Wehrpflicht bleibt - Österreich Journal
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Foto: MedAustron / Franz Baldauf<br />
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 115 / 31. 01. 2013<br />
Im Zuge eines feierlichen Festaktes wurde<br />
die Ionenquelle für MedAustron im Beisein<br />
des Bundesministers für Wissenschaft<br />
und Forschung, Univ.-Prof. Karlheinz Töchterle,<br />
am 11. Jänner vom Generaldirektor der<br />
Europäischen Organisation für Kernforschung<br />
CERN, Prof. Rolf-Dieter Heuer, an<br />
Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin<br />
Pröll übergeben. Diese<br />
Ionenquelle stellt das<br />
erste Glied in Beschleunigerkette<br />
dar<br />
und erzeugt jene Teilchen,<br />
die zur medizinischen<br />
Behandlung<br />
Wissenschaft & Technik<br />
Ionenquelle für MedAustron<br />
Die feierliche Übergabe ist ein weiterer wichtiger Schritt zur<br />
Realisierung des »Jahrhunderprojekts« in Wr. Neustadt.<br />
von Krebspatienten<br />
und für die Forschung<br />
verwendet werden. Damit<br />
konnte ein weiterer<br />
wesentlicher Schritt<br />
zur Realisierung des<br />
Krebsbehandlungsund<br />
Forschungszentrums<br />
MedAustron in<br />
Niederösterreich gesetzt<br />
werden.<br />
Die hochkarätigen<br />
Gäste, die sich anläßlich<br />
der Übergabe in<br />
Wiener Neustadt eingefunden<br />
hatten, zeigten<br />
sich vom Projektfortschritt<br />
beeindruckt. „MedAustron bedeutet<br />
einen Meilenstein in der Entwicklung des<br />
Gesundheits- und Forschungsstandorts Niederösterreichs.<br />
Bis zu 1400 Patientinnen und<br />
Patienten werden hier neue Hoffnung in<br />
ihrem Kampf gegen den Krebs finden. Das<br />
Projekt MedAustron wird wesentlich dazu<br />
beitragen, Niederösterreich auf die internationale<br />
Landkarte der Spitzenmedizin und<br />
Spitzenforschung zu bringen. MedAustron<br />
paßt damit punktgenau in die Strategie des<br />
Landes Niederösterreich, unser Bundesland<br />
zu einem Land der Patente zu machen und<br />
reiht sich nahtlos in die Wissenschafts- und<br />
Forschungsachse des Landes Niederösterreich<br />
ein. 160 hochqualifizierte Arbeitsplätze<br />
werden direkt bei MedAustron entstehen,<br />
weitere 100 Arbeitsplätze im Umfeld durch<br />
Zulieferer, Beherbergungsbetriebe und Spinoffs.<br />
Es freut mich, daß es gelungen ist, gemeinsam<br />
mit der dem Bundesland Niederösterreich<br />
partnerschaftlich verbundenen weltbekannten<br />
Organisation für Kernforschung<br />
CERN diese Ionenquelle zu entwickeln“,<br />
hob Landeshauptmann Erwin Pröll hervor.<br />
Der Generaldirektor des CERN, Prof.<br />
Rolf-Dieter Heuer, ergänzte: „Das Projekt<br />
MedAustron ist ein hervorragendes Beispiel<br />
dafür, wie die Grundlagenforschung am<br />
Bei der Übergabe der Ionenquelle für MedAustron (v.l.): Bundesminister Univ.-<br />
Prof. Karlheinz Töchterle, Landeshauptmann Erwin Pröll, CERN Generaldirektor<br />
Prof. Rolf-Dieter Heuer und Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Schneeberger<br />
»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
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CERN in einem Mitgliedsstaat vor Ort direkt<br />
sichtbar wird und wesentlichen Nutzen für<br />
die Gesellschaft stiften kann. Ich freue mich,<br />
daß die hervorragende Partnerschaft des<br />
CERN mit dem Bundesland Niederösterreich<br />
dazu führt, daß aus Forschung Anwendung<br />
wird. Ich wünsche dem Projekt<br />
MedAustron, daß die weiteren Schritte zur<br />
Fertigstellung ebenso reibungslos verlaufen<br />
und die Arbeiten am Teilchenbeschleuniger<br />
zielstrebig vorangehen.“<br />
„Mit MedAustron unterstützt der Bund<br />
den Aufbau eines Therapiezentrums, das vielen<br />
Menschen und deren Gesundheit zugutekommt.<br />
Wir investieren damit aber vor<br />
allem auch in eine neue Infrastruktur, die<br />
Forschung im Bereich der Strahlenphysik<br />
und der Strahlenbiologie entscheidend vorantreiben<br />
wird“, so Wissenschafts- und<br />
Forschungsminister Karlheinz Töchterle.<br />
Diese Forschung soll in Zukunft insbesondere<br />
durch eine enge Kooperation mit der<br />
Technischen Universität Wien und der Medizinischen<br />
Universität Wien erfolgen. Die<br />
dafür geplanten Professuren werden vom<br />
Bundesministerium für Wissenschaft und<br />
Forschung zusätzlich zu einer maximalen<br />
Investitionssumme von 41 Millionen Euro<br />
und maximal 5,5 Millionen Euro pro Jahr für<br />
den laufenden Betrieb<br />
der nicht-klinischen<br />
Forschung finanziert.<br />
Für Klaus Schneeberger,<br />
den Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der<br />
EBG MedAustron, bedeutet<br />
die Übergabe<br />
der Ionenquelle „einen<br />
weiteren Quantensprung<br />
für das Jahrhundertprojekt<br />
Med-<br />
Austron. Der Standort,<br />
an dem Med Austron<br />
realisiert wird,<br />
war früher das Symbol<br />
des im Krieg zerstörten<br />
Wiener Neustadts.<br />
Heute ist dieser<br />
Ort ein Symbol für<br />
Bildung, Wissenschaft<br />
und Forschung – zusammengefaßt<br />
ein<br />
Symbol der Zukunft.<br />
Hier wird das weltweit erst vierte Zentrum<br />
für Ionentherapie und Forschung dieser Art<br />
entstehen. Wir nehmen den heutigen Tag als<br />
Ansporn, weiterhin mit voller Kraft an der<br />
Realisierung von MedAustron zu arbeiten,<br />
um den ersten Patienten im Jahr 2015<br />
behandeln zu können.“ Was die Kosten des<br />
Projekts MedAustron betrifft, gab der Aufsichtsratsvorsitzende<br />
bekannt: „Wir liegen<br />
voll im Budgetplan und können sehr zuversichtlich<br />
sein, daß wir die geplanten Investitionskosten<br />
von Euro 200 Millionen<br />
punktgenau einhalten. 75 Prozent der Gesamtkosten<br />
sind bereits fix vergeben, das<br />
macht uns sehr zuversichtlich.“<br />
Welche Schritte nun am Weg bis zur<br />
ersten Patientenbehandlung noch gesetzt<br />
werden müssen, erklärten die Geschäftsführer<br />
der EBG MedAustron, Thomas Friedrich<br />
und Bernd Mößlacher: „Das heurige<br />
Jahr ist der Installation des Teilchenbe-