Strategische Gesamtbanksteuerung - Sparkassenzeitung
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Vertrieb<br />
Verkauf fördernde Image-Kommunikation<br />
Markenstärke wesentliche<br />
voraussetzung für vertriebserfolg<br />
AutorEn<br />
thomas W. schramm<br />
ist Leiter Marketing der<br />
Sparkasse Münsterland Ost<br />
in Münster.<br />
carsten c. Wendt<br />
ist Geschäftsführender Partner<br />
der MC Marketing Consultants<br />
Financial Services GmbH<br />
in Frankfurt/M.<br />
Qualität wird vom Kunden an allen Berührungspunkten zu seiner Sparkasse „erlebt“. Studien und Rankings zeigen,<br />
dass sie seit langem zum Markenkern der Sparkassen-Finanzgruppe gehört. Immer stärker wird Qualität damit zum<br />
Abgrenzungsmerkmal gegenüber dem Wettbewerb und zum strategischen Erfolgsfaktor. Mit Hilfe einer Verkauf<br />
fördernden Image-Kommunikation ist es der Sparkasse Münsterland Ost gelungen, die Qualitätsmerkmale in<br />
messbaren Markt- und Vertriebserfolg umzusetzen. Entwickelt worden sind unter anderem griffige Botschaften<br />
mit konkreten Verkaufsargumenten sowie Leistungsversprechen.<br />
die Marke „Sparkasse“ ist die mit Abstand<br />
stärkste Marke (Power Brand) unter<br />
den deutschen Finanzdienstleistern. In der<br />
Readers Digest-Verbraucherstudie European<br />
Trusted Brands 2011 ist sie zum fünften Mal<br />
seit 2007 in Folge zur vertrauenswürdigsten<br />
Marke in der Kategorie Banken gekürt worden1<br />
und belegt im Marken-Ranking „best<br />
brands“ den siebten Platz unter den besten<br />
Entscheidermarken bei Dienstleistern. 2<br />
Die Markenstärke der Sparkasse resultiert<br />
dabei vor allem aus ihrem sehr hohen Vertrauenskapital<br />
in Verbindung mit ihrer hervorragenden<br />
Marktpräsenz bzw. Kundennähe.<br />
3 Vor allem aufgrund dieses emotionalen<br />
„Marken-Benefits“ konnten die Sparkassen<br />
in der Finanzkrise gegenüber den Wettbewerbern<br />
stark profitieren.<br />
Studien4 zeigen, dass Kunden gerade aufgrund<br />
der permanenten Krisenerfahrungen<br />
nicht nur verständnis- und vertrauensvolle,<br />
sondern auch leistungsfähige Finanzpartner<br />
ABBildung 1<br />
Beispiel für eine positionierungsanalyse<br />
�<br />
Wettbewerbs-<br />
Perspektive<br />
Positionierung &<br />
Kommunikation relativer<br />
�<br />
Wettbewerber skmslo<br />
�<br />
Kunden-<br />
Perspektive<br />
Kundenerwartungen &<br />
Differenzierungsmerkmale<br />
von Banken � & Sparkassen.<br />
Positionierung skmslo<br />
imagekampage<br />
Prägnante,<br />
verkaufbare<br />
Botschaften<br />
wollen. Eine überzeugende, zuverlässige<br />
und für Kunden konkret erlebbare Produkt-,<br />
Beratungs- und Servicequalität ist daher<br />
grundlegend für nachhaltige Kundenzufriedenheit<br />
und damit Vertriebserfolg. 5 Die Sparkassen<br />
mit ihrem Anspruch der Qualitätsführerschaft<br />
sind hier besonders gefordert,<br />
wie das DSGV-Projekt „Qualitätsoffensive“<br />
unterstreicht.<br />
image- ergänzt<br />
marken-kommunikation<br />
Vor diesem Hintergrund stellt sich aus Sicht<br />
der einzelnen Institute die Frage: Wie kann<br />
die starke Marke Sparkasse noch stärker in<br />
messbaren Markt- und Vertriebserfolg verwandelt<br />
werden? Ein Ansatz ist die Verkauf<br />
fördernde Image-Kommunikation. Dabei<br />
werden auf Basis der emotionalen (Kundenähe,<br />
Vertrauen, Nachhaltigkeit) und rationalen<br />
(Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit) Benefits<br />
der Marke „Sparkasse“ spezifische regionale<br />
�<br />
Vertriebs-<br />
Perspektive<br />
Positionierung und<br />
Differenzierungsfaktoren<br />
der skmslo aus Sicht<br />
ihrer (Vertriebs-)Mitarbeiter<br />
„Was macht die SKMSLO für ihre Kunden und Mitarbeiter so anders?“<br />
Wettbewerbsvorteile (USP) der Einzelinstitute<br />
herausgearbeitet und kommuniziert.<br />
Die institutsspezifischen Wettbewerbsvorteile<br />
werden mit harten Leistungsversprechen<br />
(Claims) unterlegt und in griffige Botschaften<br />
mit konkreten Verkaufsargumenten übersetzt.<br />
Die Leistungsversprechen bzw. Botschaften<br />
müssen dabei für Kunden verhaltensrelevant,<br />
im Wettbewerb differenzierend, durch die<br />
Sparkasse einlösbar und damit für den Kundenberater<br />
überzeugend verkaufbar sein.<br />
Erst unter diesen Voraussetzungen werden<br />
sie sowohl von den Kunden als auch von<br />
den Kundenberatern akzeptiert und können<br />
am Point of Sales ihre verkaufssteigernde<br />
Wirkung entfalten. Im Ergebnis ergänzt damit<br />
eine Verkauf fördernde Image-Kom-munikation<br />
die allgemeine Markenkommunikation,<br />
weil sie diese vertrieblich konkretisiert.<br />
Unterlegt mit leistungsstandards<br />
Idealerweise werden die Leistungsversprechen<br />
in verbindliche Leistungsstandards<br />
überführt und systematisch in das Qualitätsmanagement<br />
der Sparkasse eingebunden.<br />
Damit wird Verkauf fördernde Image-Kommunikation<br />
für den Vertrieb wie die gesamte<br />
1 Vgl. Readers Digest: European Trusted Brand Survey<br />
2011. N = 8.000 (in Deutschland).<br />
2 Vgl. Best Brand (Serviceplan Gruppe, GfK Marktforschung,<br />
ProSiebenSat.1 Media AG, WirtschaftsWoche,<br />
Markenverband, iq media marketing GmbH):<br />
Deutsches Markenranking 2011. N = 850 Entscheider.<br />
3 Vgl. Diffferent GmbH: Diffferent Markenkraffft – Die<br />
Markenstudie für den Bank-Markt (2010). N = 1.000.<br />
4 Vgl. MC Marketing Consultants Financial Services<br />
GmbH: „Finanzkrise – Beschädigtes Vertrauen wiederaufbauen“<br />
(2009/2010). N = 4.037.<br />
5 Der DSGV hat diese Herausforderung bereits erkannt<br />
und im Projekt „Qualitätsoffensive“ aktiv<br />
aufgegriffen.<br />
166 Betriebswirtschaftliche Blätter 03|2012