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Gesamte Ausgabe runterladen - Zentralverband der Ärzte für ...

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H. Fahrner, Das Heilfasten<br />

im Fasten die dafür erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Transaminasen im Serum an, in <strong>der</strong><br />

Leber vermehrt die Glutamat-Pyruvat-Transaminase,<br />

in den Nieren die<br />

mehr ubiquitäre Glutamat-Oxalazetat-<br />

Transaminase.<br />

Da es kein dem Fettgewebe entsprechendes<br />

Speicherorgan für Eiweiß<br />

gibt, erhebt sich die Frage, woher <strong>der</strong><br />

fastende Organismus die Aminosäuren<br />

zur Glukoneogenese nimmt.<br />

Wir können davon ausgehen, daß das<br />

gesamte Körpereiweiß von ca. 5 bis 10<br />

kg einen gemeinsamen Stoffwechselpool<br />

darstellt, davon befinden sich<br />

schätzungsweise 70% in vollem Funktionszustand,<br />

15% im Abbau und 15%<br />

im Neuaufbau. Dieser Organauf- und<br />

-abbau erfolgt mit unterschiedlicher<br />

Geschwindigkeit, d. h. mit organspezifischer<br />

Halbwertszeit. Am schnellsten<br />

regenerieren die Erneuerungsgewebe<br />

mit einer Halbwertszeit zwischen 6<br />

Stunden und ca. 14 Tagen. Dazu gehören<br />

die Funktions- und Transportproteine<br />

sowie Immunglobuline des Blutes,<br />

alle Enzyme, Fermente und Hormone,<br />

beson<strong>der</strong>s im Magen-Darm-<br />

Trakt, die Epi<strong>der</strong>mis samt Anhangdrüsen,<br />

alle Schleimhaut-, Gefäß- bzw.<br />

Kapillarepithelien und das blutbildende<br />

und lymphatische System.<br />

Langsamer reagieren die sogenannten<br />

stabilen Gewebe mit einer Halbwertsim<br />

Abbau<br />

Gesamtkörper-Eiweiß-Pool<br />

im<br />

voller Funktion<br />

bei ausgewogener Ernährung<br />

bei O-Kalorien-Fasten<br />

bei KH-substituiertem Buchinger-Fasten<br />

bei KH- und Eiweißsubstituiertem Fasten<br />

nach Fahrner<br />

bei <strong>der</strong> Nach-Fasten-Diät<br />

im<br />

Aufbau<br />

Oxydation stabiles Gewebe Recycling Neu-lntegration<br />

Abb. 2: Eiweißstoffwechselbilanz (schematisch).<br />

zeit zwischen einer Woche und mehreren<br />

Monaten. Dazu gehören <strong>der</strong> gesamte<br />

mesenchymale Großraum mit<br />

Fibrozyten, Fibrillen und Kollagenen,<br />

das Binde- und Fettgewebe sowie die<br />

Muskulatur (mit Ausnahme des Herzens),<br />

das Knorpel- und Knochengewebe.<br />

Nicht mehr regenerationsfähig ist das<br />

sogenannte Ruhegewebe. Was verlorengeht,<br />

kann nicht mehr ersetzt werden.<br />

Dazu gehören das gesamte zentrale<br />

Nervensystem, <strong>der</strong> Herzmuskel<br />

und die Nierentubuli. Ihre Zell-DNS<br />

muß aus dem gemeinsamen Pool erneuert<br />

werden, im Fasten also ausschließlich<br />

durch Recycling.<br />

Bei kürzerem Fasten liefern vorwiegend<br />

die Erneuerungsgewebe die zur<br />

Glukoneogenese erfor<strong>der</strong>lichen Aminosäuren,<br />

bei längerem Fasten die stabilen<br />

Gewebe. Die Geschwindigkeit<br />

<strong>der</strong> Regeneration wird während des Fastens<br />

zuerst langsamer, um sich bei<br />

Wie<strong>der</strong>ernährung zu beschleunigen.<br />

Vom gesamten Körpereiweiß sind bei<br />

Unterbrechung <strong>der</strong> Nahrungszufuhr ca.<br />

2V 2 bis 4 kg verfügbar, was zur Bewältigung<br />

einer Fastenzeit von im Durchschnitt<br />

40 Tagen ausreicht (Abb. 2).<br />

Von den vorwiegend ernährungsabhängigen<br />

Krankheitsbil<strong>der</strong>n standen<br />

bisher die Überlastungserscheinungen<br />

des Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsels<br />

mit Hyperglykämie, Hyperlipidämie,<br />

im weiteren Verlauf Atheromatose<br />

und Arteriosklerose einseitig im<br />

Vor<strong>der</strong>grund des Interesses, jedoch<br />

kann auch ein einseitiges, langdauerndes<br />

Überangebot an Nahrungseiweiß<br />

o<strong>der</strong> gar chronische Eiweißmast vom<br />

Energiestoffwechsel nicht mehr oxidativ<br />

bewältigt werden. Die Folge ist eine<br />

etappenweise vordringende Adsorptionshyalinose.<br />

Nach den Befunden<br />

<strong>der</strong> Pathologie beginnt diese in Leber<br />

und Milz, um über Gefäßendothelien,<br />

Darm und Tubulusepithelien sich bis<br />

zu den straffen und retikulären Fasern<br />

des weiten bindegewebigen Raumes<br />

auszudehnen.<br />

Bis zu einem gewissen Grad sind Atheromatosen<br />

und Hyalinosen durch ent-<br />

Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35, 4 (1994) 283

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