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Gesamte Ausgabe runterladen - Zentralverband der Ärzte für ...

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Laudatio Dr. Oelze<br />

Nach über 30 Jahren verantwortlicher<br />

Tätigkeit als Chefarzt am Allgemeinen<br />

Krankenhaus in Hamburg-Ochsenzoll<br />

ging Fritz Oelze 1989 in den verdienten<br />

Ruhestand. Daß dieser Ruhestand<br />

nichts mit Ausruhen zu tun haben<br />

würde, war uns, die wir ihn seit Jahrzehnten<br />

kennen, klar. Am 9. Mai 1993<br />

feierte er seinen 70. Geburtstag im<br />

Kreise seiner Familie — das sind seine<br />

Frau, 5 Kin<strong>der</strong> und 9 Enkelkin<strong>der</strong> — ,<br />

seiner Freunde und seiner Kollegen<br />

aus Medizin, Politik, Berufspolitik und<br />

Sport.<br />

Kernpunkt seiner ärztlichen Tätigkeit<br />

war die innere Medizin und ihr<br />

Schwerpunkt für ihn die Naturheilverfahren.<br />

Vor allem die Physiotherapie,<br />

die er bereits 1953 als Oberarzt bei<br />

Hanns Kusche lehrte und ausübte,<br />

hatte es ihm angetan. An dieser Klinik,<br />

<strong>der</strong>en Chef er jahrzehntelang bleiben<br />

sollte — dem Allgemeinen Krankenhaus<br />

Hamburg-Ochsenzoll —, wurden<br />

Ordnungstherapie, Wasser- und Bewegungsbehandlungen,<br />

Massagen und<br />

Elektrotherapie, Pflanzenheilkunde<br />

und Diätetik Grundlagen einer sonst<br />

nach mo<strong>der</strong>nen internistischen Gesichtspunkten<br />

geführten Abteilung<br />

praktiziert. Im Verlauf dieser Jahrzehnte<br />

wurde die Abteilung neben<br />

dem Krankenhaus für Naturheilweisen<br />

unter Walther Zimmermann in München<br />

und <strong>der</strong> Abteilung Natürliche<br />

Heilweisen am Urban-Krankenhaus<br />

Unterkuban in Berlin eine <strong>der</strong> drei klinischen<br />

Einrichtungen für Naturheilverfahren,<br />

die feste Begriffe in <strong>der</strong> Medizin<br />

wurden. Ab 1981 stand er in diesem<br />

Krankenhaus auch <strong>der</strong> Abteilung<br />

Physikalische Medizin als Chefarzt zur<br />

Verfügung.<br />

Seine wissenschaftliche Laufbahn war<br />

geprägt durch eine Fülle von Veröffentlichungen<br />

in <strong>der</strong> Fachpresse. Er<br />

fand durch seine klare Sprache und<br />

sein fundiertes Fachwissen raschen<br />

Zugang zu Vorträgen, Seminaren und<br />

den Medien. 1958 bereits arbeitete er<br />

in <strong>der</strong> Redaktion <strong>der</strong> Deutschen Krankenpflegezeitschrift<br />

und legte dieses<br />

Amt erst 1985 nie<strong>der</strong>, als seine Aufgaben<br />

als freier Mitarbeiter bei Printmedien<br />

allgemein und im Fernsehen ihn<br />

an die Grenzen seiner Möglichkeiten<br />

führten. Fritz Oelze ist Mitglied <strong>der</strong><br />

Vereinigung <strong>der</strong> medizinischen Fachund<br />

Standespresse. Er wurde Autor<br />

vieler Fachbücher, die sich mit physikalischer<br />

Medizin und Naturheilverfahren<br />

beschäftigen. Seiner Mitarbeit<br />

in <strong>der</strong> Fachleitung verdankt unsere<br />

Fachzeitschrift „Ärztezeitschrift für<br />

Naturheilverfahren" den Sektor Physikalische<br />

Medizin und Rehabilitation.<br />

Der Anerkennung <strong>der</strong> Naturheilverfahren<br />

als einem Teil <strong>der</strong> Gesamtmedizin<br />

hat Fritz Oelze in vielerlei Hinsicht<br />

gedient. Als Fachbeisitzer für Naturheilverfahren<br />

und physikalische Therapie<br />

seiner Landesärztekammer<br />

Hamburg, aber auch im Hartmannbund<br />

— Verband <strong>der</strong> Ärzte Deutschlands.<br />

Seit Jahren arbeitet Fritz Oelze<br />

in <strong>der</strong> Arzneimittelkommission E beim<br />

Bundesgesundheitsamt in Berlin im<br />

Auftrag des Bundesministers für Gesundheit<br />

und ist in <strong>der</strong> 3. Legislaturperiode<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> dieser Kommission,<br />

die sich mit <strong>der</strong> Zulassung und<br />

Aufbereitung phytotherapeutischer<br />

Therapien und Stoffgruppen beschäftigt.<br />

Im <strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> Ärzte für Naturheilverfahren<br />

arbeitet Fritz Oelze<br />

seit 1953 und war bereits kurz nach <strong>der</strong><br />

Gründung des Verbandes unter Hanns<br />

Kusche und später Hans Haferkamp<br />

2. Vorsitzen<strong>der</strong>. Zur Zeit trägt er die<br />

Bürde eines stellvertretenden Vorsitzenden,<br />

die ihn mit vielen Reiseaktivitäten<br />

und Öffentlichkeitsarbeit belastet.<br />

Über die umfangreichen und berufspolitischen<br />

Aktivitäten soll an dieser<br />

Stelle nicht berichtet werden, sie sind<br />

in den Laudationes des Kompendiums<br />

zum 76. Ärztlichen Fortbildungskongreß<br />

des ZÄN in Freudenstadt im<br />

März 1989 und in <strong>der</strong> Ärztezeitschrift<br />

für Naturheilverfahren im Juni 1993<br />

nachzulesen.<br />

Der <strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> Ärzte für Naturheilverfahren<br />

und die Naturheilverfahren<br />

haben Fritz Oelze viel zu danken.<br />

Wir wünschen ihm, dem wir jahrzehntelange<br />

Treue zum Verband und<br />

zu Freudenstadt verdanken, auch weiterhin<br />

viel Erfolg für sein arbeitsreiches<br />

erfülltes Leben, das sicherlich<br />

noch viele Aufgaben für ihn bereithält.<br />

Dr. med. K. Ch. Schimmel<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des <strong>Zentralverband</strong>es<br />

<strong>der</strong> Ärzte für Naturheilverfahren<br />

Curriculum vitae<br />

Fritz Oelze wurde am 9. Mai 1923 in<br />

Dahme, einer Märkischen Kleinstadt, geboren.<br />

Dort wuchs er als Sohn eines Berliner<br />

Studienrates und einer temperamentvollen<br />

Münchnerin auf. Seinen Schulbesuch<br />

unterbrach er, um 1937, 1938 und<br />

1939 gründlich Franzosisch zu lernen und<br />

hielt sich hierzu in Neuchätel in <strong>der</strong><br />

Schweiz, in Lyon und Paris auf. Ab 1939<br />

sollte er Englisch in einem College bei<br />

London lernen, was <strong>der</strong> Kriegsausbruch<br />

verhin<strong>der</strong>te. Das zum Verständnis für<br />

seine heute noch weltweiten Interessen.<br />

1941 legte er seine Reifeprüfung in Juterbog<br />

ab und wurde danach bis zum Juni<br />

1945 Soldat. Zu diesem Zeitpunkt wurde<br />

er aus <strong>der</strong> US-Gefangenschaft entlassen<br />

und hatte es bis zum Leutnant <strong>der</strong> Reserve<br />

gebracht. Die Nachkriegszeit sah ihn zunächst<br />

als Praktikanten in <strong>der</strong> Landwirtschaft.<br />

1946 bis 1950 folgte das Medizinstudium<br />

in München, das er unter sehr schweren<br />

Bedingungen absolvieren mußte. Der Vater<br />

war indessen von den Russen ermordet,<br />

und er mußte sich sein Studium selbst<br />

verdienen. Im Dezember 1950 erfolgten<br />

Staatsexamen und Promotion mit einer experimentellen<br />

Arbeit über das Thema<br />

„Kontaktstorungen und Krankheit". 1950<br />

bis 1953 Weiterbildung zum Internisten<br />

und Lehranalyse nach Freud mit einem<br />

dreisemestrigen Studium <strong>der</strong> Psychotherapie<br />

in München. 1953 Berufung als Oberarzt<br />

an die neugegründete Abteilung für<br />

Naturheilverfahren am Allgemeinen<br />

Krankenhaus in Hamburg-Ochsenzoll.<br />

Bereits 1957 wurde er dort nach dem Tode<br />

seines Chefarztes Dr. Hanns Kusche kommissarisch<br />

zum Leiter <strong>der</strong> Abteilung bestellt.<br />

1958 erfolgte die Ernennung zum<br />

Chefarzt dieser Abteilung, <strong>der</strong> er dann bis<br />

1988 vorstand. Oelze beschreibt seine<br />

chefärztliche Tätigkeit an dieser Abteilung<br />

als sehr interessant mit Schwerpunkten in<br />

244 Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35, 4 (1994)

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