05.11.2012 Aufrufe

Ausgabe August 2007 - Martin-Luther-Viertel

Ausgabe August 2007 - Martin-Luther-Viertel

Ausgabe August 2007 - Martin-Luther-Viertel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Sie gehörten genauso wie die Menschen heute<br />

zum friedlichen, multikulturellem Erscheinungsbild<br />

unseres <strong>Viertel</strong>s. Fast alle jüdischen<br />

Mitbürger aus unserem <strong>Viertel</strong> starben in den<br />

nationalsozialistischen Konzentrationslagern,<br />

sie wurden schlicht und einfach ermordet.<br />

Zur Erinnerung an Menschen gehört, auch<br />

wenn es manchmal schmerzt, die Bewältigung<br />

und die Aufarbeitung von Geschichte. Daher<br />

finden wir gut, das WA-Redakteur Michael<br />

Girkens darüber schreibt. Wir sind schon auf<br />

die Fortsetzung gespannt. Wir finden es gut,<br />

dass es in Deutschland Künstler gibt, die dieses<br />

Thema bearbeiten.<br />

Wir stellen uns vor, eine Stolperstein“linie“ vom<br />

Westentor bis zur ehemaligen jüdischen Synagoge<br />

zu gestalten. Wir halten das auch unter<br />

dem Aspekt für zwingend, weil rechtsextremes<br />

Gedankengut in Deutschland und leider auch<br />

in Hamm deutlich zunimmt.<br />

Unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger<br />

hatten Namen, hatten Träume und Zukunftsängste<br />

genau wie wir auch heute. Wir<br />

wollen so ein bisschen mithelfen, ihr Leben in<br />

der Gemeinschaft in die Gegenwart zu transformieren,<br />

als intellektuellen Stolperstein.<br />

Wenn man weiß, wo sie liegen,<br />

Artikel aus dem Wochenblatt vom 25.Juli <strong>2007</strong><br />

Stolpersteine zur Erinnerung: Heessen<br />

gedenkt jüdischer NS-Opfer --<br />

Projekt auch für Bezirk Mitte?<br />

Hamm (mig). Warum nicht Mitte? Während der<br />

Stadtbezirk Heessen vor einigen Tagen beschlossen<br />

hat, Stolpersteine ins Pflaster dort<br />

einzufügen, wo im Dritten Reich ermordete<br />

Juden wohnten, passiert im Bezirk Mitte bislang<br />

nichts -- dabei waren hier nicht nur viele<br />

jüdische Familien ansässig, sondern auch die<br />

Synagoge. Nachzulesen ist das unter anderem<br />

in dem Buch "Geachtet -- geächtet" über die<br />

Geschichte der Hammer Juden von Mechthild<br />

Brand<br />

Eine Stolperstein-Initiative gab es bereits. Aron<br />

Mirhashemi-Beckmann, damals Chef der Jungen<br />

Grünen, stieß das Thema bereits vor etwa<br />

zehn Jahren an -- damals sei auch die Gestaltung<br />

des Santa-Monica-Platzes und der Synagogen-Gedenkstätte<br />

Thema gewesen, erin-<br />

nert sich der grüne Mitte-Politiker Siegbert<br />

Künzel. Das Problem damals: Der Initiator ging<br />

zum Studieren nach Köln, das Projekt verlief<br />

im Sande. Auch der Hammer Geschichtsverein<br />

hat sich mit den Stolpersteinen beschäftigt --<br />

zuletzt vor zwei oder drei Jahren, so Vereinschef<br />

Peter Drever. "Wir halten viel von diesem<br />

Projekt", sagt Drever, aber man habe es angesichts<br />

der schwierigen Finanzierung erst einmal<br />

zurück gestellt.<br />

Bei der morgigen Vorstandssitzung stehen die<br />

Stolpersteine wieder auf der Tagesordnung.<br />

Dabei geht es bei der Finanzierung nicht nur<br />

um das Bezahlen der zu setzenden Steine --<br />

sondern auch um die schwierigen Vorarbeiten.<br />

Die Namen müssen gefunden werden, das<br />

Schicksal der Menschen sicher festgestellt<br />

werden. Auch mögliche lebende Familienangehörige<br />

sind zu finden -- denn die müssen<br />

57

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!