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Wehrpflicht bleibt - Österreich Journal

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 115 / 31. 01. 2013<br />

Serie »<strong>Österreich</strong>er in Hollywood«<br />

76<br />

Der Wiener Autor Rudolf Ulrich dokumentiert in seinem Buch »<strong>Österreich</strong>er in Hollywood« 400 Einzelbiografien<br />

mit beigeschlossenen Filmografien und über 12.000 Film- und Fernsehproduktionen aus<br />

Hollywood mit österreichischer Beteiligung. In der 61. Folge portraitiert er<br />

Gusti Huber<br />

Schauspielerin<br />

Fotos: Archiv Rudolf Ulrich<br />

Gusti Huber<br />

Auguste „Gusti“ Huber, Tochter von Franz und Auguste (Roszypal)<br />

Huber, am 27.Juli 1914 in Wiener Neustadt geboren, interessierte<br />

sich früh für das Theater. Sie absolvierte ihre Lehrzeit an der<br />

Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien und auf Vermittlung<br />

ihres Lehrers Rudolf Beer (Direktor des Volkstheaters)<br />

1930-1935 die ersten größeren Schritte im Rampenlicht am Schauspielhaus<br />

Zürich, an dem sie auch mit Alexander Moissi und Albert<br />

Bassermann spielte. Die Fortsetzung der künstlerischen Laufbahn<br />

führte sie bis 1938 an das Deutsche Volkstheater, 1938-1940 an das<br />

Theater in der Josefstadt und von 1940-1945 an das Burg- und<br />

Akademietheater in Wien.<br />

Die graziöse und sensible Schauspielerin erhielt ab 1935 reichlich<br />

Angebote von österreichischen und deutschen Filmproduzenten. Ihre<br />

gute Ausbildung, sprachliche Prägnanz, Anmut und natürliche Offenheit<br />

kamen in Partnerschaft mit den männlichen Leinwandstars der<br />

damaligen Zeit, in populären, nicht immer tiefgründigen Filmen wie<br />

„Savoy-Hotel 217“ (1936), die Komödien „Die unentschuldigte<br />

Stunde“ (1937) und „Marguerite: 3“ (1939), das Unterhaltungsdrama<br />

„Gabriele Dambrone“ (1943) nach dem gleichnamigen Bühnenstück<br />

von Richard Billiger und zuletzt 1945 in dem Kriminalstreifen „Am<br />

Abend nach der Oper“, meist in Rollen verträumter junger Mädchen<br />

oder Damen von Welt voll zur Geltung. Gusti Huber zählte damit zur<br />

ersten Garnitur charmanter, begabter Filmdamen.<br />

Der (zweiten) Heirat in St. Wolfgang im Jahr 1946 mit dem amerikanischen<br />

Offizier Joseph G. Besch, den die Wiener Neustädterin<br />

bei Gastvorstellungen für Besatzungssoldaten in einem Dorf bei<br />

Salzburg kennen lernte, folgte die teils abschiedslose und unbeachtete<br />

Übersiedlung in die Vereinigten Staaten, wo sie nach der Geburt<br />

von Zwillingen, Überwindung der Sprachschwierigkeiten und anfänglich<br />

kleinen Aufgaben beim Radio die Bühnenwelt neu erobern<br />

mußte. In George Taboris Stück „Flight Into Egypt“ (die Geschichte<br />

einer österreichischen, um eine Passage in die USA kämpfende<br />

Flüchtlingsfamilie in Kairo) fand die nahe New York residierende<br />

Künstlerin im März/April 1952 im Music Box Theatre in Midtown<br />

Manhattan unter der Regie Elia Kazans nach sechsjähriger Absenz<br />

von der Schauspielerei wieder den beruflichen Anschluß und eine<br />

neue Chance, auf sich aufmerksam zu machen. Von Ende Oktober<br />

1952 bis Mitte Januar 1954 im Plymouth- und Anfang Jänner 1954<br />

bis Ende Februar 1954 im Booth Theatre, genoß Gusti Huber am<br />

Broadway mit dem Part der Margot Wendice, einer von Gefahren<br />

umwitterten Frau, in Frederick Knotts (später von Alfred Hitchcock<br />

mit Grace Kelly verfilmten) Thriller, Mystery und Drama „Dial M<br />

for Murder“ als Partnerin von Maurice Evans Starruhm. Die superbe<br />

Performance der Mutterrolle in der mit dem Pulitzerpreis und dem<br />

Antoinette Perry Award („Tony“) ausgezeichneten, von Frances Goodrich<br />

und Albert Hackett dramatisierten Autobiografie „The Diary of<br />

Anne Frank“, neben Susan Strasberg und dem Wiener Joseph Schild-<br />

Gusti Huber und Millie Perkins in ihrer ersten Filmrolle<br />

»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at

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