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Wehrpflicht bleibt - Österreich Journal

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 115 / 31. 01. 2013<br />

Kultur<br />

62<br />

Orientalische Sammlung des Kunsthistorischen<br />

Museums Wien und das Institut für<br />

Ägyptologie der Universität Wien. die bedeutendes<br />

Grabungs- und Dokumentationsmaterial<br />

aus Giza besitzen.<br />

Die österreichischen<br />

Grabungen in Ägypten<br />

Wie viele andere Nationen auch war<br />

<strong>Österreich</strong> am Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

sehr an archäologischen Ausgrabungen in<br />

Ägypten interessiert und die Akademien der<br />

Wissenschaften von Wien, Prag und Krakau<br />

bemühten sich um Grabungskonzessionen im<br />

Niltal. Die erste österreichische Grabungskampagne<br />

fand 1910 in Tura – einem kleinen<br />

Ort bei Kairo – statt, in den darauffolgenden<br />

beiden Jahren wurde in der Nähe von<br />

Assuan sowie in Nubien gegraben. Als Grabungsleiter<br />

bestimmte die Akademie der<br />

Wissenschaften den deutschen Ägyptologen<br />

Hermann Junker, der 1909 als Außerordentlicher<br />

Professor für Ägyptologie an die<br />

Universität Wien berufen worden war.<br />

Die Grabungskonzession für Giza erhielt<br />

die österreichische Akademie erst 1911<br />

durch ein Tauschgeschäft mit der Universität<br />

Leipzig, die eine Konzession für Giza besaß<br />

und dort zwischen 1903 und 1906 gegraben<br />

hatte. Im Gegenzug erhielt Leipzig die österreichische<br />

Konzession in Nubien. Wilhelm<br />

Pelizaeus. ein Mäzen aus Hildesheim, der<br />

bereits die Leipziger Giza-Grabungen mitfinanziert<br />

hatte, unterstützte auch nach dem<br />

Konzessionswechsel weiterhin die Giza-<br />

Grabungen, weshalb ihm auch ein Anteil an<br />

den Funden der österreichischen Grabung<br />

zustand.<br />

In insgesamt sieben Grabungskampagnen<br />

der österreichischen Akademie der Wissenschaften<br />

(1912-1914, dann wieder 1925-<br />

1929) wurden unzählige Gräber und Grabschächte<br />

untersucht. Die Architektur und die<br />

Dekoration der Gräber wurden dokumentiert<br />

und die Funde katalogisiert und geborgen.<br />

Am Ende jeder Grabungskampagne wählte<br />

die ägyptische Antikenverwaltung in Kairo<br />

zunächst ihren Fundanteil aus; die restlichen<br />

Funde wurden per Losentscheid zwischen<br />

den beteiligten Institutionen bzw. Sponsoren<br />

der Grabung aufgeteilt. Die Funde, welche<br />

der österreichischen Akademie der Wissenschaften<br />

zustanden, wurden dem Kunsthistorischen<br />

Museum Wien übergeben.<br />

Fotos: Kunsthistorisches Museum Wien<br />

Die Pyramide des Chephren<br />

Die Pyramiden von Giza zirka 1912<br />

Bedeutende Sammlungsobjekte<br />

und hochkarätige Leihgaben<br />

Die Ausstellung „Im Schatten der Pyramiden“<br />

zeigt die große Bedeutung der Wiener<br />

Sammlung an Objekten der Pyramidenzeit.<br />

Erweitert durch hochkarätige Leihgaben<br />

aus renommierten Sammlungen und<br />

Museen Europas und Amerikas – aus dem<br />

Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim,<br />

dem Ägyptischen Museum Berlin, dem<br />

Ägyptischen Museum der Universität Leipzig,<br />

den Muses royaux d’Art et d’Histoire<br />

Brüssel, dem British Museum London, dem<br />

Museum of Fine Arts in Boston sowie dem<br />

Metropolitan Museum of Art New York –<br />

bietet die Ausstellung zudem informative<br />

Einblicke in die herausragenden Leistungen<br />

der altägyptischen Kultur während ihrer<br />

ersten Hochblüte.<br />

Die Kunst der Pyramidenzeit bildete die<br />

formative Phase und legte zugleich den<br />

Grundstein für die Kunstentwicklung späterer<br />

Epochen in Ägytpen. Die Vielfalt der hier<br />

gezeigten Objekte – von der lebensgroßen<br />

Grabstatue bis hin zum unscheinbaren Modellgefäß<br />

–, ihre Einzigartigkeit und ihr<br />

ästhetischer Reiz dienten nur einem einzigen<br />

Zweck: Sie waren funktional in den Kontext<br />

»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at

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