Wohnumfeldqualität - IRAP - HSR Hochschule für Technik Rapperswil
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4.2 Ästhetik erleben<br />
Die Sinneswahrnehmung und das Empfinden beeinflussen somit das<br />
ästhetische Erleben wesentlich.<br />
Das ästhetische Erlebnis von Freiräume ist also schwierig zu untersuchen, zu<br />
beschreiben und aus zu werten, da:<br />
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Das Erlebnis von Person zu Person unterschiedlich ist;<br />
Es sehr viele Erlebnisnuancen gibt. Was für den einen schön ist, ist für<br />
der anderen interessant usw.;<br />
Die Wahrnehmung situationsabhängig ist. Wie man einem Freiraum<br />
wahrnimmt hängt ab vom Ziel des Aufenthalts,...;<br />
Der Bezugs‐ und Bewertungsrahmen ebenfalls eine entscheidende<br />
Rolle spielt.<br />
Jeder Freiraum seine Singularität, eigenen Kontext und Umgebung<br />
hat.<br />
Es kommt also nicht nur darauf an, wie der Freiraum gestaltet wird, sonder<br />
auch wie das gestaltete wahrgenommen wird. Auffallend ist, dass vor allem<br />
die Diskrepanz zwischen dem ästhetischen Erlebnis von ‚Laien‘ und<br />
‚Professionellen‘ sehr gross ist.<br />
4.3 Ästhetik des Angenehmen<br />
In sein Buch ‚Ästhetik des Angenehmen‘ zeigt Wulf Tessin auf, wie (städtische)<br />
Freiräume gestaltet werden können „zwischen professioneller Ästhetik und<br />
Laiengeschmack“ (Tessin, 2008).<br />
Leute halten mehr von<br />
einen angenehmen<br />
Aufenthalt als von ein<br />
gestalterisch reizvollen<br />
Erlebnis.<br />
Aufgrund verschiedener Umfragen kommt er zu dem Schluss, dass für<br />
Besucher eines Freiraums das Geschehen wichtiger ist, also ästhetischer erlebt<br />
wird, als die Gestalt. Ein Freiraum soll angenehm sein, sowohl im visuellen Sinn<br />
als auch auf das Erlebnis bezogen.<br />
Angenehm heisst: das richtige Mass. Ein Freiraum darf belebt sein, dass ist<br />
sogar attraktiv, aber zu belebt wirkt unruhig. Grüne Plätze werden als sehr<br />
angenehm empfunden, aber nur dann, wenn das Grün auch gepflegt ist. Gut<br />
erschlossene Freiräume werden geschätzt, aber die Verkehrsbelastung darf<br />
nicht so hoch sein, dass die Ruhe zerstört wird.<br />
18 Die Ästhetik des Wohnumfelds