Ausgabe August 2007 - Martin-Luther-Viertel
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mitreden können. "Sinnvoll ist das Stolpersteine-Projekt<br />
eigentlich nur, wenn sich viele damit<br />
beschäftigen, Schüler in Projekten zum Beispiel",<br />
sagt Künzel. Es müsse geforscht und<br />
publiziert werden. "Das Verlegen der Steine<br />
alleine bringt es nicht", findet auch Künzel.<br />
Auch CDU und SPD im Bezirk Mitte sind für<br />
das Projekt zu haben. Der CDU-Fraktionschef<br />
in der Bezirksvertretung Mitte, Peter Raszda,<br />
sagt ganz offen: "Ich höre zum ersten Mal von<br />
den Stolpersteinen."<br />
Aber von der Idee ist er sofort angetan: "Ich<br />
bin sicher, meine Fraktion würde das unterstützen."<br />
Bei einer der nächsten Sitzungen<br />
sollen die Stolpersteine thematisiert werden.<br />
Das gilt auch für die SPD im Bezirk Mitte. Vorsitzende<br />
Kirsten Pieczynski will das Thema<br />
gleich bei der nächsten Vorstandssitzung besprechen.<br />
Sie kann sich gut vorstellen, dass<br />
ihre Partei für das Projekt wirbt. Und ihr fallen<br />
schnell Orte für die Steine ein: In der Nordstraße<br />
habe es ein jüdisches Hutgeschäft gegeben,<br />
und der Vorläufer des Kaufhofs sei das<br />
Kaufhaus Alsberg gewesen.<br />
Dabei ist die Arbeit im Archiv sehr aufwändig,<br />
die auf Stolperstein-Initiativen zukommt.<br />
Steine zum Stolpern<br />
Den Arbeitsaufwand kennt die kommissarische<br />
Stadtarchiv-Leiterin Dr. Ute Knopp: "Wenn<br />
man die Namen hat, ist es relativ einfach, den<br />
Wohnort zu finden, da haben wir Adressbücher.<br />
Schwieriger könnte es sein, das weitere<br />
Schicksal der Juden zu erforschen -- und vor<br />
allem: Nachkommen zu finden.<br />
Auch Knopp weist auf Vorarbeiten hin und<br />
nennt Mechthild Brand. Und kann noch weiter<br />
behilflich sein: Dem Wochenblatt vertraute<br />
Brand Abschriften an, die sie 1963 für ihre<br />
Abschlussarbeit anfertigte. Das sind zwei dicke<br />
Hefte mit Namen von Hammer Juden, alphabetisch<br />
geordnet, mit Adressen und, wenn<br />
bekannt, mit Geburts- und Sterbedaten. Brand<br />
würde es begrüßen, wenn sich der Bezirk<br />
Hamm-Mitte mit diesem Teil seiner Geschichte<br />
beschäftigte -- sie hat aber auch Einwände<br />
gegen die Stolperstein-Idee. Zum einen weist<br />
sie darauf hin, dass man weiterer Opfergruppen<br />
des Nationalsozialismus gedenken müsse<br />
-- Sinti und Roma, Kommunisten und Homosexuellen.<br />
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