Gemeinsam statt einsam! - Qualitätssiegel Betreutes Wohnen
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<strong>Gem<strong>einsam</strong></strong>keiten und Unterschiede<br />
6.3 Von den Nachbarn lernen?<br />
Die Projekte im europäischen Ausland<br />
Normal ist das nicht, oder?<br />
Das gilt für die meisten Projekte in Deutschland:<br />
hier gilt das gemeinschaftliche <strong>Wohnen</strong> (im Alter)<br />
nach wie vor als unkonventionell bis exotisch. Das<br />
ist in vielen anderen Ländern nicht so. Im Gegenteil<br />
gibt es häufig eine lange Tradition gemeinschaftlichen<br />
<strong>Wohnen</strong>s, weshalb solche Projekte als „normal“<br />
gelten. Zwar gibt es auch in Deutschland Projekte,<br />
die bereits eine lange Laufzeit haben.; die<br />
mediale Aufmerksamkeit, die diesen Projekten den<br />
Status des Besonderen verleiht, besteht hier allerdings<br />
erst seit einiger Zeit.<br />
In den Niederlanden gibt es beispielsweise bereits<br />
lange gemeinschaftliche Wohnprojekte. Diese Art<br />
des <strong>Wohnen</strong>s hat mittlerweile eine große Verbreitung<br />
gefunden, so dass eine Vielzahl an Projekten<br />
existiert. Der Erfolg gemeinschaftlicher Wohnformen<br />
in den Niederlanden ist zumindest teilweise<br />
auch darauf zurückzuführen, dass Projekte dort<br />
gerade in der Konsolidierungsphase eine stärkere<br />
Unterstützung bekommen, als dies in Deutschland<br />
der Fall ist. Die Initiierung und Unterstützung solcher<br />
Projekte findet häufig durch soziale Organisationen,<br />
Wohnungsunternehmen oder Kommunen<br />
<strong>statt</strong>, was die Realisierung verkürzt und auch<br />
vereinfacht. Insgesamt dominiert besonders in der<br />
Projektgründungsphase ein pragmatischer, wenig<br />
ideologisierter Ansatz.<br />
nur rund 5,4 Mio. Menschen. Wie in den Niederlanden<br />
liegen auch bei den dänischen Formen<br />
des gemeinschaftlichen <strong>Wohnen</strong>s günstigere Rahmenbedingungen<br />
vor, da es z.B. jahrelang Förderungen<br />
durch den dänischen Staat für neue Formen<br />
des gemeinschaftlichen <strong>Wohnen</strong>s (für Ältere)<br />
gab und darüber hinaus ein weit verbreitetes Beratungsnetzwerk<br />
existierte. Das für die Studie betrachtete<br />
Projekt in der dänischen Gemeinde Bov<br />
besteht zwar erst seit einigen Jahren, diese Form<br />
des <strong>Wohnen</strong>s gibt es dort aber bereits seit fast<br />
zwei Jahrzehnten.<br />
In der Schweiz gibt es ebenfalls zahlreiche Angebote<br />
an gemeinschaftlichen Wohnformen für Ältere.<br />
So bietet beispielsweise der Träger der vorgestellten<br />
Pflegewohnung in Zürich insgesamt sechs<br />
verschiedene Einrichtungen an. In zweien von diesen<br />
liegt der Fokus auf der Betreuung von italienischen<br />
Bewohnern, da diese aufgrund sprachlicher<br />
und kultureller Unterschiede andere Ansprüche an<br />
die Betreuung stellen. Das gemeinschaftliche <strong>Wohnen</strong><br />
kann auch in der Schweiz auf eine längere<br />
Tradition zurückblicken – bekannt geworden sind<br />
vor allem vielfältige genossenschaftlich organisierte<br />
Wohnformen aus den letzten Jahrzehnten.<br />
Auch in Dänemark haben die gemeinschaftlichen<br />
Wohnformen bereits eine längere Tradition und<br />
vor allem einen höheren Verbreitungsgrad als in<br />
Deutschland. Es gibt ca. 200 „seniobofælleskaber“<br />
und dies bei einer Einwohnerzahl Dänemarks von<br />
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