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Gemeinsam statt einsam! - Qualitätssiegel Betreutes Wohnen

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<strong>Gem<strong>einsam</strong></strong>keiten und Unterschiede<br />

6 Gemeinschaftlich <strong>Wohnen</strong>:<br />

Eine Idee – Viele Möglichkeiten<br />

6.1 Was macht gemeinschaftliches <strong>Wohnen</strong><br />

im Alter aus?<br />

Freiwillig oder unfreiwillig?<br />

Zwischen den verschiedenen Projekttypen besteht<br />

ein entscheidender Unterschied: grundsätzlich kann<br />

zwischen den Demenz-Wohngemeinschaften und<br />

den anderen Projekttypen (Hausgemeinschaften,<br />

Mehrgenerationenhäuser) unterschieden werden.<br />

Die Gründung von Demenz-WGs verfolgte meist<br />

das Ziel, die hohen Kosten für die Betreuung und<br />

Pflege Demenzkranker durch die Ausnutzung von<br />

Synergieeffekten zu senken und den Bewohnern<br />

dennoch eine möglichst lebenswerte Wohnsituation<br />

zu bieten. Der Einzug in andere gemeinschaftliche<br />

Wohnformen erfolgte in der Regel freiwillig<br />

und vor dem Hintergrund des Wunsches, das<br />

<strong>Wohnen</strong> gemeinschaftlich zu gestalten und sich<br />

z.B. über gegenseitigen Austausch und gegenseitige<br />

Hilfeleistungen zu unterstützen.<br />

Sozioökonomischer Status:<br />

Gemeinschaftliches <strong>Wohnen</strong><br />

nur für Wohlhabende?<br />

In fast allen untersuchten Projekten ist das ökonomische<br />

Potenzial der Bewohner recht hoch, d.h.,<br />

dass die Haushalte in der Regel über ein relativ hohes<br />

Einkommen verfügen. Dies zeigt sich besonders<br />

deutlich in den Projekten mit hochwertigen Eigentumswohnungen,<br />

während Projekte, die gezielt im<br />

geförderten Mietwohnungsbau errichtet werden,<br />

eher eine Ausnahme darstellen. Die gemeinschaftlichen<br />

Wohnformen bzw. die hier untersuchten<br />

Projekte sprechen somit nicht alle Bevölkerungsgruppen<br />

in gleichem Maße an.<br />

Angesichts des (ehemaligen) beruflichen Hintergrunds<br />

der Bewohner wird deutlich, dass die Bewohnerschaft<br />

gemeinschaftlicher Wohnprojekten<br />

oft von liberalen, intellektuellen Grundhaltungen geprägt<br />

ist: viele sind Akademiker/innen und/oder haben<br />

in sozialen Berufen gearbeitet – dies gilt zumindest<br />

für die „freiwilligen“ Gemeinschaftsbewohner.<br />

Daneben eint die Bewohner häufig eine „soziale Attitüde“.<br />

Bei den Bewohnern von Demenz-WGs spielen<br />

in der Regel andere Beweggründe eine wichtigere<br />

Rolle bei der Wahl der Wohnform.<br />

Wichtig ist den Menschen auch die Möglichkeit zur<br />

„kreativen Selbstverwirklichung“. Die Bewohner legen<br />

Wert auf eine ausgefüllte Freizeitgestaltung.<br />

Dies zeigt sich beispielsweise auch in den häufig<br />

realisierten Gemeinschaftsräumen, Werkräumen<br />

oder Gemeinschaftsgärten.<br />

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