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JAHRESBERICHT 2005 - Liechtensteiner Radfahrerverband

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MITTWOCH, 1. JUNI <strong>2005</strong> VOLKS<br />

BLATT SPORT<br />

KLEINSTAATENSPIELE<br />

(Noch) ohne Fortune<br />

Der Auftakt zu den Leichtathletikbewerben<br />

hätte aus liechtensteinischer Sicht<br />

etwas besser ausfallen dürfen. Gänzlich<br />

zufrieden war lediglich Kerstin Menenga,<br />

die über 5000 Meter den 5. Platz belegte.<br />

Martina Walser (100 m) und Florian<br />

Hilti (800 m) wurden unter Wert geschlagen.<br />

«Ich bin nicht so zufrieden», zieht Martina<br />

Walser (Bild) nach ihrem ersten Einsatz an<br />

den diesjährigen Kleinstaatenspielen Bilanz.<br />

12,78 Sekunden und damit Platz 8 über 100<br />

Meter entspricht nicht ihrem wahren Leistungsvermögen<br />

(Persönliche Bestzeit:<br />

12,37), ist in Anbetracht der Tatsache, dass<br />

sie gesundheitlich angeschlagen an den Start<br />

ging aber keineswegs zu verachten. «Ich hatte<br />

seit Mittag Magenprobleme, die meine<br />

Leistung doch ein wenig beeinträchtigt haben»,<br />

so Walser. Die Chance sich zu rehabilitieren<br />

erhält die Sprintspezialistin am Donnerstag,<br />

wenn sie über die 200-m-Distanz<br />

antritt. Und die Schaanerin ist topmotiviert:<br />

«Die 200 Meter sind meine Hauptdisziplin,<br />

ich hoffe nur, dass ich bis dahin wieder fit<br />

bin.»<br />

Ungewollter Spaziergang<br />

Nicht ganz wie erhofft lief es auch für<br />

Mittelstreckler Florian Hilti. Über 800 Meter<br />

musste er sich mit dem neunten Platz begnügen.<br />

Warum es für ihn nicht nach Wunsch<br />

lief, weiss der FL-Athlet genau: «Das Rennen<br />

war für mich eindeutig zu langsam. Die<br />

erste Runde glich beinahe einem Spaziergang.<br />

Wenn das Rennen schneller ist, zieht es<br />

das Feld auseinander und man kann besser<br />

überholen.» Doch auch positive Aspekte<br />

konnte Hilti aus seiner Performance ziehen:<br />

«Die Läufer, die ich schlagen wollte, habe<br />

ich geschlagen.»<br />

Als letzte FL-Leichtathletin stellte sich<br />

Kerstin Menenga im 5000-m-Lauf dem<br />

Kampf gegen die Uhr. In einer Zeit von<br />

19.13:68 lief sie auf den 5. Platz und stellte<br />

sich anschliessend ein befriedigendes Zeugnis<br />

aus: «Ich bin zufrieden mit meiner Leistung,<br />

vor allem, weil ich praktisch das ganze<br />

Rennen alleine laufen musste.» Menenga,<br />

die sich selbst als «Langsamstarterin» bezeichnet,<br />

verlor schnell den Kontakt zur Spitzengruppe<br />

– für eine Langstreckenspezialistin<br />

mit Faible für Halbmarathon und Marathon<br />

inmitten von Mittelstrecklerinnen nichts<br />

Ungewöhnliches. Ihre wahren Stärken kamen<br />

dann mit Fortdauer des Rennens zum<br />

Vorschein, als sie den Abstand zu den vorderen<br />

Läuferinnen kontinuierlich verringerte.<br />

Menenga ist sich sicher: «Wären noch mehr<br />

Kilometer zu laufen gewesen, hätte ich wieder<br />

aufgeschlossen.» Mehr Kilometer gibt es<br />

für die <strong>Liechtensteiner</strong>in über 10 000 Meter,<br />

nach der 5000-m-Vorspeise quasi der Hauptgang.<br />

«Diese Distanz liegt mir schon eher,<br />

die Konkurrenz ist mit vier oder fünf Olympia-Teilnehmerinnen<br />

allerdings sehr stark.»<br />

KLEINSTAATENSPIELE<br />

Ehemaliger IOC-Präsident<br />

Antonio Samaranch zu Besuch<br />

Juan Antonio Samaranch (84) stattete am<br />

Dienstag den 11. Spielen der kleinen Länder<br />

Europas in Andorra einen überraschenden<br />

Besuch ab. Vor Ort informierte sich der langjährige<br />

Präsident des Internationalen Olympischen<br />

Komitees (IOC) und Vorgänger des<br />

derzeitigen Amtsinhabers, Jacques Rogge, in<br />

Andorra la Vella über den aktuellen Stand<br />

der Sportveranstaltung. Der gebürtige Katalane<br />

Samaranch, während dessen Amtszeit<br />

die Spiele der kleinen Länder Europas aus<br />

der Taufe gehoben wurden, gilt als einer der<br />

Väter und Förderer dieser Veranstaltung. Im<br />

Pressezentrum besuchte er unter anderem<br />

den Treffpunkt deutschsprachiger Medien.<br />

ANDORRA – Wenn es um Medaillen<br />

geht, sind die FL-Judokas<br />

weiter eine Bank. In Andorra<br />

ging ein kompletter Medaillensatz<br />

an die heimischen<br />

Kämpfer. Zuoberst aufs Podest<br />

stieg Ulrike Kaiser, Maik Schädler<br />

holte Silber und Brigit Marxer<br />

gewann Bronze.<br />

• Robert Brüstle, Andorra<br />

Nach den zwei Podestplätzen in<br />

Malta 2003, konnten die <strong>Liechtensteiner</strong><br />

Judokas nochmals einen<br />

drauf legen und heimsten drei Medaillen<br />

ein. «Ich bin sehr zufrieden,<br />

alle haben ihr Bestes gegeben und<br />

Ulrike, Maik und erstmals Brigit,<br />

was mich besonders freut, wurden<br />

mit Medaillen belohnt. Ich möchte<br />

hier aber auch Mirko Kaiser erwähnen,<br />

der Fünfter wurde. Er hat gute<br />

Kämpfe abgeliefert, ist noch sehr<br />

jung und ein Versprechen für die<br />

Zukunft», sagte der glückliche Erfolgscoach<br />

Hansjakob Schädler.<br />

Die «Miss Kleinstaatenspiele» in<br />

KLEINSTAATENSPIELE<br />

IN ANDORRA 15<br />

Kompletter Medaillensatz<br />

Kaiser holt erneut Gold – Silber an Schädler und Marxer gewinnt Bronze<br />

ANDORRA – Liechtensteins Pedaleure<br />

überzeugten in den<br />

Strassen von Andorra La Vella.<br />

Besonders hervorgetan haben<br />

sich die Youngsters Christian<br />

Frommelt und Dimitri Jiriakov<br />

mit den Rängen 5 und 6 Rafael<br />

Bayer kam auf Platz 14.<br />

• Robert Brüstle, Andorra<br />

In den engen und kupierten Strassen<br />

von Andorras Hauptstadt La<br />

Vella (es gab auch Stürze) gaben<br />

Liechtensteins Radsportler ein<br />

kräftiges Lebenszeichen. Besonders<br />

erfreulich ist, dass die Jungen<br />

Christian Frommelt (Jg. 1982)<br />

und Dimitri Jiriakov (Jg. 1985) das<br />

Rennen mitgeprägt haben. Frommelt<br />

lag mit Rang 3 sogar für längere<br />

Zeit auf Medaillenkurs. Der<br />

dritte LRV-Athlet Rafael Bayer<br />

kam auf Rang 14. Strassentrainer<br />

Andrea Clavadetscher zu den tollen<br />

Leistungen seiner Schützlinge:<br />

«Mit 2 Topten-Platzierungen können<br />

wir sehr zufrieden sein. Ich habe<br />

meinen Jungs gesagt, das liegt<br />

im Zeitfahren in unserem Bereich<br />

Sachen Judo heisst Ulrike Kaiser.<br />

Nach den Lie-Games (1999), San<br />

Marino (2001), Malta (2003) war<br />

sie auch in Andorra nicht zu schlagen.<br />

In der Kategorie Damen –52<br />

kg setzte sie sich im Finale gegen<br />

Penelope Stavrinou (Zypern) durch<br />

und holte ihre vierte Goldmedaille.<br />

«Es ist jedes Mal eine neue Herausforderung,<br />

weil die Gegnerinnen<br />

schwer einzuschätzen sind», so die<br />

Goldsammlerin.<br />

Maik Schädler (Herren +100 kg)<br />

erkämpfte sich wie in Malta Silber.<br />

Er musste sich im Finale dem Isländer<br />

Thormodur Jonsson geschlagen<br />

geben. Schädler: «Der bärenstarke<br />

Jonsson hat mich ausgekontert.<br />

Mein Ziel war eine Medaille.<br />

Das habe ich erreicht, daher bin ich<br />

zufrieden.»<br />

In der Kategorie Damen –57 kg<br />

gewann Brigit Marxer den entscheidenden<br />

Kampf um Bronze gegen<br />

Charlie Arent (Lux). «Endlich<br />

hats geklappt», freute sich Marxer<br />

über ihren ersten Medaillengewinn<br />

an Kleinstaatenspielen. Medaillengarant: Judoka Ulrike Kaiser holt zum vierten Mal Gold.<br />

Halbfinale ahoi!<br />

FL-Tischtenniscracks überzeugen auf ganzer Linie<br />

ENCAMP – Dominik Marxer und<br />

Peter Frommelt laufen in Andorra<br />

zur Hochform auf. Im Teambewerb<br />

stehen sie nach Siegen<br />

gegen San Marino und Andorra<br />

sowie einer Niederlage gegen<br />

Luxemburg im Halbfinale. Dort<br />

wartet Malta.<br />

Die Halbfinalqualifikation haben<br />

sich Dominik Marxer und Peter<br />

Frommelt redlich verdient. Beide<br />

glänzten mit Tischtennissport auf<br />

hohem Niveau und ausgeprägtem<br />

Kampfgeist. Nach einem 0:1-Rückstand<br />

(Peter Frommelt hatte sein<br />

Einzel verloren) drehten sie gegen<br />

San Marino noch richtig auf und<br />

gewannen das Duell mit 3:1. Überhaupt<br />

keine Niederlage, nicht einmal<br />

einen Satzverlust, mussten die<br />

beiden gegen Andorra hinnehmen –<br />

Endstand 3:0, Halbfinaleeinzug<br />

perfekt. Da schmerzte auch die 0:3-<br />

Niederlage gegen den Gruppenersten<br />

Luxemburg nicht mehr. (ob) Dominik Marxer (links) und Peter Frommelt konnten sich fürs Halbfinale qualifizieren.<br />

Kräftig in die Pedale getreten<br />

Starke FL-Radler beim Einzelzeitfahren – Christian Frommelt Fünfter<br />

Christian Frommelt war mit Rang 5 Liechtensteins bester Radfahrer.<br />

und sie haben das super umgesetzt.<br />

Für einen Medaillengewinn hätten<br />

wir schon einen für uns sehr glücklich<br />

verlaufenden Tag gebraucht.»<br />

Gewonnen wurde das Zeitfahren<br />

von Didier Laurent (LUX) vor seinem<br />

Landsmann Triebel Pasqual<br />

und Roderick Muscat (MLT).<br />

Zuversicht für Strassenrennen<br />

Diese Resultate im Zeitfahren<br />

lassen nun für das Strassenrennen<br />

70<br />

FOTO MAURICE SHOUROT<br />

(Einzel- und Teamwertung) einiges<br />

erhoffen. «Die Athleten sind hochmotiviert,<br />

haben Spass hier und<br />

kommen untereinander sehr gut<br />

aus. Das macht Energien frei. Wir<br />

müssen aber vorsichtig sein, dass<br />

wir nicht zu viel Druck aufbauen»,<br />

berichtet Clavadetscher und fügt<br />

hinzu: «Ich werde versuchen, die<br />

Jungs auf das Strassenrennen taktisch<br />

so einzustellen, dass sie ihr individuelles<br />

und mannschaftliches<br />

FOTO MAURICE SHOUROT<br />

FOTO MAURICE SHOUROT<br />

Leistungspotenzial voll abrufen<br />

können. Wenn alles klappt und alle<br />

drei gut durchkommen, ist eine<br />

Mannschafts-Medaille möglich.»<br />

Stimmen zum Zeitfahren<br />

Dimitri Jiriakov: «Der 6. Rang<br />

ist nicht schlecht. Da ich aber derzeit<br />

gut in Form bin, habe ich mir<br />

insgeheim mehr erwaret. Nun werde<br />

ich am Freitag beim Strassenrennen<br />

voll angreifen. Da muss<br />

noch mehr gehen.»<br />

Rafael Bayer: «Das Zeitfahren<br />

ist nicht unbedingt meine Disziplin,<br />

das hat auch der 14. Rang gezeigt.<br />

Ich fühle mich beim Strassenrennen<br />

einfach viel wohler. Dort werden<br />

wir am Freitag mit unserer starken<br />

Truppe dann ‹draufhauen› und<br />

Richtung Medaillen fahren.»<br />

Christian Frommelt: «Sicher ist<br />

es schade, dass ich kurz vor Schluss<br />

noch aus den Medaillenrängen verdrängt<br />

wurde, da das Zeitfahren<br />

aber nicht meine grosse Stärke ist,<br />

bin ich mit dem Rennen und Rang<br />

5 zufrieden sein. Ich habe alles gegeben.»

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