03.11.2012 Aufrufe

Korrespondenz Abwasser · Abfall - COOPERATIVE Infrastruktur und ...

Korrespondenz Abwasser · Abfall - COOPERATIVE Infrastruktur und ...

Korrespondenz Abwasser · Abfall - COOPERATIVE Infrastruktur und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

852 Fachbeiträge<br />

9<br />

10<br />

Peripherie<br />

Geschoss-<br />

wohnungen 11<br />

Peripherie p<br />

Peripherie p<br />

Freizeit-/<br />

Streu-<br />

8<br />

Sportparks<br />

2<br />

siedlungen 12<br />

Peripherie<br />

Innenstadt-<br />

Innenstadt<br />

Peripherie<br />

1- <strong>und</strong> 2-<br />

randlage<br />

Industrie-<br />

Familienhäuser 7<br />

Innenstadt- InnenstadtrandlageMischgebiet<br />

3<br />

Innenstadtrandlage<br />

gebiet<br />

Geschosswohnungen<br />

g<br />

1<br />

Innenstadt<br />

Gewerbegebiet<br />

13<br />

Peripherie<br />

6<br />

KKern<br />

gebiet<br />

4<br />

Konversions<br />

gebiet<br />

InnenstadtInnenstadt-<br />

randlage<br />

randlage<br />

16<br />

Außengebiet<br />

Industrie-<br />

gebiet b<br />

5<br />

InnenstadtEntwicklungs-<br />

gebiet biGewerbe-<br />

randlage<br />

ggebiet 15<br />

Außengebiet<br />

Dorf<br />

Konversions-<br />

gebiet<br />

14<br />

Außengebiet g<br />

Kleinstadt<br />

Abb. 1: Stadtmodell „netWORKS“ mit potenziellen Teilräumen<br />

Teilräumlich wurde das Stadtmodell „netWORKS“ nach<br />

insgesamt 16 unterschiedlichen Stadtteilen mit ihren jeweils<br />

typischen Merkmalen differenziert (Abbildung 1), wie sie in<br />

deutschen Groß- oder Mittelstädten vorfindbar sind. Unabhängig<br />

von den spezifischen örtlichen Gegebenheiten einer<br />

konkreten Stadt wird jeweils nur ein Teilraum dargestellt. In<br />

der Realität wird es der Fall sein, dass Teilräume gar nicht<br />

oder mehrfach vorkommen. Für die Beschreibung der Modellstadt<br />

„netWORKS“ wird zunächst vereinfachend davon<br />

ausgegangen, dass die Teilräume eine weitgehend homogene<br />

Struktur aufweisen. Damit wird es möglich, typische teilräumliche<br />

Gegebenheiten, sozio-ökonomische Entwicklungslinien<br />

<strong>und</strong> Wasser-<strong>Infrastruktur</strong>systeme zugr<strong>und</strong>e zu legen. Im<br />

konkreten Fall müssen diese jeweils ermittelt <strong>und</strong> definiert<br />

werden.<br />

Die teilräumlichen Eckdaten hinsichtlich der Siedlungsstruktur<br />

(Besiedlungs- <strong>und</strong> Arbeitsplatzdichte, Gebäudeleerstand,<br />

Bebauungsdichte, Bausubstanz <strong>und</strong> Eigentümerstruktur)<br />

<strong>und</strong> der Wasserinfrastruktur (spezifischer Wasserbedarf<br />

<strong>und</strong> Leitungsdichte, Anteil Misch-/Trennsystem <strong>und</strong> Auslastung<br />

Schmutzwassernetz) sind in [13] zusammenfassend dargestellt<br />

<strong>und</strong> um die Eigenschaften der Teilräume in Form von<br />

Steckbriefen ausführlicher dokumentiert. Diese Daten <strong>und</strong> Informationen<br />

wurden in Fachgesprächen mit den Vertretern der<br />

Partnerstädte Bielefeld, Chemnitz, Cottbus, Essen, Hamburg<br />

<strong>und</strong> Schwerin diskutiert <strong>und</strong> abgestimmt.<br />

2.2 Szenarien kommunaler Wasser-<strong>Infrastruktur</strong>en<br />

Gr<strong>und</strong>lage der Ökoeffizienz-Analyse waren die drei folgenden<br />

Systemvarianten kommunaler Wasser-<strong>Infrastruktur</strong>en, bestehend<br />

aus dem Ausgangszustand <strong>und</strong> zwei darauf aufbauenden<br />

unterschiedlichen Systementwicklungen (Szenarien). Aufgr<strong>und</strong><br />

des hohen Anteils der Kapitalkosten <strong>und</strong> der langen Ausreifungszeit<br />

der kommunalen Wasser-<strong>Infrastruktur</strong>, aber auch<br />

wegen der Dauerhaftigkeit städtischer Strukturen <strong>und</strong> der<br />

Wirtschaft<br />

Langfristigkeit räumlicher Entwicklungen, wurde dazu ein<br />

Zeithorizont von 70 Jahren gewählt:<br />

● Status quo 2010 (System im Ist-Zustand),<br />

● Referenz 2080 (Szenario der Systemoptimierung/-anpassung)<br />

<strong>und</strong><br />

● Transformation 2080 (Szenario der gr<strong>und</strong>legenden Systemumgestaltung).<br />

Für die Entwicklung der Systemvarianten bzw. der Szenarien<br />

gelten gr<strong>und</strong>sätzlich die nachstehenden Randbedingungen:<br />

● Bevölkerungsrückgang von 25 %,<br />

● identische städtebauliche Entwicklung,<br />

● keine Änderung der jährlichen Niederschlagsmenge,<br />

● Fortführung der zentralen Trinkwasserversorgung,<br />

● Bezug ausschließlich auf häusliche Abwässer,<br />

● Systemgrenzen auf der <strong>Abwasser</strong>seite schließen die Klärschlammentwässerung<br />

ein. Klärschlammentsorgung <strong>und</strong><br />

Mitbehandlung häuslicher Bioabfälle werden qualitativ/argumentativ,<br />

jedoch nicht quantitativ berücksichtigt.<br />

Die Systemvariante „Status quo 2010“ beschreibt eine heute übliche<br />

Systemstruktur der zentralen Wasserversorgung <strong>und</strong> <strong>Abwasser</strong>beseitigung.<br />

Diese besteht aus einer zentralen Trinkwasserversorgung<br />

(inklusive Löschwasserbereitstellung), die einen<br />

spezifischen Trinkwasserverbrauch von 45 m 3 /(E � a) bzw. 124<br />

L/(E � d) deckt. Anfallendes Niederschlagswasser wird häufig<br />

zur Gartenbewässerung, vereinzelt auch für Toilettenspülung<br />

<strong>und</strong> sonstige Nutzungen verwendet. Die zentral ausgerichtete<br />

<strong>Abwasser</strong>ableitung ist überwiegend im Mischsystem mit klassischer<br />

Schwerkraftentwässerung ausgestaltet. Kohlenstoff- <strong>und</strong><br />

Stickstoffverbindungen werden mittels aerober <strong>und</strong> anoxischer<br />

Verfahren (Denitrifikation) entfernt, der anfallende Klärschlamm<br />

wird anaerob stabilisiert <strong>und</strong> das entsprechende Faulgas intern<br />

energetisch verwertet (Eigenversorgung). Mittels Simultanfällung<br />

<strong>und</strong> ergänzend vermehrt biologisch wird der Nährstoff<br />

Phosphor aus dem <strong>Abwasser</strong> entfernt. Es erfolgt eine stoffliche<br />

<strong>und</strong> thermische Klärschlammentsorgung.<br />

Die zugehörige Systemskizze zeigt Abbildung 2. Hier sind<br />

aufbauend zum Status quo (konventionelle Techniken, bestehendes<br />

System) die wesentlichen Systemkomponenten bzw.<br />

Änderungen im Referenz-Szenario (alternative Techniken, neues<br />

System) vergleichend dargestellt.<br />

Das Referenz-Szenario für den Bezugshorizont 2080 stellt<br />

eine Fortschreibung des bestehenden Wasserinfrastruktursystems<br />

der Ausgangslage des Status quo 2010 dar (Abbildung 2)<br />

<strong>und</strong> unterscheidet sich hiervon im Wesentlichen durch:<br />

● einen verringerten einwohnerspezifischen Trinkwasserverbrauch<br />

von 34 m 3 /(E � a) bzw. 93 L/(E � d) (wassersparende<br />

Armaturen <strong>und</strong> Geräte),<br />

● eine Trinkwassersubstitution durch erhöhte Regenwassernutzung,<br />

● teilweise Abkopplung der Löschwasser- von der Trinkwasserversorgung,<br />

● eine vermehrte Ableitung des <strong>Abwasser</strong>s im Trennsystem,<br />

● die Nutzung eines Teils des Wärmepotenzials des <strong>Abwasser</strong>s,<br />

● eine Energieeffizienzsteigerung in der <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />

<strong>und</strong> energetische Faulgasverwertung,<br />

● eine Mitbehandlung von Bioabfällen auf der <strong>Abwasser</strong>behandlungsanlage,<br />

KA <strong>Korrespondenz</strong> <strong>Abwasser</strong>, <strong>Abfall</strong> <strong>·</strong> 2011 (58) <strong>·</strong> Nr. 9 www.dwa.de/KA

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!