21.11.2014 Aufrufe

Volltext

Volltext

Volltext

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Nach dem großen Ratter-Teil fehlt dem Flautato-Bogenstrich meist die vor dem Ratter-<br />

Teil obligate gleichzeitige Bogenverlagerung – das hat eine gewisse dramaturgische Logik:<br />

Vor dem Ratter-Teil hat das Flautato – zum einen Teil als Rauschen (bis T. 85), zum<br />

anderen Teil als Bogenverlagerung (T. 85-112) – zwei seiner Höhepunkte erreicht; der<br />

Ratter-Teil (T. 366-388) bildet den dritten Höhepunkt eines Aspekts des Flautato in Form<br />

des Tonhöhenglissandos als maximale Steigerung des Helligkeitsglissandos des<br />

Rauschens. Nach Erreichung dieser Höhepunkte kann Flautato nicht mehr in seiner<br />

ursprünglichen Form erscheinen.<br />

6.3 Grido<br />

Das größte Ratter-Feld im III. Streichquartett (T. 186-218, teilweise in Abb. 74 und 75 zu<br />

sehen) ist viel unruhiger und hektischer als das einzige des II. Streichquartetts (T. 366-<br />

388), das kann sehr leicht durch die vielfältige Verwendung des gepressten Bogenstrichs<br />

und Mitwirken von „normalen“ Spielweisen in diesem Ratter-Feld des III. Streichquartetts<br />

begründet werden. In dieser Ratter-Passage von Grido treten folgende Spielweisen auf:<br />

• Rattern „in alle Richtungen“: ohne Verlagerung des Bogens, mit Verlagerung in<br />

beide Richtungen und Ausführung hinter dem Steg<br />

• Impulse durch Pizzicati und kurze (gepresste) Knackser 65<br />

• Rattern in verschiedenen Tonlagen durch gepressten Bogen auch im Cello<br />

• schnelle Figuren und Läufe in der linken Hand bei normalem Bogendruck<br />

• Tremoli<br />

• Crescendi und Decrescendi sowohl bei gepressten als auch bei normalen<br />

Bogeneinsätzen<br />

Dieser „Unruhezustand“ wird ab Takt 176 auf mehreren Ebenen vorbereitet (vgl. Abb.<br />

73): 66<br />

• in der horizontalen und vertikalen Bewegung des Bogens bei Tremolo und<br />

Bogenverlagerung<br />

• im Ab- und Zunehmen des Geräusches bei Bogenverlagerung zwischen „ordinario“<br />

und „ponticello“<br />

• im Tonhöhenbereich durch Glissandi<br />

• in der Dynamik durch Crescendo-Decrescendo-Schweller<br />

65 Im Feld des Reigen seliger Geister sind sehr kurze gepresste Einsätze des Bogens überhaupt nicht<br />

vorhanden.<br />

66 Davor ist „Unruhe“ nur im Bereich der Dynamik zu finden.<br />

44

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!