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JAHRESBERICHT 2005 - Liechtensteiner Radfahrerverband

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Vaterland SPORT<br />

Italiens Fluch über den Finnen<br />

Kein Grund zur Freude bei McLaren-Mercedes trotz Juan Pablo Montoyas Sieg<br />

Ferrari hat gestern beim Formel-1-Grand-Prix<br />

von Italien<br />

in Monza die Blamage nicht<br />

abwenden können. McLaren-<br />

Mercedes ist trotz des Sieges<br />

von Juan Pablo Montoya um<br />

eine herbe Enttäuschung reicher<br />

und eine Hoffnung ärmer.<br />

● VON PETER LATTMANN, MONZA<br />

Für die Ferraristi kam es noch<br />

schlimmer als erwartet, und auch Kimi<br />

Räikkönen wird den 76. Grossen<br />

Preis von Italien in denkbar schlechter<br />

Erinnerung behalten. Wegen eines<br />

neuerlichen Ventilschadens im Training<br />

und eines weiteren Reifendefekts<br />

im Rennen kam der klar schnellste<br />

Mann des Feldes über den vierten<br />

Platz hinter seinem McLaren-Mercedes-Kollegen<br />

Juan Pablo Montoya und<br />

den Renault-Fahrern Fernando Alonso<br />

und Giancarlo Fisichella nicht hinaus,<br />

was ihn im Kampf um den Weltmeistertitel<br />

praktisch aller Chancen<br />

beraubt. 27 Punkte liegt er jetzt schon<br />

hinter Alonso zurück, und nur vier<br />

Rennen stehen noch aus. Wenn der<br />

Spanier in einer Woche auf seiner<br />

Lieblingsstrecke in Belgien vier Punkte<br />

mehr holt als Räikkönen, steht er<br />

definitiv als Nachfolger von Michael<br />

Schumacher fest.<br />

Dass Finnen in Italien nicht gewinnen<br />

können, hat Heikki Kovalainen in<br />

der GP2-Series am Samstag widerlegt.<br />

In der Formel 1 bleibt der Fluch bestehen,<br />

Räikkönen geht es nicht anders<br />

als den früheren Weltmeistern<br />

Mika Häkkinen und Keke Rosberg. Die<br />

Gefühlslage des sonst so selbstsicheren<br />

25-Jährigen war schon im Training<br />

unter den Gefrierpunkt gesunken,<br />

als er zum dritten Mal in dieser<br />

Saison wegen eines unplanmässigen<br />

Motorwechsels zehn Startplätze zurückversetzt<br />

werden musste.<br />

Statt als Erster durfte er im 15. WM-<br />

Lauf erst als Elfter losfahren, musste –<br />

mit sehr viel Benzin an Bord – prompt<br />

noch den besser startenden Jacques<br />

Villeneuve passieren lassen und kam<br />

bis zu dessen ersten Boxenstopp nicht<br />

an Sauber vorbei. Eine clevere Taktik<br />

mit nur einem Boxenstopp hätte ihm<br />

trotzdem noch einen Podestplatz eingetragen,<br />

wenn er sich nicht einen Reifenschaden<br />

eingehandelt und einmal<br />

von der Piste gedreht hätte.<br />

Zweikampf: Juan Pablo Montoya setzt sich von Fernando Alonso ab. Foto: Keystone<br />

schlechter, ich hatte kaum mehr Grip<br />

und musste höllisch aufpassen, um<br />

nicht abzufliegen», schilderte der Südamerikaner,<br />

der gleichenorts vor vier<br />

Jahren den ersten von bisher sieben<br />

Grand-Prix-Siegen gefeiert hat. «Zum<br />

Glück hat der Reifen gehalten. Kaum<br />

je habe ich die Zielflagge so herbeigesehnt.»<br />

In der genau gleichen Situation<br />

war Räikkönen auf dem Nürburgring<br />

brutal verunfallt. Alles hat sich offenbar<br />

gegen den Finnen verschworen<br />

in diesem Jahr.<br />

Rohrkrepierer. Nicht einmal Luca<br />

di Montezemolos Durchhalteparolen<br />

fanden gebührend Beachtung.<br />

Das einzige, was die Fans und vor allem<br />

die Journalisten an diesem Wochenende<br />

in Atem hielt, war seine Ankündigung,<br />

im nächsten Jahr Motorrad-Star<br />

Valentino Rossi regelmässig<br />

testen zu lassen, um ihn ab 2007 endgültig<br />

im Boot zu haben. Am liebsten<br />

natürlich als Partner von Räikkönen,<br />

der von den Pleiten und Pannen bei<br />

McLaren-Mercedes trotz aller Freundschaft<br />

allmählich genug haben müsste<br />

und einem entsprechend reizvollen<br />

Angebot nicht abgeneigt sein könnte.<br />

Hoffen auf Rossi und Kimi<br />

Für Ferrari nahm das Heimrennen<br />

vor nur noch 60’000 Unentwegten einen<br />

noch schlimmeren Verlauf als be-<br />

Sauber auf Stufe Ferrari<br />

fürchtet. Michael Schumacher schlich Für Felipe Massa wäre dieses Sze-<br />

Zittern auch um Montoya überrundet als Zehnter ins Ziel, und<br />

Rubens Barrichello wurde in seinem<br />

nario das Allerdümmste. Gedanken<br />

muss sich der junge Brasilianer aber<br />

Ein ganz ähnliches Problem mit dem 100. Einsatz für die Italiener nach ei- in jedem Fall machen über die Ent-<br />

linken Hinterreifen beschäftigte auf nem weiteren Reifenschaden sogar wicklung bei seinem künftigen Arbeit-<br />

den letzten vier Runden zum Entset- nur Zwölfter. Der verzweifelte Vergeber. Dass es dort derzeit an allem<br />

zen der demoralisierten McLaren- such, mit einer bescheidenen Benzin- fehlt, sah er spätestens fünf Runden<br />

Truppe auch den führenden Montoya. menge wenigstens im Qualifying gut vor Schluss, als er am von der Piste ab-<br />

«Das Fahrverhalten wurde immer auszusehen, gedieh für die Roten zum gekommenen Ferrari von Michael<br />

Radfahrerfamilie unter sich<br />

Schumacher vorbei auf den neunten<br />

Platz vorstiess. Eine Runde später hätte<br />

das auch der dichtauf folgende Villeneuve<br />

geschafft, doch der Rennleiter<br />

machte dem Leiden der Italiener<br />

schon nach fünf Viertelstunden ein Ende.<br />

«Wenn man in einem Rennen ohne<br />

Ausfall als 15. startet und als Neunter<br />

ins Ziel kommt, kann man zufrieden<br />

sein», meinte Massa, «der Sauber fühlt<br />

sich diesmal aber sehr nervös an.» Villeneuve,<br />

im Qualifying diesmal klar<br />

schneller, fand sich besser zurecht mit<br />

dem Auto, war jedoch wegen eines frühen<br />

ersten Boxenstopps hinter seinen<br />

Teamkollegen zurückgefallen. «Unsere<br />

Strategie war aggressiv, doch ich<br />

hätte einen besseren Startplatz benötigt»,<br />

versicherte der Kanadier. «Räikkönen<br />

konnte ich bis zum ersten Boxenstopp<br />

sicher kontrollieren. Das war<br />

schon ein tolles Gefühl.» Umso mehr<br />

ärgerte er sich nachher über die geschwenkten<br />

blauen Flaggen, die Räikkönen<br />

das Überholen nach seinem Reifenschaden<br />

erleichterten. «Wir waren<br />

ja im direkten Zweikampf, doch die<br />

Signale muss man halt beachten.»<br />

in besonderes Treffen zwischen dem Liechtensteinischen <strong>Radfahrerverband</strong>, seinen Hauptsponsoren und den Sportlern gab es am Freitag in<br />

Eden Räumlichkeiten von Partyservice Ospelt in Nendeln. Wie LRV-Präsident Samuel Ritter erläuterte, diene das Treffen vor allem dazu, den<br />

Kontakt zwischen Verband, Sportlern und Sponsoren zu vertiefen. In angeregter und gemütlicher Runde wurde von allen Seiten die Möglichkeit<br />

genutzt, sich auszutauschen. Natürlich liess es sich LRV-Präsident Samuel Ritter bei dieser Gelegenheit nicht nehmen, den Vertretern der LRV-<br />

Hauptsponsoren ein Nationaltrikot zu überreichen. Foto: zVg<br />

92<br />

MONTAG, 5. SEPTEMBER <strong>2005</strong> SEITE 15<br />

RAD<br />

Erneut schnellster<br />

Zeitfahrer<br />

Der Russe Denis Mentschow<br />

gewann das erste lange Zeitfahren<br />

der 60. Vuelta und entthronte<br />

den bisherigen Leader<br />

Roberto Heras. Der Spanier,<br />

der seinen vierten Erfolg anpeilt,<br />

liegt vor der zweiten Woche<br />

47 Sekunden hinter dem<br />

neuen Gesamtführenden.<br />

si.- Im 48 km langen Kampf gegen<br />

die Uhr im populären Badeort Lloret<br />

de Mar war Mentschow wie schon zum<br />

Auftakt der Spanien-Rundfahrt der<br />

stärkste Professional. Der beste Jungprofi<br />

der Tour de France 2003 distanzierte<br />

Ruben Plaza um neun Sekunden,<br />

Francisco Mancebo um 37 Sekunden<br />

und Roberto Heras gar um 49<br />

Sekunden. Hinter dem entthronten<br />

Leader gab der Amerikaner Tom Danielson<br />

als Sechster den Beweis seines<br />

fraglos vorhandenen Talents. Der 27-<br />

Jährige wird in seiner Heimat und im<br />

Team Discovery Channel als möglicher<br />

Nachfolger von Lance Armstrong gehandelt.<br />

Regelmässig<br />

Zeit verloren<br />

Auf dem coupierten Parcours im<br />

Touristenort büsste Heras, der den<br />

dritten Erfolg de suite anstrebt, regelmässig<br />

Zeit auf seinen wohl schärfsten<br />

Rivalen ein. Dabei kämpfte der 31jährige<br />

Spanier mit allen Mitteln, um<br />

den Zeitverlust zu limitieren. Wiederholt<br />

überfuhr Heras die Streckenmarkierung<br />

und wurde für dieses Verhalten<br />

von den Komissären mit einer<br />

zehn-Sekunden-Strafe belegt. So beträgt<br />

der Rückstand des dreifachen<br />

Vuelta-Siegers nunmehr 47 Sekunden<br />

auf den neuen Leader Mentschow.<br />

Überraschend stark zeigte sich auch<br />

Francisco Mancebo, der ebenfalls<br />

Sieganwärter gehandelt wurde, aber<br />

in der ersten Bergankunft am Donnerstag<br />

einen Rückschlag erlitten hatte.<br />

Der Vierte der Tour de France büsste<br />

auf 37 Sekunden auf den Tagesschnellsten<br />

ein und klassierte sich wie<br />

Carlos Sastre noch vor Heras. In Lloret<br />

de Mar errang der Italiener Alessandro<br />

Petacchi am Samstag seinen<br />

dritten Etappensieg in der 60. Spanien-Rundfahrt.<br />

Der Starsprinter liess<br />

nach 189 km dem Norweger Thor Hushovd<br />

und dem italienischen Olympiasieger<br />

Paolo Bettini deutlich das Nachsehen.<br />

Der 31-jährige Petacchi verbuchte<br />

in der 8. Etappe seinen insgesamt<br />

schon 15. Tageserfolg in der Vuelta.<br />

Sein Team bereitete den Sprint pefekt<br />

vor, und Petacchi spielte auf den entscheidenden<br />

Metern seine unnachahmliche<br />

Explosivität aus.<br />

Automobil<br />

RESULTATE<br />

Grand Prix von Italien in Monza<br />

(53 Runden à 5,793 km / 306,720 km): 1. Juan Montoya<br />

(Kol), McLaren-Mercedes, 1:14:28,659<br />

(247,096 km/h). 2. Fernando Alonso (Sp), Renault,<br />

2,479 Sekunden zurück. 3. Giancarlo Fisichella (It),<br />

Renault, 17,975. 4. Kimi Räikkönen (Fi), McLaren-<br />

Mercedes, 22,775. 5. Jarno Trulli (It), Toyota, 33,786.<br />

6. Ralf Schumacher (De), Toyota, 43,925. 7. Antonio<br />

Pizzonia (Br), Williams-BMW, 44,643. 8. Jenson Button<br />

(Gb), BAR-Honda, 63,635. 9. Felipe Massa (Br),<br />

Sauber-Petronas, 75,413. 10. Michael Schumacher<br />

(De), Ferrari, 96,070.<br />

11. eine Runde zurück: Jacques Villeneuve (Ka),<br />

Sauber-Petronas. 12. Rubens Barrichello (Br), Ferrari.<br />

13. Christian Klien (Oe), Red Bull-Cosworth. 14.<br />

Mark Webber (Au), Williams-BMW. 15. David Coulthard<br />

(Gb), Red Bull-Cosworth. 16. Takuma Sato<br />

(Jap), BAR- Honda. 17. zwei Runden zurück: Tiago<br />

Monteiro (Por), Jordan-Toyota. 18. Robert Doornbos<br />

(Ho), Minardi-Cosworth. 19. Christijan Albers<br />

(Ho), Minardi-Cosworth. 20. drei Runden zurück:<br />

Narain Karthikeyan (Indien), Jordan-Toyota. – 20<br />

Fahrer gestartet, alle am Ziel und klassiert. –<br />

Schnellste Runde: Räikkönen (51.) mit 1:21,504<br />

(255,874 km/h).<br />

WM-Stand (15/19)<br />

Fahrer: 1. Alonso 103. 2. Räikkönen 76. 3. Michael<br />

Schumacher 55. 4. Montoya 50. 5. Trulli 43. 6. Fisichella<br />

41. 7. Ralf Schumacher 35. 8. Barrichello 31.<br />

9. Heidfeld 28. 10. Webber 24. 11. Button 24. 12.<br />

Coulthard 12. 13. Massa 8. 14. Monteiro 6. 15. Wurz<br />

6. 16. Villeneuve 6. 17. Karthikeyan 5. 18. Klien 5.<br />

19. Albers 4. 20. De la Rosa 4. 21. Friesacher 3. 22.<br />

Pizzonia 2. 23. Sato 1. 24. Liuzzi 1. 25. Doornbos 0.<br />

Teams: 1. Renault 144. 2. McLaren-Mercedes 136.<br />

3. Ferrari 86. 4. Toyota 78. 5. BMW-Williams 54. 6.<br />

Red Bull-Cosworth 27. 7. BAR-Honda 25. 8. Sauber-Petronas<br />

14. 9. Jordan-Toyota 11. 10. Minardi-<br />

Cosworth 7.

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