Korrespondenz Abwasser · Abfall - COOPERATIVE Infrastruktur und ...
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Nutrient Recovery and Management:<br />
Inside and Outside the Fence<br />
Konferenz der WEF <strong>und</strong> der IWA<br />
Christian Sartorius (Karlsruhe) *)<br />
Vom 9. bis 12. Januar 2011 fand in<br />
Miami/Florida (USA) die von der USamerikanischen<br />
Water Environment Federation<br />
(WEF) <strong>und</strong> der International<br />
Water Association (IWA) gemeinsam<br />
ausgerichtete Konferenz „Nutrient Recovery<br />
and Management 2011: Inside<br />
and Outside the Fence“ statt. 320 Teilnehmer<br />
wurden gezählt, etwa ein Viertel<br />
der Teilnehmer kamen aus ca. 30<br />
Ländern außerhalb der USA, davon<br />
knapp 30 aus Kanada <strong>und</strong> über 40 aus<br />
Europa – davon wiederum sechs aus<br />
Deutschland.<br />
Eröffnungssession<br />
Nach dem Willkommensgruß durch zwei<br />
Repräsentanten der örtlichen Florida<br />
Water Environment Association, die diese<br />
Veranstaltung organisiert hatten, <strong>und</strong><br />
durch die Präsidentin bzw. den Präsidenten<br />
der ausrichtenden Organisationen,<br />
Jeanette Brown (WEF) <strong>und</strong> Glen Daigger<br />
(IWA), an die etwa 320 Teilnehmer begann<br />
der inhaltliche Teil der Konferenz<br />
mit zwei Plenarvorträgen. Im ersten<br />
Plenarvortrag hob Steven Hamburg, Chef-<br />
Wissenschaftler am Environmental Defense<br />
F<strong>und</strong> hervor, wie wichtig das Thema<br />
der Nährstoffeinträge in die Umwelt<br />
ist. Er zeigte am Beispiel des Stickstoffs<br />
(N), wie der Eintrag anorganischen<br />
Stickstoffs in die Umwelt seit Jahren zunimmt,<br />
ohne dass klar wäre, welche Konsequenzen<br />
für die Umwelt dies zur Folge<br />
habe. Die Wechselwirkungen seien vielfältig<br />
<strong>und</strong> interagierten miteinander, wo-<br />
*) Der Autor stellte auf der Konferenz Ergebnisse<br />
aus dem vom B<strong>und</strong>esministerium für<br />
Bildung <strong>und</strong> Forschung geförderten Verb<strong>und</strong>projekt<br />
„Phosphorrecycling – Bewertung<br />
von Verfahren <strong>und</strong> deren Produkten<br />
sowie Entwicklung eines Verwertungskonzeptes<br />
für Deutschland“ (02WA0807) vor.<br />
Skyline von Miami (Foto: Tom Schaefer, miamitom)<br />
bei er drei Interaktionsbereiche besonders<br />
hervorhob: die Emission von Stickoxiden<br />
bei der Stromproduktion in fossilen<br />
Kraftwerken, den Energiebedarf <strong>und</strong><br />
die damit verb<strong>und</strong>ene Emission von<br />
Treibhausgasen bei der industriellen<br />
Stickstofffixierung sowie Algenblüten in<br />
Gewässern. Ansatzpunkte zur Reaktion<br />
auf diese Herausforderungen sah er unter<br />
anderem im Umgang der Landwirtschaft<br />
mit Stickstoffdüngemitteln <strong>und</strong> in<br />
der Reinigung von Abwässern. An diesen<br />
Beispielen machte er deutlich, was es mit<br />
dem Motto „Nutrient recovery: inside<br />
and outside the fence“ auf sich hat. Die<br />
Reinigung des <strong>Abwasser</strong>s in Kläranlagen<br />
könne nur ein Ansatz zur Reduktion der<br />
N-Einträge in die Umwelt sein. Andere<br />
Ansätze müssten auch in anderen betroffenen<br />
Sektoren gesucht werden. Beispielsweise<br />
dort, wo die Einträge geschehen.<br />
Wichtig sei daher eine integrierte<br />
Betrachtungsweise, die auch den Phosphor<br />
(P) mit einbeziehe.<br />
Auch Peter Vanrolleghem (Université<br />
Laval, Québec/Kanada) hob im zweiten<br />
Vortrag die Wichtigkeit eines integrierten<br />
Vorgehens hervor, wobei in seinem Vortrag<br />
die Regulierungsinstrumente <strong>und</strong><br />
die Verwaltungsstrukturen im Vordergr<strong>und</strong><br />
standen, die dieses Vorgehen im<br />
Berichte<br />
Zweifelsfall befördern müssten. Als Beispiel<br />
führte er den Gegensatz zwischen<br />
der technologie- <strong>und</strong> wasserqualitätsorientierten<br />
Festlegung von Einleitungsgrenzwerten<br />
auf. Ein qualitätsorientierter<br />
Ansatz könnte, wie auch in der europäischen<br />
Wasserrahmenrichtlinie, unterschiedlichen<br />
regionalen Gegebenheiten<br />
besser Rechnung tragen <strong>und</strong> verschiedene<br />
Maßnahmen jeweils dort forcieren,<br />
wo sie die größte Wirkung entfalten. Allerdings<br />
ist dieser Ansatz aus administrativen<br />
Gründen schwerer umsetzbar <strong>und</strong><br />
wird oft auch von den Betroffenen als<br />
weniger fair angesehen, weil an verschiedene<br />
Betroffene je nach den jeweiligen<br />
Möglichkeiten unterschiedliche Anforderungen<br />
gestellt würden.<br />
Im zweiten Teil der Eröffnungssession<br />
ging es in einer Panel-Diskussion um das<br />
Thema „Nutrient Trading“. Dabei stellten<br />
Dave Bailey vom Energieversorger EPRI<br />
<strong>und</strong> Cy Jones vom World Resources Institute<br />
Beispiele vor, wo mithilfe des Nutrient<br />
Trading (das heißt eines Handels mit<br />
Nährstoffemissionszertifikaten) der Kostenvorteil<br />
ausgenutzt wird, den Landwirtschaftsbetriebe<br />
gegenüber Stromversorgern<br />
oder Kläranlagenbetreibern bei<br />
der Vermeidung beispielsweise von Stickstoffemissionen<br />
haben. In den dargestell-<br />
www.dwa.de/KA KA <strong>Korrespondenz</strong> <strong>Abwasser</strong>, <strong>Abfall</strong> <strong>·</strong> 2011 (58) <strong>·</strong> Nr. 9<br />
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