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c) Pizzicato al ponticello (über alle vier Saiten) – der Dämpfgriff, den die linke Hand hier<br />
wieder ausführt, ist beliebig (Abb. 59)<br />
d) Pizzicato vor dem Steg (über alle vier Saiten) – die linke Hand greift hohe „Zufalls-<br />
Flageoletts“ (Abb. 60)<br />
Abbildung 60, II. Streichquartett<br />
e) Abb. 61 stellt eine Mischung aus c) und d) dar, also nachhallende Halb- oder Zufalls-<br />
Flageoletts bei Ausführung des Pizzicato ganz in der Nähe des Stegs<br />
Abbildung 61, II. Streichquartett<br />
3.4.6 Nachhall-Klänge<br />
Zu den Nachhall-Klängen gehört neben dem Flageolett-Pizzicato (Abb. 43) auch das<br />
Flageolett mit Bogenaufstrich und Nachhall-Bogen (Abb. 62).<br />
Abbildung 62, II. Streichquartett<br />
3.4.7 Crescendo-Bogenstriche mit Dämpfabschluss<br />
Der stark crescendierende Ton – die Ausführung mit obligatem Aufstrich dient noch zur<br />
Verstärkung – wird durch einen (beliebigen) Dämpfgriff der linken Hand so plötzlich<br />
abgestoppt, dass eine Art „Japsen“ 24 entsteht. Die resultierenden Klänge sollen<br />
vergleichbar sein mit aufgenommen Nachhall-Impulsen, die rückwärts abgespielt<br />
werden. 25 Diese Spielart bildet also den „Krebs“ der Flageolett-Nachhall-Klänge.<br />
24 II. Streichquartett: Hinweise zu Notation und Ausführung<br />
25 Lachenmann wurde hier wirklich von einem rückwärts abgespielten Tonband inspiriert (auf dem Arnold<br />
Schönberg seinen Enkelkindern Geschichten vorgelesen hat): Lachenmann, Helmut: „Über mein Zweites<br />
Streichquartett.“ In: Musik als existentielle Erfahrung, S. 227-246, hier S. 233<br />
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