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Korrespondenz Abwasser · Abfall - COOPERATIVE Infrastruktur und ...

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Fachbeiträge<br />

Kommunale <strong>Abwasser</strong>behandlung 843<br />

Substanz Bestimmungsmethode Bestimmungsgrenze nominale<br />

Wasser<br />

[μg/l]<br />

Schlamm<br />

[mg/kg]<br />

Zulaufkonzentration<br />

[μg/l]<br />

4-Nonylphenol, Isononylphenol in Anlehnung an ISO/CD 18857 1 1 100<br />

Nonylphenolethoxylat<br />

(Mono-, Di-)<br />

in Anlehnung an ISO/CD 18857 50 10 1000<br />

Diethylhexylphthalat (DEHP) nach Extraktion Analyse des DEHP mittels<br />

GC/MS<br />

1 5 500<br />

Bisphenol A mittels Festphasenextraktion an LiChrolut<br />

EN angereichert <strong>und</strong> mit Methanol/<br />

Essigsäureethylester eluiert, nach Derivatisierung<br />

GC/MS quantifiziert<br />

0,1 0,1 50<br />

Estron, 17�-Estradiol,<br />

17�-Ethinylestradiol<br />

mittels Festphasenextraktion an LiChrolut<br />

EN angereichert <strong>und</strong> mit Methanol/Essig -<br />

säureethylester eluiert, nach Derivatisierung<br />

Bestimmung der Analyten mittels LC/MS<br />

0,1 1 10<br />

Pentabromdiphenylether DEV S 20 bzw. DIN 38414-20 0,1 0,1 50<br />

Mecoprop, Dichlorprop,<br />

Bentazon, MCPA<br />

DEV F 20 bzw. DIN EN ISO 15913 0,1 0,01 20<br />

Diclofenac DEV F 20 bzw. DIN EN ISO 15913 0,1 0,01 10<br />

Trichlormethan DIN EN ISO 10 301 (F4) 1 0,1 500<br />

Cyanid DIN EN ISO 14403 (Flüssigphase);<br />

DIN ISO 11262 (Festphase)<br />

2 0,1 100<br />

Tributylzinn, Dibutylzinn, Nach Extraktion mittels GC-MS analysiert.<br />

Dioctylzinn, Tetrabutylzinn, Das Verfahren wurde in Anlehnung nach 0,01 0,01 10<br />

Triphenylzinn<br />

DIN ISO 23161 durchgeführt.<br />

Tabelle 6: Bestimmungsmethoden <strong>und</strong> -grenzen der gefährlichen Stoffe für Wasser- <strong>und</strong> Feststoffproben <strong>und</strong> nominale Konzentration<br />

der Substanzen im Zulauf der Kläranlagen<br />

Die zu untersuchenden gefährlichen Substanzen kommen<br />

im <strong>Abwasser</strong> in meist sehr geringen Konzentrationen vor (μg/l-<br />

bis ng/l-Bereich). Die Elimination der Stoffe muss deshalb über<br />

eine sehr empfindliche, substanzspezifische Analytik im Wasser<br />

<strong>und</strong> im Schlamm quantifiziert werden. Daraus ergeben sich<br />

spezifische Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Analytik.<br />

In Tabelle 6 sind Bestimmungsgrenzen der gefährlichen<br />

Versuchs- Dauer eingesetzte Stoffe<br />

durchlauf [Wochen]<br />

A 12 p-Isononylphenol<br />

B 12 Pentabromdiphenylether, Bisphenol<br />

A, 4-Nonylphenol<br />

C 16 Trichlormethan, Mecoprop,<br />

4-Nonylphenol<br />

D 11 Nonylphenolethoxylate, Tributylzinn,<br />

DEHP, Cyanid<br />

E 11 17�-Estradiol, 17�-Ethinylestradiol,<br />

Estron, Tetrabutylzinn, Dibutylzinn,<br />

Dioctylzinn, Dichlorprop, MCPA,<br />

Bentazon<br />

F 11 17b-Estradiol, 17��-Ethinylestradiol,<br />

Estron, Bisphenol A, Diclofenac<br />

G 10 Triphenylzinn, Tributylzinn,<br />

Tetrabutylzinn, Dibutylzinn,<br />

Dioctylzinn<br />

Tabelle 7: Eingesetzte Stoffe pro Versuchsdurchlauf<br />

Stoffe für die Matrizes Wasser <strong>und</strong> Schlamm aufgeführt. Die<br />

für die Untersuchungen verwendeten Analysenmethoden<br />

sollten die in Tabelle 6 aufgeführten Mindestanforderungen<br />

erfüllen.<br />

Versuchsdurchführung <strong>und</strong> Ergebnisse<br />

Die Untersuchungen wurden im Zeitraum 2006 bis 2009 sukzessive<br />

in sieben Versuchsdurchläufen durchgeführt (Tabelle<br />

7). Die Mehrzahl der gefährlichen Stoffe wurde einmal getestet,<br />

für einige Verbindungen wurde die Testung wiederholt.<br />

Auf der Gr<strong>und</strong>lage der entwickelten Methodik wurde für<br />

zahlreiche gefährliche Stoffe das Eliminierungsverhalten bei<br />

der biologischen <strong>Abwasser</strong>behandlung (ohne sowie mit weitergehender<br />

Behandlung) unter definierten Bedingungen experimentell<br />

ermittelt. Tabelle 8 zeigt die im Labor ermittelten Eliminationsraten<br />

der gefährlichen Stoffe aus dem <strong>Abwasser</strong> der<br />

einstufigen <strong>und</strong> der zweistufigen Labor-Belebungsanlage.<br />

Für alle Stoffe, ausgenommen Pentabromdiphenylether,<br />

wurden die Versuche erfolgreich durchgeführt. Für 2,2',4,4',5-<br />

Pentabromdiphenylether konnten während des Versuchsdurchlaufes<br />

keine belastbaren Eliminationswerte ermittelt werden.<br />

Die geringe Wasserlöslichkeit <strong>und</strong> der hohe logK OW-Wert der<br />

Substanz bedingten experimentelle Schwierigkeiten. Es ergaben<br />

sich Hinweise, dass die Substanz im zulaufenden <strong>Abwasser</strong><br />

nicht homogen verteilt war <strong>und</strong> sich wahrscheinlich in starkem<br />

Maß an Oberflächen der Versuchseinrichtung anlagerte.<br />

Eine Bilanzierung der Elimination von Pentabromdiphenylether<br />

war damit nicht möglich.<br />

www.dwa.de/KA KA <strong>Korrespondenz</strong> <strong>Abwasser</strong>, <strong>Abfall</strong> <strong>·</strong> 2011 (58) <strong>·</strong> Nr. 9

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