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Region Itige - ETH Zurich - Natural and Social Science Interface ...

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Synopse ----------------------------------------<br />

auch Flächen von Ziegeleien scheinen verlassen und sind<br />

ganz offensichtlich noch nicht revitalisiert und eingliedert.<br />

- Folgen der politischen Grenze: Politisch ist der Klettgau<br />

eine Zweiheit. Die Grenzsteine trennen in scheinbar willkürlicher<br />

Lage die Ortschaften Erzingen und Weisweil<br />

(D) von den Gemeinden Trasadingen und Wilchingen<br />

(eH) und die Grenze ist von biossem Auge nicht sichtbar.<br />

Geht man jedoch in die Ortschaften, so fallen einige<br />

Andersartigkeiten der beiden Teile des Klettgau auf.<br />

Während etwa auf schweizerischer Seite in den meisten<br />

Gemeinden ein Lebensmittelladen zu finden ist, gibt es<br />

diese auf deutscher Seite nur in den grossen Ortschaften.<br />

Dafür finden sich auf deutscher Seite 1O,3-mal so viele<br />

Fussballplätze pro Einwohner wie bei den Eidgenossen.<br />

Etwas schwieriger zu erkennen, aber leicht zu bestätigen,<br />

wenn man darum weiss, sind die l<strong>and</strong>schaftstrukturellen<br />

Unterschiede der Klettgaurinne in den beiden Ländern. So<br />

besitzt der deutsche Klettgau (im Gegensatz zu früher)<br />

ausser den knapp 23 Hektaren in Erzingen und Rechberg,<br />

vorwiegend im unmittelbaren Anschluss an den schweizerischen<br />

Teil, keinen l<strong>and</strong>schaftsprägenden Weinanbau mehr,<br />

sowie weniger Ackerfläche, dafür aber mehr Grünl<strong>and</strong> und<br />

(auch in der Tallage) grössere Waldstücke. Der Grund dafür<br />

lag darin, dass die bis vor ISO Jahren bis Lauchringen<br />

bestockten Südhänge nach der Reblausseuche nicht wieder<br />

für den Weinbau genutzt wurden. Historisch haben also die<br />

politischen R<strong>and</strong>bedingungen offenbar dazu geführt, dass<br />

die l<strong>and</strong>wirtschaftliche Nutzung und damit das Erscheinungsbild<br />

der L<strong>and</strong>schaft auf beiden Seiten der Grenze<br />

ausein<strong>and</strong>ergedriftet ist.<br />

Zwei Grundlagen: Die <strong>ETH</strong>-UNS<br />

Fallstudie '97 und das EUinterreg<br />

2.1 Ergebnisse des EU-Interreg<br />

Programms<br />

Die <strong>ETH</strong>-UNS Fallstudie Verantwortungsvoller Umgang<br />

mit Boden und das EU/EG Programm Interreg II Entwicklungskonzeption<br />

Klettgau sind zwei mitein<strong>and</strong>er verzahnte<br />

Grossprojekte, die sich in den vergangenen Jahren mit zwei<br />

wichtigen Fragen des Umweltschutzes im Klettgau beschäftigten<br />

(siehe Abbildung 2.1).<br />

Zielgrösse des Interreg II Projekts war es «Das für uns alle<br />

lebenswichtige Trinkwasser in einw<strong>and</strong>freier Qualität und<br />

in ausreichender Menge sicherzustellen» (Regli et al., 1998,<br />

S.l).<br />

Wenn wir etwas sichtbar machen wollen, was unseren<br />

Sinnesorganen verborgen ist, müssen wir uns Hilfsmittel<br />

verschaffen. So verhält es sich auch mit dem mächtigen<br />

Grundwassersee (siehe Abbildung 2.2) unter der Klettgaurinne.<br />

Der Grundwasserspeicher dient der <strong>Region</strong> als Trinkwasserreservoir.<br />

Die heutige Grundwassernutzung liegt bei<br />

600 Litern pro Sekunde (I/s). Nach neuesten Modellrechnungen<br />

ist die mengenmässige Entnahme als nachhaltig zu<br />

bezeichnen. «Es besteht derzeit weder gesamthaft noch in<br />

Teilgebieten eine Gefahr für mengenmässige Uebernutzung»<br />

(Regli et al., 1998, S. 18).<br />

Probleme bereitet nicht die Quantität sondern die Qualität<br />

des Grundwassers. Seit einiger Zeit werden vor allem im<br />

unteren Teil des Grundwasserleiters Nitratkonzentrationen<br />

Interreg 11 EG/EU<br />

Entwicklungskonzeption Klettgaurinne<br />

UNS Fallstudie 1997/98<br />

<strong>Region</strong> Klettgau<br />

Abb.2.1: Die <strong>ETH</strong>-UNS Fallstudien<br />

der Jahre 1997 und<br />

1998 wurden in enger Abstimmung<br />

und organisatorisch<br />

vernetzt mit dem EU-1nterreg<br />

ll-Programm geplant.<br />

So nahmen zwei Personen<br />

aus der Fallstudie, darunter<br />

ein Student in den Leitausschuss<br />

des Interreg ll-Programmes<br />

Klettgaurinne Einsitz.<br />

16 UNS-Fallstudie '98

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