Leseprobe AUTOCAD & Inventor Magazin 2013/04
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Spezial: Sensorik<br />
Um nun genauere Kenntnis über die<br />
Druckluftverbräuche und deren ursächlichen<br />
Zusammenhang zu erhalten, hat Schneckenburger<br />
das Druckluftnetz in das bestehende<br />
Energiemanagementsystem eingebunden<br />
und dazu einen Strömungssensor von<br />
Schmidt Technology installiert. Damit ist ein<br />
Online-Monitoring mit exakten Volumenströmen<br />
möglich. Die genaue Zeiterfassung<br />
erlaubt eine Zuordnung zu betrieblichen<br />
Abläufen auch dann, wenn Spitzenlasten nur<br />
wenige Sekunden dauern.<br />
Für Strömungsmesstechnik von Schmidt<br />
Technology hat sich Schneckenburger entschieden,<br />
weil es sich bei diesen Sensoren<br />
um so genannte thermische Strömungssensoren<br />
(thermische Anemometrie) handelt.<br />
Im Vergleich zu anderen Messprinzipien bieten<br />
diese eine Reihe entscheidender Vorteile.<br />
Die nach dem Prinzip der Wärmekonvektion<br />
funktionierenden Sensoren erfassen<br />
Volumenströme, unabhängig von den vorherrschenden<br />
Druck- und Temperaturverhältnissen,<br />
da der Sensor die Masse des<br />
vorbeiströmenden Mediums erfasst.<br />
Schmidt-Strömungssensor SS 20.600 – der starke Industrie-Profi für anspruchsvolle Einsätze in Luft und Gasen.<br />
Kammerkopf: Robuste Sensorik mit individueller Einbaulänge.<br />
Funktion der thermischen<br />
Strömungssensoren<br />
Installiert im Medium- (Luft-)strom wird das<br />
Messelement auf 40K über die vom Temperatursensor<br />
gemessene Mediumtemperatur<br />
aufgeheizt. Das Vorbeiströmen des Mediums<br />
verursacht eine Abkühlung des beheizten<br />
Elements. Die zur Aufrechterhaltung der Übertemperatur<br />
benötigte Leistung ist letztlich das<br />
Maß für die Strömungsgeschwindigkeit. Diese<br />
gibt der Sensor als „Normalgeschwindigkeit“<br />
aus. Je höher die Strömungsgeschwindigkeit,<br />
desto mehr Leistung ist zum Aufheizen<br />
des Sensorelements nötig. Eine<br />
Kompensation von Druck und Mediumtemperatur<br />
ist nicht nötig. Im Vergleich zu anderen<br />
Messverfahren ist also keine separate Erfassung<br />
der beiden Nebenmessgrößen erforderlich.<br />
Aufwändige Berechnungen entfallen<br />
folglich ebenfalls. Darüber hinaus erfordert ein<br />
thermisches Anemometer keine mechanischen<br />
Komponenten. Daraus ergibt sich eine<br />
lange Standzeit der Sensoren sowie eine<br />
Unempfindlichkeit gegenüber Stößen und<br />
Vibrationen. Des Weiteren erfährt der Sensor<br />
durch dieses Messprinzip keinerlei Drift.<br />
Die neuste Generation der Strömungssensoren<br />
für diesen Einsatzzweck sind die<br />
Schmidt- Strömungssensoren SS 20.600. Deren<br />
Messelement ist geschützt und strömungsgünstig<br />
in einem Kammerkopf positioniert.<br />
Auf dem Sensorelement aus Keramik sind<br />
sowohl die Sensoren für Strömung als auch für<br />
Temperatur aufgebracht. Zum Schutz sind die<br />
Sensoren mit einer dünnen Glasschicht überzogen.<br />
„Da der Strömungssensor von Schmidt<br />
Technology in einem sehr breiten Geschwindigkeitsbereich<br />
von 0,2 m/s bis zu 220 m/s<br />
präzise Messergebnisse liefert, ist er ideal für<br />
unser Druckluftnetz geeignet“, resümiert<br />
Schneckenburger. <br />
(anm) <br />
u info: Wärmekonvektion<br />
Für den Einsatz in brennbaren oder explosiven Medien<br />
gibt es die Strömungssensoren SS 20.600 optional auch<br />
in ATEX-Ausführung.<br />
Die Grundlagen der thermischen Anemometrie wurden<br />
schon 1914 am Beispiel eines beheizten Metalldrahtes<br />
untersucht. Befindet sich ein solcher Körper in einem<br />
Fluid, so gibt er über seine Oberfläche Wärmeenergie an<br />
die Umgebung ab. Dabei ist der auftretende Wärmefluss<br />
direkt proportional zur Kontaktfläche und zum<br />
Temperaturunterschied zwischen Heizkörper und Fluid.<br />
Dieses nimmt die Wärmeenergie auf und zwar umso<br />
stärker, je höher die Strömungsgeschwindigkeit ist. Der<br />
Wärmeübergang beruht auf dem Zusammenwirken der<br />
Wärmeleitung und einem materiellen Mitführungseffekt<br />
und wird deshalb auch als Konvektion bezeichnet. Die<br />
Heizleistung (pT) ist nach dem Wärmeübertragungsprinzip<br />
außerdem direkt abhängig von der Mediumsdichte<br />
und somit zur Bestimmung des Massestroms geeignet.<br />
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