Teil I: Motivation
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Emotionale Ansteckung (Bush et al): Pbn werden Comedyfilme entweder mit eingespieltem Lachen oder<br />
ohne gezeigt. Zusätzlich sollen die Pbn entweder ihren Gesichtsausdruck zeigen (also Mimikry erlaubt) oder<br />
unterdrücken. AV: EMG von orbicularis oculi und zygomaticus + Witzigkeitsrating. Ergebnis: Haupteffekt für<br />
Bedingung mit Publikumslachen bei spotantem Gesichtsausdruck. Erklärung: Faziale Mimikry<br />
<strong>Teil</strong> XI Emotionstheorien<br />
Emotionstheorien unterscheiden sich wesentlich in der Antwort auf zwei Grundfragen: 1. Wodurch werden<br />
Emotionen verursacht und 2) wie entstehen unterschiedliche Emotionen<br />
1. Biologische Ansätze: biologischer Ursprung von Emotionen in funktional spezialisierten<br />
Emotionsmodulen<br />
2. Kognitive Ansätze: kognitive Einschätzung in Bezug auf das eigene Wohlergehen und Wohlbefinden<br />
3. Konstruktivistische Ansätze: sozio-kulturell vereinbarte Kategorisierung von unspezifischen<br />
affektiven Zuständen (Emotionen sind kulturell akzeptierte Konstrukte)<br />
Biologische Ansätze: folgen einer evolutionspsychologischen Annahme<br />
� Emotionen und ihr Ausdruck im Verhalten sind angeborene Merkmale, die durch natürliche<br />
Selektion entstanden sind (dienen der Bewältigung von fundamentalen, immer wiederkehrenden<br />
Aufgaben, z.B. Bedrohung)<br />
� Erster Vertreter: Charles Darwin mit „The expression of the Emotions in Man an Animals), heute:<br />
Ekman, Panksepp<br />
Emotionsmodule zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus:<br />
- Separate informationsverarbeitenden Systeme (Affektprogramme)<br />
o Funktionale Spezialisierung, nicht ein System für alle Emotionen (z.B. Flucht)<br />
o Domänenspezifität, z.B. Bedrohung, Untreue<br />
o Automatizität<br />
o Genetisch festgelegte Schaltkreise („affect circuits“)<br />
o Enkapsulation: einzelne Module sind relativ unzugänglich für andere Prozeße (z.B.<br />
kognitiver Art) => z.B. helfen bei Angst vor Spinnen kognitive Infos nicht<br />
- Direkte Emotionsauslösung durch Situationsmerkmale (Schlüsselreize) oder konditionierte<br />
Reize: angeborene Wahrnehmungsschemata? (Schlangen, Spinnen …)<br />
- Lernen von emotionalen Reaktionen auf neue Hinweisreize und Situationen