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3.4.2.1 Flautato 14<br />
Bei diesem Bogenstrich steht die bestmögliche Wahrnehmbarkeit des Streichgeräusches im<br />
Vordergrund; das wird erreicht, indem der Bogen auch durch sein Eigengewicht keinen<br />
Druck mehr auf die Saite ausübt. Durch die Verbindung mit dem Halbflageolett-Griff<br />
(siehe Abb. 13) scheint die Tonhöhe nur minimal durch. Bei Verlagerung des flautato<br />
gestrichenen Bogens ergibt sich eine Abstufung der Helligkeit des Rauschens.<br />
Die Lautstärken werden durch die Streichgeschwindigkeit des Bogens abgestuft,<br />
während sie beim „normalen“ Bogenstrich über den Bogendruck variiert werden.<br />
Im III. Streichquartett wird der Flautato-Bogenstrich nicht mehr extra dazugeschrieben,<br />
da er zum Halbflageolett-Griff verpflichtend ist. Die Variante „aGf“ (Abb.) steht für<br />
Flautato direkt neben dem Griff-Finger, wie schon „al dito“ im II. Streichquartett.<br />
Abbildung 25, III. Streichquartett<br />
Der aufwärts geschwungene Pfeil nach „aGf“ (Abb. 26) steht für eine bogenförmige,<br />
schwungvolle Verlagerung des Bogens. 15<br />
Abbildung 26, III. Streichquartett<br />
Die Notation in Abb. 27 bedeutet dasselbe wie die Bogenverlagerung von Abb. 26, ist aber<br />
„col legno“ auszuführen (ebenfalls „flautato“). Die Bewegung findet hier auch in der<br />
Gegenrichtung – vom Steg Richtung Griffbrettmitte – statt.<br />
14 In den Spielanweisungen zu seinen Streichquartetten verwendet Lachenmann die Begriffe „flautato“ und<br />
„flautando“ – beide stehen für dieselbe Spielweise.<br />
15 Die Verlagerung des Bogens geschieht vom Griff-Finger zum Steg, wobei mit der Bogenspitze (Bratsche<br />
und Violinen) bzw. mit dem Frosch (Cello) begonnen wird.<br />
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