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Strategische Gesamtbanksteuerung - Sparkassenzeitung

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nahmen aus dem Versicherungsgeschäft<br />

zur Abgeltung der von den Sparkassenberatern<br />

erbrachten Akquisitionsleistung an<br />

die Sparkasse. 2010 waren das 1,3 Millionen<br />

Euro. Diesem bei der Sparkasse verbuchten<br />

„zusätzlichen Betriebsergebnis“ stehen<br />

dort keinerlei Kosten gegenüber. Die Provisionseinnahmen<br />

sind identisch mit dem<br />

Betriebsergebnis aus dem Versicherungsgeschäft.<br />

Sie wirken somit in dieser Höhe<br />

unmittelbar und vollständig auf die Cost-<br />

Income-Ratio (CIR), die – mangels Kosten –<br />

unendlich positiv ist: Ein Effekt, der natürlich<br />

gern in Kauf genommen wird.<br />

Sämtliche Personal- und Sachkosten,<br />

die mit der Versicherungsagentur unmittelbar<br />

im Zusammenhang stehen, werden<br />

vollständig aus dem Provisionsanteil der<br />

GmbH getragen. Folglich werden in 2010 aus<br />

dem Gesamt-Betriebsergebnis von 1,865<br />

Millionen Euro neben den oben genannten<br />

1,3 Millionen Euro bei der Sparkasse rund<br />

600.000 Euro als Betriebsergebnis in der<br />

GmbH ausgewiesen.<br />

Bestandsentwicklung<br />

Der Kompositbestand (ohne Kraftfahrzeuge)<br />

ist zwischen 2005 und 2010 von 3,4 auf 6,7<br />

Millionen Euro gestiegen. Damit wurden die<br />

wichtigen Ziele „Ausweitung des Sachgeschäftes“<br />

und „signifikante Ertragssteigerung“<br />

mehr als erreicht. Abbildung 4 zeigt<br />

den Verlauf der Bestandsentwicklung.<br />

Die Prognosen zum Projektstart sind<br />

damit weit übertroffen worden. Die KS<br />

Sparkassen-Finanzdienstleistungen GmbH<br />

steuert heute einen erheblichen Beitrag zum<br />

betriebswirtschaftlichen Gesamtergebnis<br />

der Kasseler Sparkasse bei.<br />

Abbildung 5 veranschaulicht in einem<br />

Organigramm den Aufbau der GmbH. Der<br />

Vertriebsleiter betreut in Personalunion<br />

ausgewählte Top-Kunden. Der Außendienst<br />

leistet mit klarer Rollenverteilung und hoher<br />

fachlicher Kompetenz differenzierte Co-Betreuung<br />

für die einzelnen Marktbereiche. Damit<br />

folgt die Aufbau-Organisation der GmbH<br />

der Organisation innerhalb der Sparkasse.<br />

erfolg durch auslagerung<br />

Am 01. April 2006 ist die neu gegründete<br />

GmbH als Ausschließlichkeitsvertretung gestartet.<br />

Für die nächsten vier Jahre waren zunächst<br />

Szenarien für Produktionsziele, Kosten<br />

und Ertrag erstellt worden. Dabei stand der<br />

Ausbau des Sachgeschäfts im Vordergrund,<br />

um dauerhaft die Einnahmen vor allem aus<br />

Betriebswirtschaftliche Blätter 03|2012<br />

ABBildung 4<br />

Bestandsentwicklung komposit (ohne kfz, in mio. euro)<br />

ABBildung 5<br />

Bestandsprovisionen zu verbessern. Alle<br />

gesetzten Ziele für 2010 wurden erreicht.<br />

Dabei gilt der Grundsatz: Die Ziele hat im<br />

Wesentlichen der Markt. Er arbeitet nach<br />

gemeinsam abgestimmten Grundsätzen zur<br />

Erfüllung eigener, anspruchsvoller Ziele eng<br />

mit der vorhandenen Organisation der Versicherungsagentur<br />

zusammen.<br />

Heute beträgt allein die Bestandsprovision<br />

(jährlich wachsend) 750.000 Euro und<br />

bestreitet damit 60 Prozent der Gesamtkosten.<br />

Wesentliche Teile der Abschlussprovisionen<br />

und Bonifikationen sind somit auf<br />

der Ertragsseite zu finden. Der Vertriebserfolg<br />

ist im Grunde einer einfachen Formel<br />

geschuldet: Einstellung > Aktivität > Systematik<br />

und Konsequenz. Das waren auch<br />

die wesentlichen Inhalte von Training und<br />

Vertriebs-Coaching sowohl für die Mitarbeiter<br />

im Markt als auch für das gesamte Team<br />

der Versicherungsagentur.<br />

Vertrieb<br />

aufbau-organisation ks sparkassen-Finanzdienstleistungen gmbh<br />

innendienst<br />

Privat- /<br />

Firmenkunden<br />

5 MA<br />

Vertriebsassistenz<br />

Vertriebsleitung<br />

Betreuung durch den außendienst<br />

(tw. regionale Zuordnung)<br />

Geschäfts- Vermögens- Firmen<br />

stellen Anlage-Center kunden<br />

7 MA<br />

Außendienst<br />

1 MA<br />

Außendienst<br />

3 MA<br />

Außendienst<br />

externe<br />

spezialisten<br />

2 MA<br />

bAV-Consulting /<br />

UKV<br />

Fazit<br />

Die Kasseler Sparkasse hat zwischen 2005<br />

und 2010 exemplarisch aufgezeigt, wie im<br />

Bereich Versicherungen aus anfänglich<br />

eher bescheidenen Erträgen ein solides<br />

und auf Dauer deutlich ertragreicheres<br />

Geschäftsfeld geworden ist. Grundlage<br />

für den Erfolg war nicht zuletzt eine neue<br />

Organisationsform: Eine traditionelle<br />

Versicherungsabteilung wurde zu einem<br />

eigenständigen „Profitcenter“ in Form einer<br />

GmbH umgewandelt.<br />

Gekoppelt worden ist die vom Vorstand<br />

forcierte Maßnahme mit einem detaillierten<br />

Marktbearbeitungskonzept sowie<br />

einer Zielplanung über einen Zeitraum<br />

von vier Jahren. Die Veränderungen im Institut<br />

haben unter anderem dazu geführt,<br />

dass das Betriebsergebnis zwischen 2005<br />

und 2010 von 107.600 auf 1,864 Millionen<br />

Euro gesteigert werden konnten. ¯<br />

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