Region Itige - ETH Zurich - Natural and Social Science Interface ...
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<strong>Region</strong> und L<strong>and</strong>schaft<br />
_<br />
1 Begriff<strong>Region</strong><br />
Allgemein versteht man unter dem Begriff <strong>Region</strong> einen<br />
durch bestimmte Merkmale gekennzeichneten zusammenhängenden<br />
(Teil-)Raum mittlerer GrÖsse. «Der Begriff <strong>Region</strong><br />
bezog sich im Deutschen ursprünglich auf als einheitlich<br />
empfundene L<strong>and</strong>schaften oder auf kulturell oder demographisch<br />
einheitlich geprägte Räume» (Weyl, 1995, S.<br />
413). Heute verwenden viele Wissenschaften wie zum Beispiel<br />
die Medizin oder die Psychologie den <strong>Region</strong>sbegriff<br />
(Sinz, 1995, S. 805).<br />
In der Geographie sind <strong>Region</strong>en grössere Systeme und<br />
werden von Raumeinheiten mit <strong>and</strong>eren Grössenordnungen<br />
unterschieden. Eine umfassende Übersicht über 24 verschiedene<br />
Begriffssysteme mit Bezug zum Begriff <strong>Region</strong><br />
findet sich in Leser (1997, pp. 202; vgl. auch Neef, 1963).<br />
Aus der Perspektive des vorliegenden Falls (d.h. des Klettgaurinne)<br />
erscheint dabei die «Theorie der geographischen<br />
Dimensionen» hilfreich, in der topische (topologische), chorische,<br />
regionische und geosphärische Grössenordnungen<br />
unterschieden werden (siehe dazu den Kasten Tope, Choren,<br />
<strong>Region</strong>en). Diese Begriffe definieren Raumeinheiten mit<br />
überlappenden Grössenordnungen, wobei bei den Topen,<br />
Choren und Sphären eindeutig die geophysikalischen und<br />
geoökologischen Eigenschaften des Raumes im Vordergrund<br />
stehen (s. Abb. 1.1).<br />
___ "Grenzen" verschieden<br />
............ artiger Geoökotope<br />
Abb. 1.1: Die naturräumliche<br />
Ordnung am Beispiel eines Einzugsgebietes<br />
im Hochgebirge.<br />
Die charakteristisch angeordneten<br />
und beschaffenen Geoökotope<br />
(homogene l<strong>and</strong>schaftsökologische<br />
Grundeinheiten) bilden<br />
im Verb<strong>and</strong> ein Chor (heterogenes<br />
Ökotopgejüge). Die Abgrenzung<br />
eifolgt nach dem räumlichen<br />
Kontext und nach aktuelldynamischen<br />
Merkmalen (z.B.<br />
Mesoklima oder Gebietswasserhaushalt)<br />
und umfasst hier beispielsweise<br />
ein Seitental (aus:<br />
Leser, 1997).<br />
26 UNS-Fallstudie '98