Wehrpflicht bleibt - Österreich Journal

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Foto: LPA / Pertl ÖSTERREICH JOURNAL NR. 115 / 31. 01. 2013 Am 26. Jänner 2013 jährte sich die Unterzeichnung der Übergabeurkunde des Landes Tirol an die Habsburger Rudolf IV., Albrecht III. und Leopold III. durch Gräfin Margarethe von Tirol zum 650 Mal. Margarethe – 1318 geboren und nach dem Tod ihres Vaters Heinrich von Tirol 1335 Erbfolgerin – sah sich nach Ableben ihres zweiten Mannes, Ludwig von Brandenburg, und ihres Sohnes Meinhard III. außer Stande, Tirol weiter zu regieren. Zumal auch das Interesse der verschiedener Adelshäuser an dem Alpenland groß war: Neben den Habsburgern erhoben die Wittelsbacher und die Luxemburger Ansprüche. Rudolf IV. reiste am 20. Jänner 1363 nach Bozen, um Margarethe davon zu überzeugen, „das Fürstentum der Grafschaft Tirol zu Nutz und Frommen und Sicherheit seiner Bewohner“ an die Herzöge von Österreich abzutreten. Es folgten schwere Tage der Entscheidungsfindung für Margarethe. Sie beriet sich mit den Adelsherren, die einer Übergabe an Österreich zustimmten. Die Übergabeurkunde wurde schließlich am 26. Jänner 1363 ausgefertigt. Diese wichtigen Tage in der Geschichte Tirols, für die Südtirol und Schloß Tirol Schauplatz waren, sind für den Verwaltungsrat von Schloß Tirol rund um den Präsidenten – und Landeshauptmann von Südtirol – Aus Südtirol Vor 650 Jahren ging Tirol an Habsburg Genau 650 Jahre liegt die Entscheidung der Tiroler Landesfürstin Margarethe zurück, Tirol den Habsburgern zu übertragen. Luis Durnwalder Anlaß für eine Gedenkstunde. Im Anschluß an die erste Sitzung des Verwaltungsrates von Schloß Tirol in diesem Jahr fanden sich der Landeshauptmann, die Direktorin des Landesmuseum Schloß Tirol, Paula Mair, und weitere Verwaltungsratsmitglieder am 24. Jänner im Pressesaal des Bozner Palais Widmann zu einer Gedenkstunde zusammen. LH Luis Durnwalder und Direktorin Paula Mair bei der Gedenkstunde Foto: Südtiroler Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte Schloss Tirol „Die heutige Realität unterscheidet sich ganz wesentlich von jener vor 650 Jahren“, betonte der Landeshauptmann, aber gerade Das Schloß Tirol – von St. Peter her gesehen »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at 36 vom Wissen um die Landesgeschichte erwartet der Landeshauptmann eine verbindende Wirkung: „sowohl für alle drei Sprachgruppen, als auch für das in der heutigen Euregio vereinte Gesamttirol“. „Die Erinnerung an die Entscheidung Margarethes vor 650 Jahren findet natürlich ihren Niederschlag im diesjährigen Programm des Landesmuseums für Kultur- und Landesgeschichte“, erklärte Direktorin Paula Mair, „dem Stammsitz der Tiroler und Margarethes langjährigem Zuhause“. „Das Museum hat Margarethe bereits 2007 eine große Ausstellung gewidmet“, so die Direktorin, mit der das Bild einer häßlichen Margarethe Maultasch umfassend revidiert worden sei. Heuer will das Museum verschiedene Objekte aus Margarethes Besitz und ein Original der Übergabe-Urkunde Tirols an die Habsburger anläßlich des Gedenkjahres in besonderem Rahmen zeigen. Zudem findet das in Tirol groß zelebrierte Gedenkjahr „650 Jahre Tirol an Habsburg“ im kommenden Herbst auf Schloß Tirol mit einem wissenschaftlichen Symposion seinen Abschluß. Das Schloß Tirol Burg Tirol ist Sitz der Grafen von Tirol und seit Meinhard II. von Tirol-Görz Zentrum des von ihm geeinten Landes an der
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 115 / 31. 01. 2013 Aus Südtirol 37 Foto: Österreichisches Staatsarchiv, Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Allgemeine Urkundenreihe 1363 Jänner 26 Die Prunkfassung der Urkunde vom 26. Jänner 1363 mit den Siegeln der Regentin und von vierzehn Landherren ihres Rates. Etsch und im Gebirge. Neben dem äußeren Erscheinungsbild, das vor allem durch den Saal des Südpalas und die doppelgeschoßige Kapelle den fürstlichen Anspruch der Besitzer widerspiegelt, unterstreichen Ereignisse und Entscheidungen, die hier stattfanden, Aufgaben und Funktionen, die hier ausgeführt und ausgeübt wurden, und die enge Verzahnung der Geschichte der Burg mit dem Schicksal der Grafen von Tirol-Görz die Rolle der Burg als Residenz und Herrschaftsmittelpunkt. Mit dem Übergang des Landes an die Habsburger im Jahre 1363 und der Verlegung des Regierungssitzes und der Verwaltung nach Innsbruck 1420 schwand die Bedeutung der Burg Tirol. Im Jahre 2003 wurde auf Schloß Tirol das Landesmuseum für Landes- und Kulturgeschichte eröffnet. In teils wiedererschlossenen, teils behutsam restaurierten Räumen wird den BesucherInnen ein vollkommen neues und vielseitiges Programm geboten, das sie mit der Kultur- und Landesgeschichte Tirols vertraut machen soll. Der Museumsparcours führt von der Vorburg zum Tempel, wo die Baugeschichte der Burg und die archäologischen Funde anschaulich thematisiert werden. Über die Krypta, in der die Frage „Was bleibt von der Geschichte?“ gestellt und von einer – scheinbar wahllosen – Anordnung von Funden aus 6 Jahrhunderten beantwortet wird, weiter über den Rittersaal, in dem auch in Zukunft Feiern und Konzerte stattfinden werden, gelangt man zur Kapelle und zum Kaisersaal, wo die mittelalterliche Gesellschaft vorgestellt wird und besondere Exponate der neuen Sammlung von Schloß Tirol gezeigt werden. Im Ostpalas wird Landesgeschichte aus dem Blickwinkel der Rechtsgeschichte, im Mushaus Schloß und Land Tirol im 19. Jahrhundert präsentiert. Im neu überdachten Küchenhof gibt es Einblicke in den mittelalterlichen Alltag auf der Burg. In Ergänzung und als Gegenstück zur Auseinandersetzung mit dem Mittelalter informiert der Bergfried die Besucher über ereignisreiche, schmerzvolle und erfolgreiche Stationen des 20. Jahrhunderts. Auf 22 neu eingezogenen Ebenen wird die Zeitgeschichte Südtirols in ihrem großräumigen Zusammenhang zwischen 1898 und 1992 erwandert. Dieses Programm wird begleitet von originellen Ton- und Medieninstallationen, Hörbildern die den Besucher in die Klang- »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
Seite 1 und 2: Ausg. Nr. 115 • 31. Jänner 2013
Seite 3 und 4: ÖSTERREICH JOURNAL NR. 115 / 31. 0
Seite 35: ÖSTERREICH JOURNAL NR. 115 / 31. 0

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