Leseprobe AUTOCAD & Inventor Magazin 2013/04

praxis
SENKRECHT.LSP und ACM:IMPORTBKS.LSP
Alles senkrecht
Das Programm SENKRECHT.LSP bietet
eine einfache und schnelle Möglichkeit,
an vorhandenen Flächen eine Senkrechte
zu errichten. Die Flächen können mit
Punkten definiert oder durch Objektwahl
ermittelt werden.
Im Bereich der 3D-Konstruktion kommt
man immer wieder in die Situation, dass
eine Senkrechte auf einer vorhandenen
Ebene errichtet werden soll. Im Prinzip
erfolgt das, indem man das BKS auf die
Fläche ausrichtet und dann eine Linie in die
Z-Richtung zeichnet.
Das hier vorgestellte Programm macht
genau das. Dabei haben Sie zwei Möglichkeiten,
die zugrundeliegende Fläche zu
bestimmen.
Sie können dem Programm die relevanten
Punkte zeigen. Um eine Ebene zu definieren,
müssen dies mindestens drei sein.
Wenn nur einer oder zwei Punkte angegeben
werden, wird zwar auch eine Linie
gezeichnet, die aktuelle Z-Richtung bleibt
jedoch bestehen. Bei drei und mehr Punkten
können Sie die Linie beliebig platzieren,
oder im Schwerpunkt der definierten Fläche
absetzen.
Die zweite Möglichkeit, die Grundlage
für die Senkrechte zu schaffen, bietet die
Option „Objekte“. Bei den meisten Objekten
(Linie, Kreis, LWPolylinie, Punkt usw.) genügt
die Auswahl – das neue BKS wird eingerichtet
und Sie können sofort mit den Angaben
zur Linie weitermachen.
Vorgehen bei Unstimmigkeiten
Wenn Unstimmigkeiten auftreten (zum
Beispiel nicht planare 3D-Flächen), schaltet
das Programm auf die Punkte-Methode um.
Bei Regionen und Volumenkörpern werden
Sie nach der Objektwahl aufgefordert, noch
eine zweite Kante zu wählen. Bei Volumen
ist außerdem zu beachten, das der Befehl
nur dann einwandfrei funktioniert, wenn
die Ansicht auf die Fläche nicht durch andere
Flächen verdeckt wird.
Am besten gehen Sie folgendermaßen
vor: Stellen Sie (zum Beispiel mit dem
Befehl „ORBIT“) die Ansicht so ein, dass
Sie eine freie Sicht auf die Fläche haben,
auf der die Senkrechte errichtet werden
soll. Rufen Sie dann den Befehl „SENK-
RECHT“ mit der Option „Objekt“ auf. Wählen
Sie den Volumenkörper an einer Kante,
die zur grundlegenden Fläche gehört.
Bei der Aufforderung, eine andere Kante
zu wählen, picken Sie eine weitere Kante,
möglichst so, dass die angezeigte Gummibandlinie
keine anderen Linien
kreuzt.
Zum Schluss haben Sie dann die Möglichkeit,
die Z-Richtung umzukehren, eine
Länge einzugeben und die senkrechte Linie
zu platzieren. (Wolfgang Raeder/anm)
u info
u Programm: SENKRECHT.LSP
u Funktion: Errichten einer Senkrechten an
vorhandenen Flächen.
u Autor: Wolfgang Raeder
u Getestet unter: AutoCAD 2005 bis 2013
u Bezug: nur auf Tool-CD 4/2013
Koordinierter Zugriff
Es gibt viele offene Baustellen in Auto-
CAD. Und mit jeder neuen Version und
jedem neuen Feature kommen neue hinzu.
Visuelle Stile lassen sich zum Beispiel nicht
über das DesignCenter austauschen oder
Beschriftungsskalierungen können über
die Werkzeugpalette nicht vorbelegt werden,
um nur zwei Beispiele aufzuführen.
In die gleiche Kategorie gehört wohl
auch, dass sich benannte Benutzerkoordinatensysteme
nicht über das Design-
Center austauschen lassen. Eigentlich
unverständlich, da Benutzerkoordinatensysteme
AutoCAD-intern unter der
Bezeichnung „Tabellenobjekte“ laufen wie
auch Layer, Blöcke und Bemaßungsstile,
also Basisobjekte für die ganze Zeichnungsdatei
sind.
Benutzerkoordinatensysteme werden
dazu verwendet, Bezugspunkte für die
Koordinateneingabe, die Ausrichtung der
XY-Ebene und die Richtung der Z-Achse
unabhängig vom Weltkoordinatensystem
in Zeichnungen festlegen zu können. Die
Koordinatensysteme lassen sich mit Namen
versehen, so dass sie über den Viewcube
oder den BKS-Manager jederzeit wiederverwendet
werden können.
Für Anwender, die mit diesen benannten
Koordinatensystemen arbeiten, stellt es
eine große Einschränkung dar, Koordinatensysteme
nicht einfach über verschiedene
Zeichnungsdateien verteilen zu können.
Sie können sich nur behelfen, indem sie
Zeichnungsdateien mit den gewünschten
BKS in ihre Zeichnungen einfügen, schleppen
sich dadurch aber möglicherweise
auch unerwünschte Objekte ein.
ACM:IMPORTBKS.LSP soll die Lücke schließen,
die Autodesk hier gelassen hat. Das
Programm ermöglicht den Zugriff auf die
Koordinatensysteme anderer Zeichnungsdateien
und importiert sie. Es greift dazu über
die so genannte „ObjectDBX“-Technologie
auf die Zeichnungsdatenbank der ungeöffneten
Datei zu und kann dort Daten manipulieren
oder, wie in diesem Fall, Bestandteile
zur Verwendung in die geöffnete Zeichnungsdatei
importieren. ACM:IMPORT.BKS.
LSP fordert zur Wahl einer Zeichnungsdatei
auf, analysiert im Hintergrund die benannten
BKS dieser Datei und stellt sie dem Anwender
in einer Dialogbox zur Wahl. Aus diesem Dialog
können dann beliebig viele Koordinatensysteme
der externen Datei für den Import
ausgewählt werden.
Da Autodesk den Zugriff auf Dateien
über ObjectDBX in Version 2005 verändert
hat, lässt sich ACM:IMPORTBKS.LSP erst ab
dieser Version verwenden.
(Markus Hoffmann/anm)
u info
u Programm: ACM:IMPORTBKS.LSP
u Funktion: Benutzerkoordinatensysteme
importieren
u Autor: Markus Hoffmann
u Getestet unter: AutoCAD 2005 bis 2013
u Bezug: nur auf Tool-CD 4/2013
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AUTOCAD & Inventor Magazin 4/13