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Wehrpflicht bleibt - Österreich Journal

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 115 / 31. 01. 2013<br />

Wirtschaft<br />

48<br />

Deutschland von allen Handelspartnerländern.<br />

„Der konjunkturelle Einfluß der<br />

Außenhandelsentwicklung mit den USA und<br />

Italien auf <strong>Österreich</strong> ist gemeinsam fast so<br />

groß, wie jener von Deutschland. Das liegt<br />

daran, daß ein Exporteuro in die USA oder<br />

nach Italien einen höheren österreichischen<br />

Wertschöpfungsanteil als ein Exporteuro<br />

nach Deutschland enthält“, so Bank Austria<br />

Ökonom Walter Pudschedl, der Autor der<br />

Studie. So ist auch der chinesische Einfluß<br />

höher, als jener von Ungarn oder Tschechien.<br />

Generell sinkt somit auf Wertschöpfungsbasis<br />

der Handelsanteil mit Partnerländern<br />

mit denen ein reger Warenaustausch<br />

auch auf Produktionsvorstufen durchgeführt<br />

wird, wie den europäischen Nachbarländern<br />

sowohl im Westen als auch im Osten. Der<br />

Handelsanteil von zumeist weiter entfernt<br />

liegenden Ländern, wie etwa China oder<br />

Brasilien ist hingegen tendenziell höher, da<br />

wenig Wertschöpfung aus anderen Ländern<br />

in die exportierten Produkte eingeht.<br />

Hohe inländische Wertschöpfungskomponente<br />

der Exporte<br />

<strong>Österreich</strong> ist als relativ kleines Land<br />

sehr stark in die arbeitsteilig organisierte<br />

globale Wertschöpfungskette integriert.<br />

Während weltweit rund ein Drittel der<br />

importierten Vorprodukte in Exporte eingehen,<br />

ist es in <strong>Österreich</strong> etwa die Hälfte. Der<br />

ausländische Wertschöpfungsanteil an den<br />

österreichischen Exporten ist mit 24,4 Prozent<br />

deutlich höher als jener von großen<br />

Ländern, wie den USA (17,5 Prozent) oder<br />

der Europäischen Union insgesamt mit sogar<br />

nur 13,4 Prozent. Dagegen weisen ähnlich<br />

große Länder, wie etwa die Schweiz, Belgien<br />

oder Dänemark Anteile von über 30<br />

Prozent auf und selbst die deutlich größeren<br />

Wirtschaftsnationen Deutschland und Frankreich<br />

liegen in einem entsprechenden Ranking<br />

noch vor <strong>Österreich</strong>. „Im Vergleich zu<br />

Ländern ähnlicher Größe ist die inländische<br />

Wertschöpfungskomponente der heimischen<br />

Exporte mit rund drei Viertel äußerst hoch.“,<br />

so Pudschedl.<br />

Einige Sektoren der heimischen Wirtschaft<br />

weisen jedoch eine überaus starke<br />

ausländische Wertschöpfungskomponente<br />

an den gesamten Exporten auf. Dazu zählen<br />

insbesondere die Fahrzeugerzeugung mit<br />

einem Anteil von fast 40 Prozent, sowie die<br />

Metallherstellung, die Chemische Industrie<br />

und der Maschinenbau. Der heimische Wertschöpfungsanteil<br />

ist dagegen am Bau und<br />

vor allem auch bei Dienstleistungen sehr<br />

hoch.<br />

„Bei unternehmensnahen Dienstleistungen<br />

und Finanzdienstleistungen liegt der<br />

inländische Wertschöpfungsanteil bei über<br />

90 Prozent der Gesamtexporte. Dienstleistungen<br />

und insbesondere Finanzdienstleistungen<br />

,Made in Austria‘ tragen daher<br />

zum österreichischen Volkseinkommen besonders<br />

viel bei“, so Pudschedl.<br />

Dienstleistungen viel<br />

wichtiger als bisher gedacht<br />

„Nach der Wertschöpfungsmethode werden<br />

nicht nur Dienstleistungen für sich sondern<br />

auch die Wertschöpfung von Dienstleistungen<br />

bei der Produktion von Waren<br />

erfaßt und damit auch ihr Anteil an den<br />

gesamten Güterexporten. Damit erhöht sich<br />

der Dienstleistungsanteil an den Gesamtexporten<br />

in <strong>Österreich</strong> von traditionell rund<br />

einem Viertel auf beinahe die Hälfte. Dienstleistungen<br />

sind also viel wichtiger für die<br />

Gesamtexporte als bisher angenommen“,<br />

meint Bruckbauer. Der österreichische Anteil<br />

liegt aufgrund des starken Produktionssektors<br />

erwartungsgemäß etwas unter dem<br />

Durchschnittswert in der Europäischen Union<br />

von 55 Prozent, aber ganz knapp vor<br />

Deutschland. Ein entsprechendes Ranking<br />

wird wenig überraschend von Luxemburg<br />

angeführt, auch Irland und Großbritannien<br />

sind unter den Spitzenreitern. Selbst in der<br />

Verarbeitenden Industrie gibt es mit der<br />

Fahrzeugherstellung, dem Maschinenbau<br />

und der Holz- und Papierindustrie einige<br />

Sparten, die auf beachtliche Dienstleistungsanteile<br />

von weit über 30 Prozent an den Gesamtexporten<br />

kommen.<br />

•<br />

Dienstleistungsinhalt der Gesamtexporte (nach Sektoren)<br />

Quelle: OECD.Stat, Bank Austria Economics & Market Analysis Austria<br />

»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at

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