Wehrpflicht bleibt - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 115 / 31. 01. 2013<br />
Kultur<br />
69<br />
Foto: Bundesmobilienverwaltung/Edgar Knaack<br />
Foto: Bundesmobilienverwaltung/Edgar Knaack<br />
Schloß und Park in Miramar, 1860er Jahre<br />
Kästchen mit antiquarischen Elfenbeinfiguren aus der Bibliothek in Schloß Miramar,<br />
Pasticcio, 18. Jahrhundert<br />
»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
Maximilian als Bauherren und leidenschaftlichen<br />
Sammler. Vor dem Hintergrund der<br />
familiären Herkunft, Erziehung und Heirat<br />
zeigt die Ausstellung seine Bauten in Wien,<br />
Triest und Lacroma. Durch seine Sammellust<br />
entstanden in wenigen Jahren eine<br />
Autografensammlung, eine umfangreiche<br />
Naturaliensammlung sowie ethnologische<br />
und ägyptische Sammlungen, aus denen<br />
zahlreiche Beispiele zu sehen sind.<br />
Bereits im Kindesalter hatte Maximilian<br />
Interesse für die Baukunst sowie die Liebe<br />
zur Natur, zum Meer und zur Seefahrt entwickelt.<br />
Im Alter von 17 Jahren ließ er sich<br />
in unmittelbarer Nähe zum Schloßpark<br />
Schönbrunn ein Blockhaus, die sogenannte<br />
Villa Maxing, errichten. Neben dem Umbau<br />
der Villa Lazarovich in Triest und dem begonnenen<br />
Ausbau eines ehemaligen Benediktinerklosters<br />
auf der dalmatinischen Insel<br />
Lacroma widmete sich Maximilian vor<br />
allem dem Bau seines Schlosses Miramar in<br />
Triest, das als sein Hauptwerk gilt. Er ließ es<br />
mit großem Aufwand auf einer Felsspitze<br />
nahe Triest errichten, dessen Fertigstellung<br />
1871 er jedoch nicht mehr erlebte.<br />
In der Vorarbeit zur Schau wurden von<br />
den beiden Kuratorinnen, Ilsebill Barta und<br />
Marlene Ott-Wodni, die Einrichtungen der<br />
Schlösser erforscht. Von den rund 500 Objekten<br />
aus Schloß Miramar und der Villa<br />
Lazarovich, die in der Bundesmobilienverwaltung<br />
ausfindig gemacht und seinen<br />
Wohnräumen zugeordnet werden konnten,<br />
sind etwa 200 Objekte wie Möbel, Reisesouvenirs,<br />
Schmuckkästchen, Waffen, kunstgewerbliche<br />
Antiquitäten, etc. in der Ausstellung<br />
zu sehen. Zahlreiche Möbel wurden<br />
im Vorfeld der Ausstellung von den Werkstätten<br />
der Bundesmobilienverwaltung aufwändig<br />
restauriert.<br />
Im Erdgeschoß werden Maximilians<br />
Marinetätigkeit, seine ausgedehnten Reisen<br />
bis nach Brasilien und die politische Irrfahrt<br />
nach Mexiko thematisiert. In seiner kurzen<br />
Zeit als Kaiser von Mexiko beschäftigte er<br />
sich neben den Regierungsgeschäften mit<br />
der mexikanischen Hofhaltung sowie mit<br />
Bauprojekten zu den mexikanischen Residenzen.<br />
Die Präsentation der Raumensembles<br />
wird ergänzt durch unbekannte Erinnerungsstücke,<br />
Dokumente, Kunstwerke, Pläne und<br />
Fotografien. Zu sehen sind aus seiner Zeit<br />
als Kaiser von Mexiko überdies sein Poncho,<br />
sein mexikanischer Sattel, sein Sombrero<br />
oder das kaiserlich-mexikanische<br />
Geschirrservice.<br />
Den Abschluß der Ausstellung bildet eine<br />
Installation zur Erschießung Maximilians, in<br />
deren Zentrum der eindrucksvolle Transportsarg<br />
aus der ständigen Sammlung des<br />
Hofmobiliendepots steht.<br />
Gleichsam als Nachwort wird das weitere<br />
Schicksal seiner Frau Charlotte von<br />
Belgien behandelt, die 1927 psychisch beeinträchtigt<br />
auf Schloß Bouchout in ihrer<br />
belgischen Heimat starb.<br />
•<br />
http://www.hofmobiliendepot.at