Gemeinsam statt einsam! - Qualitätssiegel Betreutes Wohnen
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Öffentlich und Privat –<br />
Eindeutige Regeln<br />
Insbesondere bei der Planung von Rückzugsräumen<br />
wird deutlich, dass der Liberalität auch Grenzen<br />
gesetzt sind. Hier zeigt sich gewissermaßen ein<br />
eher „konservativer Einschlag“, da nach Angaben<br />
vieler Bewohner auch die Themen Familie, Partnerschaft<br />
und Privatleben einen sehr hohen Stellenwert<br />
einnehmen.<br />
Zwar sind den Bewohnern gemeinschaftliche Aktivitäten<br />
und Flächen wichtig – oft wurde sogar<br />
zugunsten größerer Gemeinschaftsflächen auf einen<br />
Teil der privaten Wohnfläche verzichtet und<br />
häufig muss man gemeinschaftliche Flächen als<br />
„verlängertes Wohnzimmer“ durchqueren, um in<br />
die eigene Wohnung zu gelangen – doch wird in<br />
allen Projekten auch deutlich, dass großer Wert<br />
auf „vollkommen private“ Flächen gelegt wurde.<br />
Dies äußert sich beispielsweise in den Versuchen,<br />
auch kleine Balkone oder Terrassen uneinsehbar,<br />
also privat zu gestalten. Es bestehen somit häufig<br />
ein hoher Grad an Gemeinschaft und das gleichzeitig<br />
artikulierte Bedürfnis nach Privatheit des Einzelnen<br />
nebeneinander.<br />
Mit vergleichsweise radikalen Gemeinschaftskonzepten,<br />
wie es sie beispielsweise in den Kommunen<br />
der 68er-Generation gab, haben heutige Gemeinschafts-Wohnprojekte<br />
also in der Regel nichts zu<br />
tun - auch wenn sie sich in der öffentlichen Wahrnehmung<br />
noch nicht immer vollständig von diesem<br />
Nimbus befreien können.<br />
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