Wehrpflicht bleibt - Österreich Journal

ÖSTERREICH JOURNAL NR. 115 / 31. 01. 2013
Aus Südtirol
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welt vergangener Jahrhunderte zurückversetzen
und Arbeiten zeitgenössischer Künstler,
welche bedeutsame Etappen der Kunstgeschichte
des 20. Jahrhunderts reprästentieren.
Der ehemalige Wirtschaftstrakt beherbergt
die Sonderausstellungen.
Das Zentrum der museologischen Inszenierung
aber bleibt die Burg selbst.
Ein langfristiges Projekt zur Erforschung
des Schlosses Tirol verknüpft die Bauforschung
mit der Archäologie, der Mineralogie,
der Petrographie sowie der Dendrochronologie
und möchte die bis heute im
Dunkeln liegende Entstehungszeit der Burg
und die Umstände der Erbauung klären. Der
zweite Band der Broschüre „Bauforschungen
auf Schloß Tirol“, der der mineralogischen
Erforschung der Portale gewidmet ist,
beinhaltet einige interessante Neuigkeiten.
Diese wissenschaftliche Publikation ist auf
Schloß Tirol erhältlich.
Ein weiteres Ziel ist der Aufbau einer
eigenen Sammlung. Parallel dazu gibt es ein
Leihgabenkonzept, welches das Museum
belebt und bei dem bedeutende Exponate in
einem Rotationsprinzip gezeigt werden: es
basiert auf Kooperation und Austausch und
soll im regionalen wie im internationalen
Rahmen neue Synergien ergeben.
Ein Kuriosum von Schloß Tirol sind die
von 1832 bis 1974 reichenden Besucherbücher.
Bisher sind ungefähr 300.000 Besuchereintragungen
transkribiert, recherchiert
und elektronisch erfaßt worden. Die BesucherInnen
von heute können nachforschen,
ob sich unter dieser großen Zahl vielleicht
schon einmal ein Verwandter oder Bekannter
mit einem Spruch oder einer Zeichnung verewigt
hat und sich selbst für die Nachwelt in
das elektronische Besucherbuch einfügen.
Der Musik-CD „Musik am Hofe der
Tiroler Grafen“, welche dem Hörer einen
Streifzug durch die Musiklandschaft am Hofe
von Schloß Tirol zwischen 1260 und 1420
bietet, folgte eine zweite: In Kooperation mit
dem ORF Wien wurde die CD „Laurein –
Mittelalterliche Heldenepen aus Tirol“ produziert.
Eine willkommene Überraschung für den
Besucher ist das von Prof. Josef Riedmann
verfaßte „Taschenbuch der Geschichte“,
welches jeder beim Lösen der Eintrittskarte
bekommt. Dank der großzügigen Unterstützung
der Stiftung Südtiroler Sparkasse konnte
dieser nützliche Führer in deutscher, italienischer
und englischer Sprache gedruckt
werden. Er behandelt die Geschichte Tirols
eingebettet in den europäischen Rahmen.
Foto: Südtiroler Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte Schloss Tirol
Im Jahre 2003 wurde auf Schloß Tirol das Landesmuseum für Landes- und Kulturgeschichte
eröffnet.
»Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
Erinnerungen an das 20. Jahrhundert
Der Bergfried, das Wahrzeichen von
Schloß Tirol, jahrhundertelang nur ein mächtiger
Rumpf, wurde erst 1903 fertig gestellt.
Am Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden,
bietet er heute einen Rundgang durch
die bewegte Zeitgeschichte Südtirols. In 20
Stationen von 1900 bis 1992 führen Bilder,
Filme und wertvolle Objekte durch die jüngste
Vergangenheit einer europäischen Region.
Südtirol hat einen langen Aufstieg hinter
sich: Von der Epoche der Nationalismen und
Diktaturen hin zur Verständigung verschiedener
Volksgruppen, von vorindustrieller Armut
zu gesichertem Wohlstand. Im Bergfried
wird der Weg Südtirols nachvollziehbar, er
vermittelt Eindrücke, Einsichten und Ausblicke
auf das Land und seine Zukunft.
Auf der Webseite von Schloß Tirol finden
Sie alle Veranstaltungstermine, natürlich auch
Details zum eingangs angesprochenen zweitägigen
Symposium „650 Jahre Zugehörigkeit
Tirols zu Österreich“ im Mai – und vieles
andere Wissenswerte.
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http://www.schlosstirol.it
Lesen Sie auf den Seiten 17 und 18 über die
Festlichkeiten in Innsbruck.