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Vergleichende Betrachtung der Effektivität und Effizienz ... - SuSanA

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Modellrechnung 3 : Urinseparations Dehydrationstoiletten<br />

Der Einbau des Toilettensystems kann auch nachträglich erfolgen. Die Umbauarbeiten<br />

hierzu sind wenig aufwendig. Wie in Syrien üblich, handelt es sich bei dem Toilettentyp um<br />

Stehtoiletten mit einem zusätzlichen Abfluss für die Nasshygiene. Das Waschwasser <strong>der</strong><br />

Nasshygiene wird über ein Rohr dem Grauwasser zugeführt. Der Urin wird separat über ein<br />

Rohr in einen Urin-Speichertank im Garten o<strong>der</strong> Hof gesammelt.<br />

Die Fäkalien werden in <strong>der</strong> Kammer unterhalb <strong>der</strong> eigentlichen Toilette gesammelt <strong>und</strong> dort<br />

getrocknet. Nach jedem Stuhlgang ist Trockenmaterial wie z.B. Kalk, Asche o<strong>der</strong> trockene<br />

Erde etc. den Fäkalien beizufügen. Das zugegebene Material erhöht neben dem<br />

Trockensubstanzgehalt auch die Luftzufuhr. Die Kammer ist darüber hinaus noch mit einem<br />

Lüftungsrohr über Dach auszustatten. Durch den Luftzug wird die Verdunstung <strong>und</strong><br />

Trocknung <strong>der</strong> Feststoffe beschleunigt <strong>und</strong> ein Geruchsverschluß geschaffen, <strong>der</strong> den<br />

Toilettenraum auch während <strong>der</strong> Benutzung geruchsfrei hält.<br />

Ein Feuchtigkeitsgehalt unter 25 % führt schnell zur Vernichtung von pathogenen Keimen<br />

<strong>und</strong> verhin<strong>der</strong>t Fliegen- <strong>und</strong> Geruchsprobleme. Die Kammer ist so bemessen, dass eine<br />

Entleerung erst nach einem Jahr erfor<strong>der</strong>lich wird. Dieser Zeitraum ist auch ungefähr nötig<br />

um die meisten Keime, Viren <strong>und</strong> Parasiten sicher abzutöten. Spulwürmer können u.U. sogar<br />

diese Prozedur überleben. Lagerung über diese Zeit hinaus, alkalische Behandlung o<strong>der</strong><br />

Trocknung in <strong>der</strong> Sonne (UV-Bestrahlung) führt zu einer weiteren Reduzierung <strong>der</strong> Keime<br />

<strong>und</strong> Parasiten bis hin zur vollständigen Abtötung [GTZ, ecosan (2006)].<br />

Ist eine Kammer voll, kann bei einer Zweikammertoilette direkt zur nächsten Kammer<br />

gewechselt werden. Dies hat den Vorteil, dass ohne weitere Zufuhr von Frischfäkalien eine<br />

Lagerung in <strong>der</strong> Kammer möglich ist (Hygiene). In Einkammertoiletten können separate,<br />

herausnehmbare Behälter etc. einen ähnlichen Komfort bieten, jedoch ist das Hygienerisiko<br />

etwas höher <strong>und</strong> eine häufigere Entleerung nötig. Bevorzugt wird aus diesen Gründen meist<br />

eine Zweikammer-Trockentoilette. Der Kostenunterschied ist nur unwesentlich [GTZ, ecosan<br />

(2006)]. In dieser Arbeit wird aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> gesetzten Hygiene-Ziele, die Zweikammer-<br />

Trockentoilette als Modell ausgewählt.<br />

Für die Aufnahme <strong>und</strong> Behandlung des Grauwassers sind Gemulchte Gräben vorgesehen,<br />

die um Büsche <strong>und</strong> Bäume angelegt werden. Das Grauwasser kann unbehandelt den<br />

Gräben zugeführt werden. Die Gräben selbst sind mit einem Gemisch aus organischem<br />

Mulch (Blätter, Baumrinde, Holzschnipsel etc.) <strong>und</strong> Steinen gefüllt. Die Bemessung erfolgt<br />

nach dem Pflanzenwasserverbrauch <strong>und</strong> ist daher auch abhängig von <strong>der</strong> vorherrschenden<br />

Evaporation. Für Syrien können Werte für die Flächenbelastung um 15 l/(m²*d)<br />

angenommen werden [Mosel (2006)]. Bei <strong>der</strong> Errichtung <strong>der</strong> Gräben ist darauf zu achten,<br />

dass eine gleichmäßige Verteilung des Grauwassers gegeben ist. Abb. 12-3 zeigt ein<br />

Mulchgraben-System aus Indien.<br />

Abb. 9-3<br />

Einfacher Gemulchter Graben [Foto: GTZ, Werner]<br />

Kapitel 9 - Seite 3/15

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