Ausgabe August 2007 - Martin-Luther-Viertel

fügen über so viel Europakenntnis, um beurteilen
zu können, wie, wo und mit wem begonnen
werden kann.
Wir verfügen allerdings nicht über so viel
menschliche Kraft und Ausdauer, objektiv vorhandene
Hindernisse niederzureißen. Diese
Selbsterkenntnis muss den Verantwortlichen
für die Geschicke Hamms selber kommen.
Wir hoffen, dass nach der Veröffentlichung
„Hamm als kreisfreie Stadt in NRW hat die
ärmsten Bewohner und die dicksten Menschen“
ein heilsamer Schock bei den Verantwortlichen
einsetzt und sich in positive Energie
ummünzt. Ausreden zur Ergreifung entsprechender
Maßnahmen sind jetzt nicht mehr
möglich.
Die Präsentation der Documenta in Kassel ist
gut. Wir könnten das Beispielsweise mit Hamm
mit längst vorhanden Gebäuden rund um den
Hauptbahnhof toppen. Denken Sie nur an die
Thyssen- und WDI-Gebäude, die Katakomben
des Hauptbahnhofes, die Tiefgaragen und
Parkhäuser in unmittelbarer Nähe, das Kaufhausdreieck
C&A, Kaufhof und Ter Veen, das
Gustav-Lübcke-Museum, das Technische Rathaus,
das demnächst bezugsfertige Wissenszentrum,
das noch vorhandene vor sich hin
verrottende Hallenbad, die ebenfalls vergammelnde
leerstehende Feuerwache und weitere
Gebäude. Plätze und Flächen sind ebenfalls in
ausreichendem Maße vorhanden.
Was das künstlerische Thema, die künstlerischen
Akteure betrifft, auch das lässt sich
zeitnah finden und organisieren. Hamm verfügt
über renommierte Künstler mit nationalem bis
internationalem Ruf. Diese wiederum verfügen
über freundschaftliche Kontakte zu anderen
Künstlern aus anderen Regionen und Ländern.
In Hamm sind Kunst- und Kulturschaffende
geboren und aufgewachsen, die sich heute
längst in Europa mit ihrer Kunst und Kultur
etabliert haben.
Wer Hamm ernsthaft in eine andere Liga führen
will, der muss endlich beginnen, die richtigen
Leute zu einer Arbeitsgruppe zusammenstellen
und verdammt noch mal mit der längst
überfälligen Kernerarbeit beginnen. Wer den
Pessimismus als Dauerzustand gepachtet hat,
der sollte einfach auf ein Glas Rotwein vorbei
kommen. Wir erzählen dann ein bisschen, wie
wir das im Kleinen gemacht haben.
53