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Region Itige - ETH Zurich - Natural and Social Science Interface ...

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Vorwort<br />

Vom gemeinsamen Verständnis<br />

Lernen zur wissenschaftlichen<br />

Analyse<br />

Prof. Rol<strong>and</strong> W. Scholz<br />

Verantwortlicher Hochschullehrer<br />

für die UNS-fallstudie<br />

Die vorliegende <strong>ETH</strong>-UNS-Fallstudie mit dem Thema<br />

«Nachhaltige <strong>Region</strong>alentwicklung in der <strong>Region</strong> Klettgau»<br />

beh<strong>and</strong>elt ein komplexes, offenes Thema, bei dem Umweltaspekte<br />

zentral sind. Diese Aussage kann zugleich als ein<br />

Hauptergebnis des in diesem B<strong>and</strong> vorliegenden Berichtes<br />

angesehen werden. Die Studie kommt zu dem eindeutigen<br />

Schluss, dass die hohe Umweltqualität der Klettgaurinne ein<br />

wichtiges Kapital der grenzübergreifenden <strong>Region</strong> Klettgau<br />

darstellt. Mit diesem Kapital ist weiterhin sorgsam umzugehen.<br />

Siedlungs-, Mobilitäts- und Wirtschaftsentwicklung<br />

sind nicht unabhängig von oder vorrangig vor sondern parallel<br />

mit Natur-, L<strong>and</strong>schafts- und Ressourcenoptimierung<br />

zu planen. Dabei gilt es jedoch, die langfristigen Dynamiken<br />

im Bereich Flächenverbrauch und Flächenqualität richtig<br />

einzuschätzen und die geeigneten Massnahmen zur langfristigen<br />

Erhaltung dieser Qualitäten bereits heute zu ergreifen.<br />

Der vorliegende Bericht liefert dazu Analysen und Orientierungen.<br />

Für das Gelingen der vorliegenden Studie waren drei<br />

Dinge wesentlich:<br />

Zum ersten konnten die Studierenden und Dozierenden<br />

sowie das mit Entscheidungsträgem aus der <strong>Region</strong> besetzte<br />

Kuratorium mit der <strong>Region</strong> in einen wechselseitigen Lernprozess<br />

treten.<br />

An der Fallstudie waren neben 72 Studierenden und 22<br />

wissenschaftlichen Tutorierenden rund 200 Personen aus<br />

dem deutschen und dem Schweizerischen Klettgau aktiv<br />

einbezogen. Bewährt haben sich dabei Begleitgruppen aus<br />

der <strong>Region</strong>, die sowohl in der Gesamtplanung als auch im<br />

Austausch mit den vier Projektgruppen (den sogenannten<br />

Synthesegruppen) der Fallstudie schon bei der Problem- und<br />

Zieldefinition beteiligt waren. Wie auch im Vorjahr f<strong>and</strong><br />

eine kontinuierliche und enge Abstimmung mit dem EU-Interreg<br />

II Programm «Entwicklun~~konzeption Klettgaurinne»<br />

statt. Die Fallstudie und ihre Uberlegungen konnten so<br />

in viele lokale und regionale Projekte, wie z.B. die kantonale<br />

Richtplanung im Kanton Schaffhausen, einbezogen werden<br />

und umgekehrt. Besonders erfreulich ist, dass sich - durch<br />

die Fallstudien stimuliert- einige grenzübergreifende Initiativen<br />

in der <strong>Region</strong> bildeten. Das Ziel, einen kooperativen<br />

Prozess von Hochschule und Praxis zu entwickeln, konnte<br />

somit voll erreicht werden.<br />

Zum zweiten konnte im Verlauf der Studie eine Annahme<br />

bestätigt werden, die ihrer Planung zugrunde lag: Auch nach<br />

mehreren hundert Jahren der politischen Trennung macht es<br />

Sinn, die Klettgaurinne als eine <strong>Region</strong> und eine L<strong>and</strong>schaft<br />

in zwei Ländern zu betrachten. Diese Aussage besitzt nicht<br />

nur für den Naturraum sowie den Grundwasser-, L<strong>and</strong>schafts-,<br />

und Naturschutz Gültigkeit, sondern auch für den<br />

Sozial- und Wirtschaftsraum. Die vorliegende Studie sowie<br />

ihre Vorläuferstudie, die <strong>ETH</strong>-UNS Fallstudie 1997 zum<br />

verantwortungsvollen Umgang mit Boden, sowie die im<br />

Rahmen des Interreg II Programms und in <strong>and</strong>eren grenzübergreifenden<br />

Projekten und Planungen erarbeiteten<br />

Grundlagen ergeben eine gute Basis für ein gemeinsames<br />

Leitbild für den deutschen und den Schweizerischen Klettgau.<br />

Mit einem solchen Leitbild lassen sich d~e Synergien<br />

und die Stärken beider Teile dieser L<strong>and</strong>schaft 1m St<strong>and</strong>ortwettbewerb<br />

weiterhin optimieren.<br />

Zum dritten gelang es auch in diesem Jahr - von einem<br />

gesamthaften Verständnis der <strong>Region</strong> ausgehend - in einem<br />

kooperativen Prozess mit der <strong>Region</strong> nicht nur relevante<br />

Fragestellungen zu entwickeln, sondern diese auch wissenschaftlich<br />

bearbeitbar zu machen. Die in vorlaufenden Jahren<br />

entwickelten Methoden der Fallstudie haben sich insbesondere<br />

in den Bereichen bewährt, in denen sich aus dem<br />

Verständnis des Falls Fragestellungen für eine - soziale<br />

Faktoren integrierende - Umweltsystemanalyse ableiten<br />

liessen.<br />

Ich danke den Studierenden, Mitarbeitern und Kollegen,<br />

aber vor allem den vielen Trägem der Fallstudie aus der<br />

<strong>Region</strong>, die dazu beigetragen haben, das schwierige Themenfeld<br />

<strong>Region</strong>alentwicklung nicht nur aus interdisziplinärer,<br />

wissenschaftlicher Perspektive anzugehen, sondern das<br />

Wissen aus Hochschule und Praxis in einem transdisziplinären<br />

Prozess zu integrieren. Ich bin überzeugt, dass auf<br />

diesem Wege wichtige Orientierungen für die <strong>Region</strong>alentwicklung<br />

in der <strong>Region</strong> erarbeitet wurden.<br />

8<br />

UNS-Fallstudie '98

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