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STRASSENBAHN MAGAZIN Steil hinauf (Vorschau)

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Das besondere Bild<br />

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Von Ende September bis Anfang Oktober findet auf<br />

dem „Wasen“ im 1905 nach Stuttgart eingemeindeten<br />

Bad Cannstatt jährlich das Cannstatter Volksfest<br />

statt. Erstmals wurde es am 28. September 1818<br />

gefeiert – in den vergangenen knapp 200 Jahren verlängerten<br />

die Organisatoren die Dauer dieser oft auch als „Cannstatter<br />

Wasen“ bekannten Veranstaltung auf inzwischen 17 Tage.<br />

In den 1960er-Jahren gab es in Stuttgart noch vier große<br />

Brauereien, die sich mit einem eigenen Festzelt auf dem Wasen<br />

am Volksfest beteiligten. Als Werbung für den Besuch ihres<br />

Zeltes schickte „Schwaben-Bräu“ u.a. am Samstag, dem 4. Oktober<br />

1969, den Tw 864 über das Stuttgarter Netz. Wo immer<br />

der Zweiachser hielt, verteilte die Brauerei an den Haltestellen<br />

Freibier! Eine Mitfahrt in dem Wagen war nicht gestattet<br />

– er war mit Bierdosen und -fässern beladen.<br />

Der markante Turm des Stuttgarter Hauptbahnhofes ist bis<br />

heute erhalten und bleibt es auch, aber der Anbau rechts davon<br />

fiel inzwischen dem Projekt „Stuttgart 21“ zum Opfer. Geschichte<br />

ist außerdem natürlich die oberirdische Gleisführung. Längst<br />

ist der Schienenpersonennahverkehr in diesem Bereich in einen<br />

Tunnel verdrängt. Beim Tw 864 handelt es sich um einen so genannten<br />

„Gartenschauwagen“. Die Stuttgarter Straßenbahnen<br />

AG hatte anlässlich der Reichsgartenschau 1939 insgesamt 24<br />

zweiachsige Stahltriebwagen beschafft. Alle 17 nach dem Krieg<br />

noch verwendbaren Fahrzeuge ließen die SSB ab Mitte der 1950er-<br />

Jahre modernisieren, aber schon Anfang der 1970er-Jahre verschrotten;<br />

erhalten blieben nur der Tw 851 als betriebsfähiger<br />

Museumswagen sowie der Tw 859. Er wird zur Zeit in Gera in<br />

seinen Ursprungszustand zurückversetzt.<br />

TEXT: ANDRÉ MARKS; FOTO: DIETER SCHLIPF<br />

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