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Strategische Gesamtbanksteuerung - Sparkassenzeitung

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Quelle: Fotolia<br />

IT-ManageMenT<br />

austauschplattformen aufbauen<br />

Web 2.0-Technologien und Social Software<br />

wie Wikis, Blogs und Foren sind dabei aus<br />

Sicht des Anwenders sinnvolle Plattformen<br />

für den fachlichen Austausch. Sie sind zugleich<br />

ein wichtiger Beitrag, um ein Wissensmanagement<br />

zu etablieren (vgl. Ehrenberg).<br />

Mit so genannten „Corporate Wiki“ lassen<br />

sich etwa Projektdokumente, Prozessbeschreibungen,<br />

Produktinformationen etc.<br />

zentral verwalten. Wichtig ist beim Aufbau<br />

neuer Informationssysteme, die vorhandene<br />

Informationsarchitektur zu beachten:<br />

> Es dürfen keine neuen zusätzlichen „Informationssilos“<br />

entstehen.<br />

Die originären Datenquellen bzw. Informationssysteme<br />

sind zu identifizieren und die Informationen<br />

bzw. Daten über Schnittstellen<br />

bereitzustellen. Experten-Blogs informieren<br />

ferner über ausgewählten Themen wie neue<br />

gesetzliche Regelungen. Die vielfältigen Sortierfunktionen<br />

ermöglichen einen schnellen<br />

Zugriff auf die gewünschte Information.<br />

Über FAQ-Sites mit häufig gestellten<br />

Fragen und Antworten können Mitarbeiter<br />

in der Sparkassen-Finanzgruppe Problemlösungen<br />

bereitstellen und Erfahrungen teilen.<br />

Über eine Verbindung zu einem Expertenverzeichnis<br />

lässt sich ein direkter Kontakt<br />

zu einem als Experte ausgewiesenen Mitarbeiter<br />

herstellen. Mit der Sammlung von<br />

Wissen und Informationen über Wikis, Blogs,<br />

Foren und FAQ-Sites entsteht kontinuierlich<br />

eine übergreifende Datenbank für das Wissensmanagement<br />

und den Wissenstransfer<br />

innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe.<br />

Ein wesentlicher Risiko- und zugleich<br />

Kostenfaktor ist die mit der Nutzung und<br />

Pflege der Plattformen investierte Arbeits-<br />

zeit. Vergleichbar mit der Internet-Nutzung<br />

werden auch beim internen Zugriff auf Social<br />

Media-Plattformen Regelungen bzw. Policies<br />

benötigt, um die Unternehmensinteressen<br />

zu wahren.<br />

interne kommunikation profitiert<br />

Neue Möglichkeiten ergeben sich auch in<br />

der internen Kommunikation. Bei übergreifenden<br />

Verbundthemen bietet sich gegebenenfalls<br />

der Einsatz von Live-Streams und<br />

Video-Contents an. Mit Live-Streams lässt<br />

sich die Zahl der Multiplikatoren vor Ort reduzieren.<br />

Dies spart zum einen Reisekosten<br />

und entsprechende Veranstaltungen in der<br />

Sparkasse. Vor allem für Schulungszwecke<br />

bieten sich Video-Contents an. Diese leisten<br />

einen Beitrag, um Fachwissen zu erlernen,<br />

sich mit dem Unternehmen zu identifizieren<br />

und Standorte zu vernetzen. Darüber hinaus<br />

können Videos schnell weitergeleitet oder<br />

mit so genannten Social Bookmarking-<br />

Diensten besonders hervorgehoben werden.<br />

Voraussetzung, um Live-Streams und Video-<br />

Contents zu nutzen, ist eine entsprechende<br />

Ausstattung der Arbeitsplätze mit Lautsprechersystemen<br />

und Kopfhörern.<br />

Ein weiteres Anwendungsgebiet sind<br />

die derzeit bereitgestellten Pressespiegel.<br />

Sie lassen sich über Tags gezielt verteilen.<br />

Mögliche Kriterien sind etwa die Funktionsbezeichnung,<br />

der Fachbereich oder das<br />

Aufgabengebiet. Denkbar ist auch, dass<br />

die Anwender selbst die von ihnen bereits<br />

gelesenen Artikel, Websites oder Video-Clips<br />

allen Nutzern zur Verfügung zu stellen. Nachteilig<br />

wäre allerdings ein unkontrollierter<br />

Anstieg des Informationsangebots zu Lasten<br />

der Arbeitsproduktivität.<br />

Eine Lernplattform für Social Media muss vorhandene Informationen, etwa Facebook-Adressen,<br />

identifizieren, um sie in vorhandene Anwendungssysteme wie OSPlus zu integrieren.<br />

Die Nutzung von Social Media in der<br />

Sparkasse tangiert vorhandene Kommunikations-<br />

und Vertriebskanäle. Dazu sind<br />

Lösungen und Konzepte zur Integration<br />

der mit Social Media verbundenen neuen<br />

Kommunikationsmöglichkeiten und dem<br />

persönlichen Kontakt zum Berater nötig. Das<br />

wirft vor allem zwei Fragen auf:<br />

> Wie stellt sich die Beratungsstrategie<br />

„Sparkassen-Finanzkonzept“ im Social<br />

Media dar?<br />

> Welche Möglichkeiten bieten die neuen<br />

Technologien zur Verbesserung des Kundenservices<br />

und zur Pflege der Kundenbeziehung?<br />

Mit einer Social Media-Lernplattform innerhalb<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe lassen<br />

sich neue Marketing- und Vertriebsaktivitäten<br />

entwickeln, testen und einführen, etwa<br />

Online-Chats mit Beratern oder Produktdiskussionen<br />

in Foren. Unter Vertriebsaspekten<br />

müssen in diesem Zusammenhang vor allem<br />

die Auswirkungen von Social Media auf die<br />

DSGV-Modelle Multikanal (Modell M) und<br />

Vertriebsunterstützungs-Prozesse (Modell<br />

V) untersucht werden.<br />

Inwieweit Social Media künftig eine Etablierung<br />

eigenständiger Vertriebskanäle<br />

bedingt oder ob es zu einer Erweiterung<br />

der bestehenden Kanäle kommt, lässt sich<br />

aufgrund fehlender Erfahrungswerte derzeit<br />

nicht beantworten. Tendenziell ist der Integrationsansatz<br />

mit der Option einer späteren<br />

Auslagerung zielführend und bietet zugleich<br />

einen Investitionsschutz im Sinne geringerer<br />

Risiken.<br />

social media-strategie erforderlich<br />

Der nachhaltige Einsatz der neuen Kommunikationstechnologien<br />

im Unternehmen<br />

erfordert eine Social Media-Strategie. Dabei<br />

sind vor allem die Auswirkungen auf die Ablauforganisation<br />

in einer umfassenden Endto-End-Betrachtung<br />

zu berücksichtigen. Die<br />

Implementierung einer virtuellen „Muster-<br />

Sparkasse“ auf einer Social Media-Lernplattform<br />

wäre eine interessante Lösung.<br />

Künftige Anforderungen zur Erweiterung von<br />

OSPlus und anderen IT-Systemen lassen sich<br />

spezifizieren und testen. Die Benutzerprofile<br />

der Social Media-Plattformen wie Facebook<br />

geben Hinweise, wie Datenmodelle angepasst<br />

werden müssen. Experten können ihre<br />

Beiträge und Lösungen über strategische<br />

Fragenstellungen und Überlegungen zur<br />

praktischen Umsetzung über Wikis, Blogs<br />

und Foren austauschen.<br />

138 Betriebswirtschaftliche Blätter 03|2012

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