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Korrespondenz Abwasser · Abfall - COOPERATIVE Infrastruktur und ...

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858 Fachbeiträge<br />

spezifische Kosten<br />

(Gebühren)<br />

[€/m³]<br />

Status quo<br />

2010<br />

Grauwasserentsorgung) im Transformations-Szenario werden<br />

die reinen Entstehungskosten von 3,0 €/m 3 durch die Einrechnung<br />

der erzielten Erlöse (Abwärmenutzung Grauwasser)<br />

auf 1,8 €/m 3 verringert.<br />

4 Umweltökonomische Bewertung<br />

Referenz<br />

2080<br />

Transformation<br />

2080<br />

Trinkwasser<br />

Betriebswasser<br />

(Betriebswasser-<br />

2,0 2,8 4,4<br />

nutzung <strong>und</strong><br />

Grauwasserentsorgung)<br />

– – 1,8<br />

<strong>Abwasser</strong> 2,5 3,6<br />

Schwarzwasser – – 19,5<br />

Regenwasser (inklusive<br />

Misch wasser)<br />

2,5 2,4 2,7<br />

Tabelle 6: Spezifische Kosten der Systemvarianten<br />

In der Ökoeffizienz-Analyse werden die wirtschaftlichen <strong>und</strong><br />

die umweltseitigen Aspekte einer Maßnahme bzw. eines Szenarios<br />

verknüpft <strong>und</strong> integriert bewertet. Als Ergebnis wird ein<br />

Ökoeffizienz-Faktor für die jeweiligen Szenarien <strong>und</strong> Maßnahmen<br />

ermittelt:<br />

Kostenbilanz (Nutzung/Verbrauch<br />

Ökoeffizienz – wirtschaftlicher Ressourcen)<br />

Faktor (ÖEF) � Umweltbilanz (Nutzung/Verbrauch<br />

natürlicher Ressourcen)<br />

Die Umweltbilanz basiert auf den Ergebnissen der Mengenbilanzen<br />

hinsichtlich Wasser, Energie <strong>und</strong> Stoffe. Dabei werden<br />

der Ressourcenverbrauch (Input in das Wasser-<strong>Infrastruktur</strong>system)<br />

<strong>und</strong> die erzeugten Emissionen bzw. Produkte (Output<br />

aus dem Wasser-<strong>Infrastruktur</strong>system) berücksichtigt. Die<br />

Summen des In- <strong>und</strong> Outputs für die Ausprägungen Wasser,<br />

Energie <strong>und</strong> Stoffe des Referenz- <strong>und</strong> Transformations-Szenarios<br />

werden zur Vergleichbarkeit auf die Summen Status quo<br />

normiert <strong>und</strong> gehen zu gleichen Teilen in je eine zusammenfassende<br />

Maßzahl für die unterschiedlichen Systemvarianten<br />

ein. Analog hierzu werden bei der Kostenbilanz die Gesamtkosten<br />

(inklusive der Erlöse) der Systemvarianten Referenz<br />

<strong>und</strong> Transformation auf den entsprechenden Ist-Zustand normiert.<br />

Als Ergebnis sind in Abbildung 6 die drei Systemvarianten<br />

Status quo, Referenz <strong>und</strong> Transformation hinsichtlich ihrer<br />

Ökoeffizienz (Integration von Umwelt- <strong>und</strong> Kostenbilanz) vergleichend<br />

dargestellt. Der I. Quadrant (rechts oben) <strong>und</strong> der<br />

III. Quadrant (links unten) kennzeichnen die Bereiche, in denen<br />

sich jeweils die Kostenbilanz <strong>und</strong> die Umweltbilanz positiv<br />

bzw. negativ (vom Status quo ausgehend) entwickeln. In den<br />

ergänzenden zwei Quadranten (links oben <strong>und</strong> rechts unten)<br />

stellt sich jeweils eine der beiden Bilanzen entsprechend positiv<br />

bzw. negativ dar.<br />

Die Szenarien Referenz <strong>und</strong> Transformation liegen hinsichtlich<br />

der Kosten auf einem vergleichbaren (bezogen auf<br />

Wirtschaft<br />

0,0<br />

0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0<br />

KA <strong>Korrespondenz</strong> <strong>Abwasser</strong>, <strong>Abfall</strong> <strong>·</strong> 2011 (58) <strong>·</strong> Nr. 9 www.dwa.de/KA<br />

quo)<br />

Umweltbilanz (normiert auf Status<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

Status quo Referenz Transformation<br />

Kostenbilanz (normiert auf Status quo)<br />

Abb. 6: Vergleich ende Ökoeffizienz-Analyse der Systemvarianten<br />

Teilräumliche Entwicklungsdynamik<br />

5 Innenstadtrandlage<br />

Konversionsgebiet<br />

13 Peripherie<br />

Konversionsgebiet<br />

9 Peripherie<br />

Freizeit-/Sportparks<br />

16 Außengebiet<br />

Gewerbegebiet<br />

4 Innenstadtrandlage<br />

Entwicklungsgebiet<br />

3 Innenstadtrandlage<br />

Gewerbegebiet<br />

6 Innenstadtrandlage<br />

Industriegebiet<br />

8 Peripherie<br />

1- <strong>und</strong> 2-Familienhausgebiet<br />

10 Peripherie<br />

Geschosswohnungen<br />

14 Außengebiet<br />

Kleinstadt<br />

2 Innenstadtrandlage<br />

Mischgebiet<br />

umittelbar kurzfristig mittelfristig<br />

langfristig<br />

Teilräumlicher Transformationsaufwand<br />

1 Innenstadt<br />

Kerngebiet<br />

7 Innenstadtrandlage<br />

Geschosswohnungen<br />

11 Peripherie<br />

Streusiedlungen<br />

12 Peripherie<br />

Industriegebiet<br />

15 Außengebiet<br />

Dorf<br />

Abb. 7: Teilräumliche Priorisierung der Transformation der Wasser-<strong>Infrastruktur</strong>en<br />

den Status quo auf einem etwas geringeren) Niveau. Sie unterscheiden<br />

sich aber erheblich in ihren Auswirkungen auf die<br />

Umwelt, bei der sich das Transformations-Szenario gegenüber<br />

dem Referenz-Szenario wesentlich günstiger darstellt bzw. eine<br />

deutlich geringe Beanspruchung der Umweltressourcen<br />

aufweist.<br />

5 Fazit<br />

Auf Gr<strong>und</strong>lage der h ier betrachteten Szenarien ist die Umstrukturierung<br />

der kommunalen Wasser-<strong>Infrastruktur</strong> hin zu<br />

einer nachhaltigeren <strong>und</strong> effizienteren Ressourcennutzung<br />

technisch <strong>und</strong> kostenseitig realisierbar. Voraussetzungen für<br />

die Transformation sind neben der gebotenen Einbindung der<br />

bestehenden Netze <strong>und</strong> Anlagen die Verringerung des Trinkwasserverbrauchs<br />

durch Verwendung von aufbereitetem Niederschlags-<br />

<strong>und</strong> Grauwasser für Betriebswasserzwecke, die<br />

Mobilisierung der thermischen <strong>und</strong> biochemischen Energiepotenziale<br />

des <strong>Abwasser</strong>s <strong>und</strong> die stoffliche Verwertung von<br />

<strong>Abwasser</strong>inhaltsstoffen <strong>und</strong> gewinnbarer Verwertungsprodukte.<br />

Gelingt diese Umstrukturierung, so wird die siedlungswasserwirtschaftliche<br />

<strong>Infrastruktur</strong> künftig eng mit der kommunalen<br />

Energieversorgung verknüpft sein. Sie wird sich aus zahlreichen<br />

Modulen zusammensetzen, auf die Schließung von<br />

Stoffkreisläufen abstellen <strong>und</strong> flexibler auf sich verändernde<br />

Umweltbedingungen reagieren können. Sie wird vor allem<br />

auch die Ebene des einzelnen Haushalts oder Gebäudes (dezentrale<br />

Lösung) bzw. die Ebene des einzelnen Blocks (semi

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