03.11.2012 Aufrufe

Korrespondenz Abwasser · Abfall - COOPERATIVE Infrastruktur und ...

Korrespondenz Abwasser · Abfall - COOPERATIVE Infrastruktur und ...

Korrespondenz Abwasser · Abfall - COOPERATIVE Infrastruktur und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Fachbeiträge<br />

2.2 Chemikalienbedarf<br />

Für die Aufrechterhaltung einer möglichst freien Membranoberfläche<br />

werden in regelmäßigen Abständen Chemikalien verwendet.<br />

Für die Entfernung organischer Beläge (Biofouling)<br />

hat sich Natriumhypochlorit (NaOCl) durchgesetzt – dieses<br />

Reinigungsmittel wird auf nahezu allen MBR-Anlagen eingesetzt.<br />

Alternativ wird beispielsweise auf der MBR Monheim<br />

Wasserstoffperoxid [11] in hohen Konzentrationen verwendet.<br />

Die AOX-Problematik entfällt hierbei, dagegen fallen höhere<br />

Chemikalienkosten an.<br />

Die übliche Zwischenreinigung von MBR-Modulen (Rückspülung<br />

mit Permeat <strong>und</strong> Chemikalie) wird in Abhängigkeit von der<br />

Wasserqualität in Abständen von wenigen Tagen bis zu mehreren<br />

Wochen durchgeführt. Für kommunale Anlagen hat sich ein<br />

Zyklus von etwa zwei bis vier Wochen für eine alkalische Zwischenreinigung<br />

mit 250 ppm Natriumhypochlorit bewährt. Zudem<br />

werden die Membranen je nach <strong>Abwasser</strong>zusammensetzung<br />

<strong>und</strong> Fällmittelbedarf regelmäßig mit etwa 1000 ppm Zitronensäure<br />

rückgespült (abhängig vom Membranhersteller).<br />

Intensivreinigungen, in denen das komplette Membranmodul<br />

in die Chemikalienlösung getaucht wird, werden etwa jährlich<br />

mit Natriumhypochlorit (500–1000 ppm), Wasserstoffperoxid<br />

(bis 5 %) <strong>und</strong> Zitronensäure (1–2 %) durchgeführt. Nichtrückspülbare<br />

Membranen werden in der Regel häufiger (zum<br />

Beispiel zweimal jährlich) intensiv gereinigt.<br />

Für eine Zwischenreinigung mit 250 ppm NaOCl (berechnet<br />

auf freies Chlor) im Rhythmus von 14 Tagen <strong>und</strong> eine jährliche<br />

Intensivreinigung mit 1000 ppm Cl werden nach eigenen<br />

Berechnungen theoretisch etwa 0,3 bis 0,6 Liter je m² Membranfläche<br />

<strong>und</strong> Jahr verbraucht. Für die Reinigungen mit Zitronensäure<br />

(1000 ppm im Dreimonats-Rhythmus <strong>und</strong> jährliche<br />

Intensivreinigung mit 2500 ppm) fallen etwa 0,2 bis<br />

0,4 L/(m² � a) an.<br />

Die Kosten für die Reinigungschemikalien sind sehr gering,<br />

Wedi [13] gibt für die Kläranlage Monheim eine Größenordnung<br />

von 0,01–0,02 €/m³ an. Ein Vergleich zu den Gesamtbetriebskosten<br />

von etwa 0,28 €/m³ [14] zeigt, dass die Chemikalien<br />

nur etwa 3–7 % der Betriebskosten ausmachen. Neben den<br />

Kosten für die Chemikalien fallen jedoch auch Personalkosten<br />

an. Diese sind in der Praxis nur schwer monetär zu bewerten, da<br />

die St<strong>und</strong>en für die Reinigung nicht gesondert erfasst werden<br />

<strong>und</strong> Personalkosten variieren. Letztendlich ist eine Bewertung<br />

der negativen Umweltauswirkungen problematisch, beispielsweise<br />

durch die Bildung von AOX beim Einsatz von NaOCl.<br />

3 Ressourcenschonender MBR<br />

3.1 Energieeinsparungen durch eine angepasste Steuerung<br />

Membranbelebungsanlagen werden biologisch analog zu konventionellen<br />

Belebungsanlagen nach dem Schlammalter bzw.<br />

der Schlammbelastung bemessen. Nach dem DWA-Arbeitsbericht<br />

„Membranbelebungsverfahren“ [15] kann die Ermittlung<br />

der Größe des Belebungsbeckens nach dem Arbeitsblatt<br />

ATV-A 131 erfolgen, wobei ein erhöhter Feststoffbedarf bis zu<br />

12 g/L anzusetzen ist. Trotz der konventionellen Vorgaben wurden<br />

<strong>und</strong> werden in Deutschland bislang kommunale MBR überwiegend<br />

mit Schlammaltern größer 25 Tagen betrieben [16].<br />

Ursache hierfür ist meist nicht die Erfordernis einer simultan aeroben<br />

Schlammstabilisierung, sondern der Umstand, dass die<br />

www.dwa.de/KA<br />

Kommunale <strong>Abwasser</strong>behandlung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!