Wehrpflicht bleibt - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 115 / 31. 01. 2013<br />
Europa<br />
41<br />
schen Schutz durch die Konsulate anderer<br />
EU-Mitgliedsstaaten, das Petitionsrecht<br />
beim Europäischen Parlament, das Recht auf<br />
Beschwerde beim Europäischen Bürgerbeauftragten<br />
oder – seit 2012 – das Recht auf<br />
Mitwirkung an einer Europäischen Bürgerinitiative<br />
(Volksbegehren auf EU-Ebene).<br />
Mit der Unionsbürgerschaft sind zahlreiche<br />
Rechte verbunden, derer sich die EU-<br />
BürgerInnen nicht immer bewußt sind. Eine<br />
Umfrage aus dem Jahr 2010 hat ergeben, daß<br />
sich zu viele EU-Bürger noch immer nicht<br />
ausreichend über ihre Rechte informiert fühlen.<br />
Lediglich 43 Prozent der Befragten kannten<br />
die Bedeutung des Begriffs „Bürger der<br />
Europäischen Union”, und fast die Hälfte<br />
der europäischen BürgerInnen (48 Prozent)<br />
gaben an, über ihre Rechte „unzureichend<br />
informiert“ zu sein. Im „Europäischen Jahr<br />
der Bürgerinnen und Bürger“ wird es darum<br />
gehen, diese Rechte zu erläutern und dafür<br />
zu sorgen, daß die Menschen sich dieser<br />
Rechte bewußt sind und bei der Ausübung<br />
dieser Rechte keine Hindernisse auftreten.<br />
Unter den sich aus der Unionsbürgerschaft<br />
ergebenden Rechten ist das Recht auf<br />
Freizügigkeit das Recht, das den UnionsbürgerInnen<br />
am stärksten am Herzen liegt.<br />
Dies ist nicht verwunderlich, da EU-BürgerInnen<br />
jährlich mehr als eine Milliarde<br />
Reisen ins EU-Ausland unternehmen und<br />
immer häufiger auch in andere Mitgliedsstaaten<br />
umziehen. Doch während mehr als<br />
ein Drittel (35 Prozent) der Arbeitnehmer<br />
sich vorstellen könnte, in einem anderen<br />
Mitgliedsstaat eine berufliche Tätigkeit auszuüben,<br />
ist beinahe jeder Fünfte nach wie<br />
vor der Auffassung, daß die Wahrnehmung<br />
dieses Rechts durch zu viele Hindernisse<br />
beeinträchtigt wird. Neben der Sprachbarriere<br />
ist ein chronischer Mangel an Informationen<br />
das größte Hindernis für grenzüberschreitende<br />
Mobilität.<br />
Die Europäische Kommission ist bemüht,<br />
diese Hindernisse zu beseitigen. Im Bericht<br />
über die Unionsbürgerschaft 2010 werden<br />
25 konkrete Maßnahmen angeführt, die dazu<br />
dienen sollen, die verbleibenden Hindernisse<br />
zu beseitigen, die die EU-BürgerInnen von<br />
der Ausübung ihres Rechts auf Freizügigkeit<br />
in der EU abhalten. Zu diesen Maßnahmen<br />
zählen eine bessere Aufklärung der BürgerInnen<br />
über ihren Unionsbürgerstatus und<br />
die damit in ihrem Alltag verbundenen<br />
Rechte.<br />
Im „Jahr der Bürgerinnen und Bürger<br />
2013“ wird die Kommission einen zweiten<br />
Bericht über die Unionsbürgerschaft veröffentlichen,<br />
der als Aktionsplan dafür dienen<br />
soll, die verbleibenden Hindernisse zu beseitigen,<br />
die die BürgerInnen von der ungehinderten<br />
Ausübung ihrer Rechte als EU-<br />
BürgerInnen abhalten.<br />
Mit der Ausrufung des „Jahres 2013 zum<br />
Europäischen Jahr der Bürgerinnen und<br />
Bürger“ kommt die Europäische Kommission<br />
ihrem im Unionsbürgerschaftsbericht gegebenen<br />
Versprechen sowie der Aufforderung<br />
des Europäischen Parlaments zur Durchführung<br />
eines derartigen Jahres nach. •<br />
http://europa.eu/citizens-2013/de/home<br />
http://ec.europa.eu/european-debate/index_de.htm<br />
Ausgabe der neuen 5-Euro-Banknote ab 2. Mai 2013<br />
Herr und Frau <strong>Österreich</strong>er bezahlen nach<br />
wie vor am liebsten mit Bargeld. Um<br />
die Verwendung noch sicherer zu gestalten,<br />
startet ab 2. Mai 2013 die neue Euro-Serie<br />
mit der Ausgabe der 5-Euro-Banknote. Sie<br />
hat neue Sicherheitsmerkmale und eine verlängerte<br />
Lebensdauer.<br />
Über eine Dekade nach der Euro-Einführung<br />
startet in diesem Jahr die Ausgabe<br />
der neuen Euro-Banknotenserie. Als erste Vertreterin<br />
der „Europa-Serie“ wird ab 2. Mai<br />
2013 die 5-Euro-Banknote in Umlauf gebracht.<br />
Von der ersten Banknotenserie unterscheidet<br />
sie sich vor allem durch eine noch<br />
weiter optimierte Sicherheitsausstattung.<br />
Drei neue Sicherheitsmerkmale wurden in<br />
das weiterentwickelte Design inkludiert:<br />
Portrait-Hologramm, Portrait-Wasserzeichen<br />
und die Smaragd-Zahl mit Farbwechsel. Das<br />
Portrait zeigt die phönizische Königstochter<br />
Europa. Die Merkmale sind einerseits für die<br />
Bevölkerung noch besser erkennbar, andererseits<br />
machen sie die neue Banknote noch<br />
fälschungssicherer.<br />
Obwohl die Fälschungszahlen nach wie<br />
vor gering sind, wurden die Euro-Banknoten<br />
weiterentwickelt, um den Fälschern wieder<br />
einen Schritt voraus zu sein. In <strong>Österreich</strong><br />
wurden 2012 6.327 Fälschungen aus dem<br />
Umlauf sichergestellt – etwas mehr als 2011.<br />
Der Schaden lag lediglich bei 465.180 Euro.<br />
Foto: Europäische Zentralbank<br />
Der Präsident der EZB, Mario Draghi, präsentierte die neue 5-Euro-Banknote.<br />
Europaweit war 2012 ein leichter Rückgang<br />
des Falschgeldaufkommens zu beobachten.<br />
Für Kassiere in Banken und Handel sowie<br />
interessierte BürgerInnen bietet die<br />
Oesterreichische Nationalbank (OeNB) Informationsmaterial<br />
und Bargeldschulungen an.<br />
Anhand der Prüfschritte Fühlen – Sehen –<br />
Kippen lernen die Teilnehmer, wie man ohne<br />
die Hilfe von technischen Geräten die Echtheit<br />
einer Banknote überprüfen kann. Ab<br />
März 2013 inkludiert dieses Service natürlich<br />
auch die neue 5-Euro-Banknote.<br />
In <strong>Österreich</strong> werden über 83 Prozent<br />
aller Transaktionen im Handel mit Bargeld<br />
»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
abgewickelt. Als sicheres und allgemein<br />
akzeptiertes Zahlungsmittel ist es nicht aus<br />
unserer Gesellschaft wegzudenken. Um die<br />
Qualität der Banknoten im Zahlungsverkehr<br />
auf hohem Niveau zu halten, zeichnet sich<br />
die neue Banknote daher neben den verbesserten<br />
Sicherheitsmerkmalen auch durch<br />
eine längere Lebensdauer aufgrund einer<br />
beschichteten Oberfläche aus.<br />
Die 5-Euro-Banknoten der ersten Serie<br />
bleiben bis auf weiteres gesetzliches Zahlungsmittel<br />
und können unbefristet bei der<br />
OeNB umgetauscht werden.<br />
•<br />
http://www.neue-euro-banknoten.eu