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JAHRESBERICHT 2005 - Liechtensteiner Radfahrerverband

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Vaterland SPORT<br />

Der letztjährige Zweite, Marco<br />

Lippuner, konnte am Sonntag<br />

in Abwesenheit von Titelverteidiger<br />

Christian Frommelt die<br />

Landesmeisterschaft im Zeitfahren<br />

in Sennwald gewinnen.<br />

● VON PHILIPP KOLB<br />

Misslich kalt wars am Sonntag, als<br />

sich sechs Radfahrer zur Landesmeisterschaft<br />

im Zeitfahren in Sennwald<br />

versammelten. Gerade mal acht Grad<br />

zeigte das Thermometer an und der<br />

Regen wollte und wollte nicht aufhören.<br />

Für die Sportler hatte der Regen<br />

den Effekt, dass sich die ohnehin<br />

schon kalte Temperatur noch kälter<br />

anfühlte.<br />

Im Ausland<br />

Wegen einer Baustelle an der traditionellen<br />

Zeitfahrstrecke in Ruggell<br />

wich der LRV für einmal ins Ausland<br />

aus. Im Sennwalder Industriegebiet<br />

fanden die Verantwortlichen eine<br />

Strecke, die vollständig abgesperrt<br />

werden konnte und zudem auch von<br />

der Beschaffenheit ideal war. LRV-Präsident<br />

Samuel Ritter vor Ort gegenüber<br />

dem «<strong>Liechtensteiner</strong> Vaterland»:<br />

«Die Sportler haben von der Strecke<br />

geschwärmt. Sie ist schnell und man<br />

hat eine sehr gute Übersicht».<br />

Tatsächlich kreuzten sich die Radfahrer<br />

an mehreren Punkten und konnten<br />

so selber errechnen, ob sie den Abstand<br />

auf den früher gestarteten Konkurrenten<br />

verkleinern konnten oder<br />

nicht. Insgesamt mussten drei Runden<br />

zu insgesamt 19 Kilometern zurückgelegt<br />

werden. Dabei hatte Daniel Rhiner<br />

allerdings ein wenig Pech. Trotz Absperrung<br />

der gesamten Strecke stellten<br />

sich ihm ein paar Kühe in den Weg.<br />

Rhiner durfte dann aber den Start wiederholen.<br />

Lippuner gibt Ton an<br />

Im vergangenen Jahr siegte Christian<br />

Frommelt vor Marco Lippuner und<br />

Ewald Wolf. Der Titelverteidiger konn-<br />

Marco Lippuner braust allen davon<br />

Rad: Missliche Bedingungen an der Landesmeisterschaft im Zeitfahren<br />

te in diesem Jahr an der Landesmeisterschaft<br />

aber nicht mitmischen, da er<br />

in Skandinavien an einem Rennen<br />

weilt. Damit rechnete man stark mit<br />

dem 17-jährigen Marco Lippuner aus<br />

Grabs. Er erfüllte die Erwartungen<br />

auch in einer Gesamtzeit von 28.07.09<br />

und einem Stundenmittel von 42,26<br />

km/h. Im Ziel meinte der neue Landesmeister:<br />

«Die erste Runde bin ich<br />

relativ locker angegangen, um meinen<br />

Rhythmus zu finden. In der zweiten<br />

Runde hab ich dann das Tempo forciert<br />

und in der letzten Runde gab ich<br />

alles». Hinter ihm folgte Ewald Wolf<br />

mit einer Zeit von 29.16.25 und dahinter<br />

Ruedi Forrer (29.19.90). Allerdings<br />

startete dieser ausserhalb der<br />

Konkurrenz und so wurde Daniel Rhiner<br />

mit einer Zeit von 29.29.50 Dritter<br />

in der Landesmeisterschaft. Samuel<br />

MONTAG, 3. OKTOBER <strong>2005</strong> SEITE 14<br />

Die schnellsten <strong>Liechtensteiner</strong> Zeitfahrer: V. l. Ewald Wolf (Zweiter) Marco Lippuner und Daniel Rhiner (Dritter) auf dem Siegerpodest (Bild oben links). Marco Lippuner forcierte<br />

das Tempo in der zweiten Runde (Bild unten links) und konnte schliesslich jubeln (Bild rechts). Fotos: Daniel Schwendener<br />

Auf eindrückliche Weise revanchiert<br />

Der Italiener Paolo Bettini gewinnt bei Regen und Kälte die 92. Züri-Metzgete<br />

Olympiasieger Paolo Bettini gewann<br />

in überzeugener Manier<br />

die 92. Züri-Metzgete. Der Italiener<br />

setzte sich 36 km vor<br />

dem Ziel bei Regen und Kälte<br />

ab und kam zu seinem zweiten<br />

Erfolg nach 2001 in Zürich.<br />

Bester Schweizer wurde<br />

Steffen Wesemann als Sechster.<br />

● VON SASCHA RHYNER, ZÜRICH<br />

Es war ein taktisches Meisterstück<br />

von Bettinis Mannschaft auf der<br />

241 km langen Strecke der iShares-<br />

Züri-Metzgete. In einer elf Fahrer umfassenden<br />

Spitzengruppe, die sich<br />

nach rund 120 km gebildet hatte, waren<br />

drei Quick-Step-Fahrer vertreten.<br />

Eingangs der letzten von fünf Runden<br />

schlossen Paolo Bettini, der seit seinem<br />

Erfolg vor Jahren in Zürich stets<br />

auf dem Podest und seit 1999 nie<br />

schlechter als Fünfter war, sowie Luca<br />

Paolini ebenfalls zur Spitze auf.<br />

Aus dieser Gruppe griff Bettini, der<br />

sich vor Wochenfrist so sehr über die<br />

mangelnde Unterstützung seiner italienischen<br />

Teamkollegen im WM-Rennen<br />

beklagt hatte, im letzten Aufstieg<br />

zur Forch an. Ein Kettenklemmer<br />

stoppte die erste Attacke, doch setzte<br />

der 31-Jährige nach – und wie. Im als<br />

wenig selektiv angesehen Aufstieg distanzierte<br />

Bettini die Konkurrenz um<br />

mindestens eine Minute; am Ende betrug<br />

sein Vorsprung knapp drei Minuten<br />

auf Frank Schleck und Lorenzo<br />

Bernucci.<br />

für seine persönliche Enttäuschung in<br />

der WM. Trotz sichtbar guter Form<br />

setzten die Italiener in Madrid bis kurz<br />

vor Schluss ganz auf die Karte des<br />

Sprinters Alessandro Petacchi, der in<br />

der entscheidenden Phase – und aus<br />

Bettinis Sicht zu spät – signalisierte,<br />

keine guten Beine zu haben. «Das ist<br />

der Sieg von Zürich und keine WM-Revanche»,<br />

betonte Bettini jedoch nach<br />

dem Rennen.<br />

Seit Anfang Jahr hätten ihn immer<br />

wieder gesundheitliche Probleme zurückgeworfen,<br />

sagte Bettini über den<br />

versöhnlichen Saisonschluss. Zuvor<br />

waren je ein Etappensieg im Giro d'Italia<br />

und in der Vuelta a España die besten<br />

Saisonresultate des Weltcup-Gesamtsiegers<br />

der letzten drei Jahre. «Es<br />

ist einer meiner grössten Siege, weil<br />

ich ihn bei Regen und Kälte errungen<br />

habe, und das sind überhaupt nicht<br />

meine bevorzugten Bedingungen», so<br />

Bettini.<br />

Auf dem letzten, 42,1 km langen<br />

Umgang habe er nur noch möglichst<br />

schnell «ins Ziel und an die Wärme»<br />

gewollt. «Ich war mir bewusst, dass es<br />

bis ins Ziel noch weit ist», erklärte Bettini<br />

den Zeitpunkt seines Angriffs. Er<br />

sei einfach nur zugefahren und habe<br />

sich nicht nach hinten umgeschaut.<br />

«Ich habe mir immer gesagt: Es ist<br />

nicht kalt und es regnet nicht», sagte<br />

er, eingehüllt in eine dicke Jacke und<br />

lachend.<br />

Ein beherztes Rennen<br />

Im Rücken Bettinis zerfiel die einstige<br />

Spitzengruppe; einzig Bernucci<br />

kämpfte bis zum Schluss um einen Podestplatz.<br />

Auf der Bellerivestrasse<br />

Versöhnlicher Saisonschluss fehlte dem erklärten Regenspezialisten,<br />

der bei ähnlichen Bedingungen<br />

Damit glückte Bettini die Revanche die 6. Etappe der Tour de France in<br />

Revanche geglückt: Paolo Bettini gewann<br />

in überzeugender Manier die 92. Züri-<br />

Metzgete. Foto; Keystone<br />

Nancy gewonnen hatte, die Kraft, um<br />

gegen den zu ihm aufgeschlossenen<br />

Schleck zu spurten.<br />

Grund zur Freude hatte auch Danilo<br />

Di Luca. Der Italiener sicherte sich<br />

91<br />

mit dem vierten Platz den Gesamtsieg<br />

in der erstmals ausgetragenen Pro-<br />

Tour. Zwei Prüfungen vor dem Ende<br />

liegt der Sieger des Amstel Gold Race<br />

und der Flèche Wallonne uneinholbar<br />

an der Spitze.<br />

Von den Schweizern fuhr vor allem<br />

Aurélien Clerc ein beherztes Rennen.<br />

Der endschnelle Phonak-Fahrer gehörte<br />

seit dem fünften Kilometer zur<br />

Spitzengruppe und fiel kurz vor Bettinis<br />

Angriff zurück. Hinter Wesemann<br />

zeigten auch Grégory Rast (11.) und<br />

Martin Elmiger (16.) wie schon eine<br />

Woche zuvor in Madrid ein gutes Rennen;<br />

Exploits blieben aber aus.<br />

Ritter kommentierte das Stundenmittel<br />

der Sportler als sehr schnell. Allerdings<br />

habe man auf dieser Strecke<br />

noch keine Richtzeit. Es sei gut möglich,<br />

dass das Zeifahren auch im kommenden<br />

Jahr wiederum in Sennwald<br />

stattfinden wird, meinte Ritter.<br />

SPORT IN ZAHLEN<br />

RAD<br />

Landesmeisterschaft, Zeitfahren<br />

Sennwald, Industriegebiet, 19 Kilometer: 1. Marco<br />

Lippuner, 28.07.09 (42.26 km/h), 2. Ewald Wolf,<br />

29.16.25 (40.59 km/h), 3. Ruedi Forrer, 29.19.90<br />

(40.502 km/h), 4. Daniel Rhiner, 29.29.50 (40.283<br />

km/h), 5. Ilja Höfler, 29.34.89 (40.16 km/h), 6. Dimitri<br />

Jiriakov, 30.55.98 (38.406 km/h).<br />

92. Züri-Metzgete (240,9 km)<br />

1. Paolo Bettini (It) 6:06:22 (39,45 km/h). 2. Frank<br />

Schleck (Lux) 2:57 zurück. 3. Lorenzo Bernucci (It),<br />

gleiche Zeit. 4. Danilo Di Luca (It) 3:10. 5. Samuel<br />

Sanchez (Sp), gleiche Zeit. 6. Steffen Wesemann<br />

(Sz) 3:35. 7. Heinrich Haussler (De) 3:39. 8. Thomas<br />

Lövkvist (Sd) 3:41. 9. Mirko Celestino (It) 3:57. 10.<br />

Vladimir Miholjevic (Kro), gleiche Zeit. 11. Grégory<br />

Rast (Sz) 4:37. 12. Sylvain Chavanel (Fr) 4:59. 13.<br />

Andrea Moletta (It) 6:43. 14. Damaino Cunego (It)<br />

7:08. 15. Andrej Griwko (Ukr). 16. Martin Elmiger<br />

(Sz). 17. Giampaolo Caruso (It). 18. Leonard Bertagnolli<br />

(It), alle gleiche Zeit. 19. Carlos Barredo (Sp)<br />

Flaue Stimmung<br />

7:11. 20. Alejandro Valverde (Sp). 21. Carlos Sastre<br />

(Sp), alle gleiche Zeit. 22. Alessandro Bertolini (It)<br />

Negativen Einfluss hatte der wegen 8:38. 23. Markus Zberg (Sz) 8:40. 24. Pablo Lastras<br />

der ProTour neue Termin im Herbst<br />

auf den Zuschauerzuspruch. Auf dem<br />

Bergpreis am Pfannenstiel verloren<br />

sich nur einige hundert Zuschauer.<br />

Entsprechend flau war die Stimmung;<br />

(Sp). 25. Gorazd Stangelj (Sln). 26. Bram de Groot<br />

(Ho). 27. José Luis Rubiera (Sp). 28. Michael Barry<br />

(Kan). 29. Rubens Bertogliati (Sz). 30. Michael Albasini<br />

(Sz). 31. Fabian Cancellara (Sz), alle gleiche Zeit.<br />

Ferner: 38. Aurélien Clerc (Sz) 24:25. 40. Steve Zampieri<br />

(Sz), gleiche Zeit.– 156 Fahrer gestartet, 49<br />

und die rutschige Strasse wurde auch klassiert.<br />

mehreren Fahrern zum Verhängnis.<br />

Bradley McGee (Kopf) und Jakob Piil<br />

(Fraktur im Hüftbereich) mussten gar<br />

ins Spital gebracht werden. Und wie<br />

Stand in der ProTour (26/28): 1. Di Luca 229. 2.<br />

Tom Boonen (Be) 171. 3. Jan Ullrich (De) 140. 4. Lance<br />

Armstrong (USA) 139. 5. Alexander Winokurow<br />

(Kas) 136. 6. Levi Leipheimer (USA) 131. 7. Bobby<br />

Julich (USA) 130. 8. George Hincapie (USA) 129. 9.<br />

häufig bei nassem und kaltem Wetter Alessandro Petacchi (It) 128. 10. Davide Rebellin (It)<br />

beendeten 107 Professionals, die ohne 126. – Ferner die Schweizer: 40. Cancellara 52. 92.<br />

Aussicht auf einen Spitzenplatz waren,<br />

ihren Arbeitstag vorzeitig.<br />

Positive Signale erhielten die Organisatoren<br />

dagegen von UCI und dem<br />

Hauptsponsor iShares. «Es hat alles<br />

Markus Zberg 21. 94. Alexandre Moos 20. 105. Fabian<br />

Jeker 15. 106. Beat Zberg 15. 109. Elmiger 13.<br />

114. Wesemann 11. 164. Clerc 1. 165. Albasini 1. –<br />

179 klassiert.<br />

funktioniert und ist seriös abgelaufen,<br />

was bei diesem Wetter nicht selbstver-<br />

IN KÜRZE<br />

ständlich ist», zeigte sich Marco Cano- Rad.- Der Ukrainer Dimitri Grabowski<br />

nica zufrieden. Der neue Direktor ist fährt ab 2007 für die belgische Prozuversichtlich,<br />

dass auch die 93. Zü- Tour-Mannschaft Quick Step. Die<br />

ri-Metzgete, die voraussichtlich am nächste Saison absolviert der U23-<br />

1. Oktober stattfinden wird, zum ex- Strassen-Weltmeister und Silbermeklusiven<br />

Zirkel der ProTour gehören daillengewinner im Zeitfahren bei den<br />

wird.<br />

Espoirs.

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