Wehrpflicht bleibt - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 115 / 31. 01. 2013<br />
Im Parlament von Montenegro in Podgorica<br />
wurde am 22. Jänner eine Demokratiewerkstatt<br />
nach österreichischem Vorbild<br />
eröffnet. Es freue sie ganz besonders, daß<br />
die Demokratiewerkstatt zu ihrem fünften<br />
Geburtstag zu einem „Exportschlager“ moderner<br />
Politikvermittlung geworden sei,<br />
sagte Nationalratspräsidentin Barbara Prammer,<br />
da der Politikverdrossenheit nur durch<br />
möglichst frühe politische Bildung begegnet<br />
werden könne. Ihr montenegrinischer Amtskollege<br />
Parlamentspräsident Ranko Krivokapiæstellte<br />
fest, er erwarte sich von der Demokratiewerkstatt<br />
einen Ansporn für die Demokratisierung<br />
der gesamten Gesellschaft<br />
seines Landes.<br />
Die Nationalratspräsidentin ist gemeinsam<br />
mit der Vorsitzenden der bilateralen parlamentarischen<br />
Gruppe <strong>Österreich</strong>-Montenegro,<br />
der Abgeordneten Gabriela Moser,<br />
nach Montenegro gereist und traf neben<br />
Parlamentspräsident Ranko Krivokapiæ auch<br />
mit Staatspräsident Filip Vujanoviæ und Premierminister<br />
Milo Dukanoviæ zusammen.<br />
Vizekanzler a.D. Erhard Busek nahm an dem<br />
Besuch als Vertreter der Erste Stiftung teil,<br />
die das Demokratiewerkstattprojekt unterstützt.<br />
Der Umsetzung des Projekts einer Demokratiewerkstatt<br />
in Montenegro gingen zwei<br />
Jahre intensiver Vorarbeiten und ein reger<br />
<strong>Österreich</strong>, Europa und die Welt<br />
50 Jahre diplomatische<br />
Beziehungen mit Algerien<br />
Algerien und <strong>Österreich</strong> feiern in diesen<br />
Tagen die Aufnahme diplomatischer<br />
Beziehungen vor 50 Jahren. Den Auftakt bildete<br />
ein politisch-wirtschaftliches Seminar<br />
in Algier am 17. Jänner, weitere Veranstaltungen<br />
folgen. Algerien ist ein wichtiger politischer<br />
und wirtschaftlicher Partner <strong>Österreich</strong>s,<br />
dem bei der Aufrechterhaltung der<br />
Stabilität in Nordafrika eine wichtige Rolle<br />
zukommt.<br />
Der Terroranschlag von In Amenas, der<br />
viele Opfer gefordert hat, hat gezeigt, daß<br />
der internationale Terrorismus vor keinem<br />
Land halt macht und Schlüsselbereiche der<br />
Wirtschaft, die auch für die Energieversorgung<br />
Europas von Bedeutung sind, zur Zielscheibe<br />
nimmt.<br />
Bei diesem Angriff wurde auch ein österreichischer<br />
Staatsangehöriger zur Geisel<br />
genommen, der zur großen Erleichterung<br />
wieder heil nach <strong>Österreich</strong> zurückkehren<br />
konnte.<br />
<strong>Österreich</strong> dankte der algerischen Regierung<br />
für die Hilfe bei der Befreiung der österreichischen<br />
Geisel und unterstrich bei dieser<br />
Gelegenheit erneut, daß es Terrorismus<br />
in all seinen Formen und Manifestationen<br />
verurteile. Unabhängig von politischen und<br />
ideologischen Hintergründen können terroristische<br />
Methoden zur Erreichung von Zielen<br />
niemals gerechtfertigt sein. Die internationale<br />
Zusammenarbeit im Kampf gegen den<br />
Terrorismus ist notwendiger denn je. Die in<br />
Wien ansässige UNODC und deren Terrorist-Prevention-Branch<br />
(TPB) leisten in diesem<br />
Bereich wichtige Arbeit. •<br />
<strong>Österreich</strong> ist Vorbild für<br />
Demokratiewerkstatt in Montenegro<br />
Prammer: Demokratie für junge Menschen erlebbar machen<br />
Erfahrungsaustausch voraus. Ein Informationsbesuch<br />
einer Delegation der Parlamentsverwaltung<br />
Montenegros im Wiener<br />
Parlament Anfang 2011 führte zum Entschluß,<br />
auch in Podgorica eine Demokratiewerkstatt<br />
für Kinder und Jugendliche zu<br />
schaffen. Kooperationspartner der montenegrinischen<br />
Parlamentsverwaltung waren dabei<br />
die Erste Stiftung sowie die Agentur<br />
Müllers Freunde. Mit der Entwicklung eines<br />
auf Montenegro zugeschnittenen Konzepts<br />
vor Ort wurde die montenegrinische NGO<br />
„Forum MNE“ beauftragt, die bereits Erfahrung<br />
mit außerschulischer Bildungsarbeit für<br />
Jugendliche aufweisen kann und nunmehr<br />
das in der Wiener Demokratiewerkstatt entwickelte<br />
Knowhow auch für die Einrichtung<br />
in Podgorica anwendet. Seit Beginn des Probebetriebs<br />
vergangenen Oktober haben<br />
bereits 1500 Schülerinnen und Schüler an<br />
der neuen Demokratiewerkstatt teilgenommen.<br />
Die Demokratiewerkstatt in Wien hatte<br />
seit ihrer Einrichtung im Jahr 2007 mehr als<br />
50.000 TeilnehmerInnen aus österreichischen<br />
Schulen. Sie stellt ein Angebot für<br />
Kinder und Jugendliche von acht bis 14 Jahren<br />
bereit und bietet ihnen altersgerechte<br />
Einblicke in politische Abläufe der Gesetzgebung<br />
direkt am Ort des Geschehens, dem<br />
Parlament.<br />
•<br />
»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
EU blickt auf<br />
Modell <strong>Österreich</strong><br />
25<br />
Die EU muß sich nach Jahren des<br />
Krisenmanagements wieder stärker den<br />
Zukunftsfragen des Kontinents widmen.<br />
2012 war geprägt von Maßnahmen gegen<br />
die Finanz- und Wirtschaftskrise: mit dem<br />
Fiskalpakt, dem Europäischen Stabilitätsmechanismus<br />
ESM und einer gemeinsamen<br />
europäischen Bankenaufsicht hat die EU<br />
umfassende Antworten auf die Krise gegeben<br />
und wirksame Schritte gesetzt, um in<br />
Zukunft ausufernde Banken- und Staatsschuldenkrisen<br />
zu vermeiden“, so Staatssekretär<br />
Reinhold Lopatka anläßlich eines<br />
Jahresrückblicks.<br />
„Jetzt müssen wir die Zukunftsperspektive<br />
des europäischen Kontinents, insbesondere<br />
die Bekämpfung der hohen Arbeitslosigkeit<br />
und die Weiterentwicklung der politischen<br />
Union ins Zentrum rücken. Über 25<br />
Millionen Arbeitslose in Europa sind derzeit<br />
die größte Herausforderung für die EU<br />
Staaten“, so der Staatssekretär und weiter:<br />
„<strong>Österreich</strong> ist hier ein Erfolgsmodell in der<br />
EU. Dank unserer erfolgreichen dualen Lehrlingsausbildung<br />
und den wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen haben wir die niedrigste<br />
Arbeitslosigkeit in der EU. Die irische<br />
Ratspräsidentschaft sowie andere europäische<br />
Staaten zeigen großes Interesse an<br />
unserem Modell.“<br />
Eurobonds sind falsches Signal!<br />
„Um Arbeitsplätze zu schaffen, muß die<br />
EU an Wettbewerbsfähigkeit gewinnen. Dazu<br />
gehört, die Hausaufgaben zu machen,<br />
nationale Budgets zu konsolidieren und Reformen<br />
durchzuführen. Als falsche Antwort<br />
sehe ich eine Vergemeinschaftung von Schulden<br />
bevor noch Griechenland, Spanien und<br />
Italien aber auch Frankreich die notwendigen<br />
Reformen umgesetzt haben. Jetzt Eurobonds<br />
einzuführen wie vom Bundeskanzler gefordert,<br />
wäre ein falsches Signal!“<br />
„2013 können wir durchaus optimistisch<br />
entgegen sehen. Die EU und die Eurozone<br />
haben die Talsohle hinter sich gebracht, das<br />
kommende Jahr wird eine weitere Verbesserung<br />
der Situation bringen. Auch der Euroskeptische<br />
Londoner Finanzplatz hat zum Jahreswechsel<br />
anerkannt, daß die Maßnahmen<br />
in den krisengeschüttelten Staaten Griechenland,<br />
Spanien, Portugal, Italien und Irland<br />
greifen und die Wirtschaft in diesen Ländern<br />
entwickelt sich wieder aufwärts“, so der<br />
Staatssekretär abschließend.<br />
•