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STRASSENBAHN MAGAZIN Steil hinauf (Vorschau)

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Fahrzeuge<br />

In einem Herstellerkatalog<br />

ist einer der<br />

beiden Schweriner<br />

Maximumtriebwagen<br />

mit einer Seitenansicht<br />

zu finden<br />

WERKFOTO WAGGONFABRIK<br />

WISMAR, SLG. AXEL REUTHER<br />

gleichzeitig geschlossene Plattformen. Mit<br />

dem zweiachsigen Fahrwerk kamen die letzten<br />

Wagen bis 1967 zum Einsatz, eine Umstellung<br />

auf Zahlboxbetrieb und eine 24-V-<br />

Kleinspannungsanlage unterblieb.<br />

Schwerin<br />

Im Jahre 1911 beschaffte auch die Städtische<br />

Straßenbahn Schwerin zu Versuchszwecken<br />

zwei vierachsige Triebwagen mit<br />

Maximumgestellen (Nr. 24 und 25). Es sollten<br />

bis zur Lieferung der Tatra-Wagen die<br />

einzigen Vierachser in Schwerin bleiben,<br />

was Rückschlüsse auf die Zufriedenheit mit<br />

der Bauart zulässt. Hersteller der Wagen<br />

war die Waggonfabrik Wismar, die elektrische<br />

Ausrüstung lieferte Bergmann in Berlin.<br />

Der Fahrgastraum der 10,60 Meter langen<br />

Fahrzeuge besaß fünf mit breiten Stegen<br />

getrennte Fenster und bot 30 Sitzplätze. Gebremst<br />

wurde mit Druckluft. Zunächst mit<br />

zwei Lyrabügeln ausgestattet, erhielten die<br />

Wagen später einen mittig aufgesetzten<br />

Scherenstromabnehmer. Im Jahr 1940 gelangten<br />

die unbeliebten Wagen im Rahmen<br />

des Hilfsprogramms für oberschlesische Betriebe<br />

nach Kattowitz.<br />

Strausberg<br />

Im Jahre 1920 wurde die bei Berlin gelegene<br />

Strausberger Eisenbahn elektrifiziert und<br />

1921 auf einen straßenbahnähnlichen Betrieb<br />

umgestellt. Für den elektrischen Betrieb<br />

lieferte die Waggonfabrik Wismar drei<br />

Trieb- und vier Beiwagen. Ein Jahr später<br />

folgte als Besonderheit ein zweiachsiger<br />

Postbeiwagen. Die Triebwagen Nr. M1 bis<br />

M3 waren mit Maximum-Gestellen ausgestattet,<br />

was zum Zeitpunkt der Anschaffung<br />

für ein neues Fahrzeug selten war. Es kostete<br />

jedenfalls einige Mühen, die Bergische<br />

Stahlindustrie überhaupt noch einmal zum<br />

Bau derartiger Untergestelle zu bewegen.<br />

Die elektrische Ausrüstung der 12,50 Meter<br />

langen Triebwagen lieferten die Bergmann<br />

Elektrizitätswerke in Berlin. Die beiden Mo-<br />

toren hatten jeweils 37 Kilowatt Leistung.<br />

Im Jahr 1925 stockte die Strausberger Eisenbahn<br />

ihren Fahrzeugpark um einen<br />

Trieb- und zwei Beiwagen auf. Erbauer war<br />

nunmehr die Sächsische Waggonfabrik in<br />

Werdau. Der als Tw 9 eingereihte Triebwagen<br />

besaß ebenfalls Maximum-Untergestelle.<br />

Einer der Triebwagen der Erstlieferung<br />

erhielt später stärkere 60-Kilowatt-Motoren.<br />

Er blieb bis in die 1980er-Jahre erhalten,<br />

da er eigentlich als historisches Fahrzeug<br />

vorgesehen war – doch 1988 erfolgte<br />

sein Abbruch. Die beiden anderen Triebwagen<br />

schieden 1958 und 1971 nach einem<br />

Unfall bzw. Brand aus, den Wagen von<br />

1925 ließ das Unternehmen 1968 verschrotten.<br />

AXEL REUTHER<br />

In das Kapitel zu den Magdeburger Wagen<br />

sind umfangreiche Hinweise von Ralf Kozica<br />

eingearbeitet, wofür ihm die Redaktion dankt.<br />

Fortsetzungen zu den nach Leipzig und Westdeutschland<br />

gelieferten Wagen folgen.<br />

Strausberg: Der 1920 in Wismar gebaute Tw 3 der Strausberger Eisenbahn war im Juni 1970 am<br />

Depot mit zwei Beiwagen abgestellt. Ein Jahr später schied er aus WOLFGANG SCHREINER, SLG. DVN BERLIN<br />

Literaturtipps<br />

• Bufe, S.: Straßenbahnen in Schlesien,<br />

Egglham 1992<br />

• Bufe, S.: Straßenbahnen in West- und Ostpreußen,<br />

Stuttgart 1985<br />

• Drewelow, K. H., Krüger, W.: Straßenbahnen<br />

in Pommern, Egglham o.J.<br />

• Groppa, K.: Einst 2PS heute Tatrazug – zur<br />

Geschichte der Schweriner Straßenbahn,<br />

Schwerin 1988<br />

• Günther, K.: Magdeburger Straßenbahnen,<br />

Aachen 1999<br />

• Köhler, I.: Strausberger Eisenbahn. Von<br />

Dampfzügen, Bullen ..., Berlin 1993<br />

• Koffmann, J. L.: Das Maximum-Drehgestell,<br />

in: <strong>STRASSENBAHN</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 13, 8/1974<br />

• Koffmann, J. L.: John A. Brills Maximum<br />

Traction Drehgestell, in: Der Stadtverkehr,<br />

Heft 10/1978<br />

56 <strong>STRASSENBAHN</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 11 | 2014

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