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Wehrpflicht bleibt - Österreich Journal

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 115 / 31. 01. 2013<br />

<strong>Österreich</strong>, Europa und die Welt<br />

Plädoyer für Jugend<br />

und solidarisches Europa<br />

Bundeskanzler Werner Faymann war im EU-Parlament in Straßburg zu Gast.<br />

21<br />

Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ)<br />

hat am sich 15. Jänner in seiner Rede<br />

gegen jene ausgesprochen, die eine Kaputtsparpolitik,<br />

bei der per „Rasenmäher“ gekürzt<br />

wird, vertreten. Wichtig ist es für ihn,<br />

sich um die Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />

in ganz Europa zu kümmern, die<br />

im Moment keinen Job haben. Dabei betonte<br />

er vor allem den Zusammenhalt in der<br />

Europäischen Union: „Wir sitzen alle im selben<br />

Boot.“ Vom Ende der Krise zu reden, sei<br />

zynisch, da nach wie vor so viele junge Menschen<br />

keine Ausbildung und keinen Job hätten.<br />

Eine Ausbildungsgarantie nach österreichischem<br />

Vorbild könnte mehr als eine<br />

Millionen 16- bis 17jährige von der Straße<br />

holen. Wer in Schönwetterzeiten vom gemeinsamen<br />

Markt profitiert, „der kann nicht<br />

im Sturm das Ruder aus der Hand legen,<br />

wenn es darum geht, das Boot wieder in<br />

sichere Gewässer zurückzubringen. Im Sturm<br />

heißt es: mit anpacken, mitrudern und zusammenhalten“,<br />

betonte der Kanzler. Denn:<br />

„Sozialer Zusammenhalt ist eine gemeinsame<br />

Aufgabe, die keine nationalen Grenzen<br />

kennt“.<br />

Wenn wir Europa stärken,<br />

stärken wir uns selbst<br />

Bei der Bekämpfung der Krise müssten<br />

sich auch die Finanzmärkte beteiligen. „Wir<br />

sind mit der Regulierung der Finanzmärkte<br />

in Europa noch lange nicht am Ende.<br />

Schädliche Spekulationsgeschäfte müssen<br />

verboten werden. Zur gemeinsamen Bankenaufsicht<br />

müssen als weitere Schritte ein<br />

schlagkräftiges Bankeninsolvenzrecht kommen,<br />

sowie eine Reform der Einlagensicherung.<br />

,Too big to fail‘ sollte nicht länger<br />

als ständiges Damokles-Schwert über unseren<br />

Köpfen hängen“, sagte der Kanzler. Dabei<br />

lobte er aber auch, was im Gegensatz zu<br />

den 1930er Jahren schon zustande gebracht<br />

wurde und Instrumente eingesetzt wurden,<br />

die eine Wiederholung der Krise verhindern<br />

sollen. Dazu gehört auch die Finanztransaktionssteuer.<br />

Der Kanzler bedankte sich explizit<br />

bei den Abgeordneten des Europäischen<br />

Parlaments für die Unterstützung bei deren<br />

Einführung. „Sie ist“, so der Bundeskanzler,<br />

Foto: BKA / Andy Wenzel<br />

Bundeskanzler Werner Faymann im Europäischen Parlament in Straßburg<br />

„ein Symbol, das zeigt, daß auch die Finanzmärkte<br />

ihren Beitrag zur Bewältigung der<br />

Folgen der Finanzkrise leisten.“<br />

Zum Thema Energiepolitik sagte der<br />

Kanzler, daß er auch hier Vertrauen und Verläßlichkeit<br />

erwartet, die Atomenergie aber<br />

nicht bietet. „Atompolitik ist keine nachhaltige<br />

Politik.“ Spätestens seit Fukushima<br />

weiß man, daß Atomenergie nicht kontrollierbar<br />

ist, vor allem hinsichtlich der Frage<br />

der Endlagerung.<br />

Ausbildung für alle<br />

jungen Menschen in Europa<br />

<strong>Österreich</strong>, das eine der geringsten Arbeitslosenraten<br />

und die geringste Jugendarbeitslosigkeit<br />

aufweist, ist mit der Facharbeiterausbildung<br />

und der dualen Ausbildung<br />

Der ECOFIN hat heute eine wichtige Entscheidung<br />

für Europa getroffen und uns<br />

mit qualifizierter Mehrheit die Ermächtigung<br />

zur Finanztransaktionssteuer mit dem Instrument<br />

der verstärkten Zusammenarbeit erteilt“,<br />

zeigte sich Finanzministerin Maria<br />

Fekter (ÖVP) am 22. Jänner erfreut. „Jetzt<br />

können die elf Staaten, die sich an der verstärkten<br />

Zusammenarbeit beteiligen, ein<br />

»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />

Vorbild für Europa. Maßnahmen wie diese<br />

stärken den Wirtschafts- und Industriestandort<br />

Europa. Im Zusammenhang mit dem<br />

nächsten mehrjährigen Finanzrahmen 2014-<br />

2020 sagte der Kanzler: „Würden wir aufhören,<br />

über Rabatte zu reden, und das Geld in<br />

Ausbildung investieren, in Lehrwerkstätten,<br />

hätten wir über eine Million von der Straße<br />

geholt. Das muß der Gesellschaft doch etwas<br />

wert sein.“<br />

Der Bundeskanzler schloß mit einem eindringlichen<br />

Plädoyer für Zusammenhalt und<br />

Miteinander in Europa: „Wenn die Enkelkinder<br />

der <strong>Österreich</strong>er mit Enkelkindern aus<br />

Südeuropa eines Tages über unsere Politik<br />

urteilen, möchte ich, daß sie sagen: ,In einer<br />

schwierigen Zeit waren Solidarität und Nächstenliebe<br />

stärker als Egoismus und Gier‘.“ •<br />

Finanztransaktionssteuer ist beschlossene Sache<br />

konkretes Modell erarbeiten, das sie dann<br />

präsentieren werden“, erklärte Fekter.<br />

Neben <strong>Österreich</strong> haben sich auch Belgien,<br />

Deutschland, Estland, Griechenland,<br />

Frankreich, Italien, Portugal, Slowenien, die<br />

Slowakei und Spanien dafür ausgesprochen,<br />

auf Ebene der sogenannten verstärkten Zusammenarbeit<br />

die Finanztransaktionssteuer<br />

einzuführen.<br />

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