiv die Keime innerhalb eines Zeitraumes von 8<br />
Monaten abgetötet werden.<br />
Abb. 5-1: Relation zwischen Feuchtigkeitsgehalt von Klärschlamm <strong>und</strong> Anzahl von Wurmeiern [Xanthoulis (1996)]<br />
Ascaris eggs number in relation with humidity<br />
100<br />
10<br />
Sludge humidity (%)<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
Sludge humidity<br />
Ascaris eggs<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
10<br />
0<br />
22-févr<br />
8-mars<br />
15-mars<br />
22-mars<br />
5-avr<br />
19-avr<br />
26-avr<br />
3-mai<br />
17-mai<br />
21-juin<br />
22-juil<br />
20-août<br />
20-sept<br />
20-oct<br />
Ascaris eggs/gr SM<br />
1<br />
0<br />
FAZIT: Die strengen <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Konsequenz nicht immer nachvollziehbaren Gesetzesauflagen<br />
insbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong> Hygiene <strong>und</strong> den Nährstoffgrenzwerten, kann eine wirtschaftliche Abwasserverwertung<br />
unnötig erschweren. Den Studien [Arabtech (2006), KfW (2006)] folgend sind die o.g.<br />
Auflagen zurzeit ohnehin ohne praktische Relevanz, da sie von den Landwirten kaum eingehalten<br />
werden <strong>und</strong> auch zum Teil die technischen Möglichkeiten <strong>der</strong> Kontrolle fehlen. Einfache<br />
Techniken, um die in Fäkalien o<strong>der</strong> Klärschlamm enthaltenen Keime wirkungsvoll abzutöten<br />
werden nicht genannt. Hier ist <strong>der</strong> Gesetzgeber (Landwirtschaftsministerium) gefor<strong>der</strong>t nachzubessern.<br />
Die bestehenden Regelwerke sollten dahingehend überprüft werden, ecosan-konforme<br />
Stoffkreisläufe zu ermöglichen.<br />
Hinsichtlich <strong>der</strong> verschiedenen Abwassersysteme lässt sich sagen, dass die Hygienevorgaben<br />
i.d.R. von konventionellen Kläranlagen nicht ohne weitere Maßnahmen erfüllt werden.<br />
Konventionelle Kläranlagentechnik muss eine Desinfektionsstufe für die Abtötung von Keimen<br />
vorsehen. Bei Pflanzenkläranlagen hingegen ist keine nachgeschaltete Desinfektionsstufe<br />
erfor<strong>der</strong>lich. Sanitärkonzepte, die auf Teilstrombehandlung abzielen, müssen hinsichtlich des Urins<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Fäkalien bestimmte Lagerungszeiten einhalten, um das Hygienekriterium zu erfüllen.<br />
Kapitel 5 – Seite 3/8