Region Itige - ETH Zurich - Natural and Social Science Interface ...
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Synopse ----------------------------------------<br />
Um die Umweltauswirkungen abzuschätzen, wurde ein<br />
Verkehrsbelastungsmodell entwickelt und eine grössere<br />
Umfrage durchgeführt. Die wesentlichen Resultate sind:<br />
Täglich werden im Klettgau pro Person 6.4 Kilometer<br />
mit dem öffentlichen Verkehr und 29.7 Kilometer mit<br />
dem Personenwagen zurückgelegt. Der Freizeitverkehr<br />
nimmt dabei einen grösseren Anteil (41 Prozent) ein als<br />
der Weg zur Arbeit (30 Prozent).<br />
Heute werden im Klettgau bei Ausserachtlassung des<br />
Luftverkehrs (d.h. ausgenommen der L<strong>and</strong>eanflüge nach<br />
ZH-Kloten) täglich 96 Tonnen COz ausgestossen. Damit<br />
liegt der Ausstoss 12% über den Orientierungen der<br />
klimapolitischen Erklärung von Rio. Im Programm 2000<br />
der Eidgenossenschaft wird ein etwas niedrigeres Emissionsniveau<br />
gefordert, indem längerfristiges Einhalten<br />
einer Emissionsmenge von 80 Tonnen Kohlendioxid pro<br />
Tag angestrebt wird.<br />
4. fazit<br />
Der Klettgau zeigt im peripheren Einzugsgebiet der Grossagglomeration<br />
Zürich aktuell eine rasante Siedlungsentwicklung.<br />
Sein Kapital ist die L<strong>and</strong>schaft. Um diese zu<br />
sichern sind in den Bereichen Siedlungsplanung, Natur- und<br />
L<strong>and</strong>schaftsschutz sowie im Bereich Grundwasserschutz<br />
H<strong>and</strong>lungsprogramme zu entwickeln bzw. umzusetzen. In<br />
den Bereichen Mobilität finden wir die für den ländlichen<br />
Raum typischen Verkehrstrukturen, die - mit geeigneten<br />
Ergänzungsmassnahmen - zufriedenstellende Umweltleistungen<br />
erbringen könnten.<br />
Der Klettgau als ländlicher Raum kann die Vorgaben von<br />
Rio und Energie 2000 erfüllen. Mit Hilfe des Verkehrsbelastungsmodells<br />
und der Szenarioanalyse konnte gezeigt<br />
werden: Wenn der Flottenverbrauch auf 6.5 Liter eingeschränkt<br />
und zu 20% aufden öffentlichen Verkehr umgestiegen<br />
wird, zusätzlich die Mobilität um 15% sinkt, erreichen<br />
die Kohlendioxid-Emissionen im Klettgau im Jahr 2010<br />
Werte unter den von Rio geforderten 80 Tonnen pro Tag.<br />
Für das Verkehrssystem wurden folgende Folgerungen<br />
erarbeitet:<br />
Der Klettgau hat bislang kein aussergewöhnliches<br />
Verkehrsproblem. Das Verkehrsproblem ist in dem Sinne<br />
externalisiert, dass die Pendler in den Städten (v.a.<br />
Schaffhausen und Zürich) zum Verkehrsproblem beitragen.<br />
Die wichtigen verkehrspolitischen Entscheide<br />
werden ausserhalb des Klettgau gefallt. Im Klettgau selber<br />
müssen individuelle Lösungen angestrebt werden.<br />
Politisch werden die Weichen jedoch ausserhalb der <strong>Region</strong><br />
gestellt. Eine geplante Autobahn würde für das<br />
Verkehrsproblem im Klettgau (abgesehen vom Grundwasserschutz)<br />
keine wesentliche Verbesserung, jedoch<br />
für die L<strong>and</strong>schaft gravierende Konsequenzen erbringen.<br />
22<br />
UNS-Fallstudie '98