Gemeinsam statt einsam! - Qualitätssiegel Betreutes Wohnen
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Man muss schon<br />
richtig „ticken“…<br />
Abschließend bleibt festzuhalten, dass – mit Ausnahme<br />
von Demenz-WGs – die Beweggründe der<br />
Bewohner, in eine gemeinschaftliche Wohnform zu<br />
ziehen, vor allem ideell geprägt waren. Auch wenn<br />
diese vergleichbare Grundhaltung zwar für ein gegenseitiges<br />
Verständnis förderlich ist, entstehen aus<br />
dem ideellen Anspruch, den viele Bewohner an<br />
„ihr“ Projekt haben, auch Probleme. Insbesondere<br />
wenn die häufig anspruchsvollen Ideen, die mit den<br />
Projekten verbunden werden, im Alltag an der Realität<br />
scheitern, sind einige Bewohner von der Gemeinschaft<br />
enttäuscht. Das geschieht schnell, wenn<br />
z.B. gemeinschaftliche Aufgaben nicht erfüllt werden<br />
oder auch wenn die Gemeinschaft im Alltag<br />
nicht in dem Maß aktiv ist, wie es gewünscht war.<br />
In allen untersuchten Projekten sind entsprechende<br />
Probleme jedoch bislang nicht in nennenswertem<br />
Umfang aufgetreten. Die Bewohner führen das<br />
auch auf die sorgfältige Planung und Moderation<br />
der Projektgruppen zurück.<br />
Die Projekte zeigen jedoch, dass für den langfristigen<br />
Erfolg einer gemeinschaftlichen Wohnform<br />
die Aufstellung eindeutiger Regeln zum Zusammenleben<br />
unerlässlich ist. Klar ist aber auch: Diese<br />
Projekte sind nicht für jeden geeignet. „Man<br />
muss schon richtig ticken“, um sich in einem solchen<br />
Wohnprojekt wohlzufühlen.<br />
Hinter den gemeinschaftlichen Wohnformen steht<br />
häufig der Wunsch nach Unabhängigkeit von familiären<br />
oder staatlichen Unterstützungsleistungen<br />
und gleichzeitig die Gewissheit, ein soziales „Auffangnetz“<br />
durch selbst gewählte soziale Kontakte<br />
zu haben. Dementsprechend spielt auch das Bedürfnis<br />
der Bewohner, „Sicherheit in der Gemeinschaft“<br />
zu finden, eine zentrale Rolle. Die räumliche<br />
Nähe, die sich in vielen Wohnprojekten ergibt,<br />
wird allerdings als nachteilig empfunden, sobald<br />
die eigene Privatsphäre zu kurz kommt. Dennoch<br />
bieten gemeinschaftliche Wohnformen gerade für<br />
alleinstehende Ältere viele Vorteile, da die sozialen<br />
Kontakte einer Ver<strong>einsam</strong>ung entgegen wirken und<br />
sie im Bedarfsfall auf die Hilfen der Gemeinschaft<br />
zurückgreifen können.<br />
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