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Abbildung 70: Helmut Lachenmann: Gran Torso – Musik für Streichquartett (1971/76/88),<br />

S. 24, T. 256-269<br />

In Takt 188 des I. Streichquartetts wird in der I. Violine vorbereitet, was gleichzeitig in der<br />

Bratsche beginnt und später (T. 253-257) bis zum Maximum ausgereizt wird: der<br />

„Glissando-Triller“ wird zur rhythmischen Dämpfbewegung umgewandelt.<br />

Lachenmann findet für den Anschluss an diese große Ratter-Stelle einen sehr<br />

schlüssigen Übergang zur dieses Streichquartett abschließenden Pizzicato-Passage (vgl.<br />

Abb. 70): Die auch schon während der ganzen Ratter-Stelle verwendeten kurzen<br />

gepressten (impulshaften) Bogenstriche stehen jetzt im Vordergrund und mischen sich sehr<br />

gut mit den Pizzicati, die schon die ganze Zeit über anwesend waren und dadurch hier kein<br />

Fremdkörper sind.<br />

Die ganze Ratter-Stelle ist außerdem Teil einer Entwicklung zum Einzelimpuls, die<br />

von Saltando/Balzando ausgeht (vor allem ab T. 145), und über zeitlich ausgedehntere<br />

gepresste Bogenstriche (ab T. 209) mit der Zwischenstufe „Wahwah“-Rattern (T. 253-257,<br />

Abb. 69 und 70) zu den impulshaften gepressten Bogenstrichen und schlussendlich zu den<br />

Bartók-Pizzicati führt. Die längeren gepressten Bogenstriche stellen wiederum einen<br />

Bezug zum Beginn des I. Streichquartetts her, in dem das Tenuto dominierte – verwirklicht<br />

durch eher selten abgesetzte Bogenstriche.<br />

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