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Gesamte Ausgabe runterladen - Zentralverband der Ärzte für ...

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Das Heilfasten<br />

nach Dr. Otto Buchinger<br />

von H. Fahrner<br />

Zusammenfassung<br />

Otto Buchinger ist erst durch eigenes schweres Leiden zum Fasten gekommen.<br />

Von damaligen Schulmedizinern wegen einer chronischen Infektarthritis als unheilbar<br />

invalidisiert, wagte <strong>der</strong> damals 41jährige auf den Rat eines Laien hin eine<br />

Null-Kalorien-Fastenzeit von 3 Wochen bei Gustav Riedlin und einige Jahre später<br />

wegen einer weiter bestehenden chronischen Cholangitis, Cholezystitis eine<br />

von 4 Wochen bei Siegfried Möller, beide Male mit durchschlagendem Erfolg. So<br />

wurde Otto Buchinger zum begeisterten und an<strong>der</strong>e begeisternden Fastenarzt, <strong>der</strong><br />

das Null-Kalorien-Wasser- bzw. Teefasten seiner Lehrmeister nach einigen Jahren<br />

zum Heilfasten mit seinen Hilfsmethoden als biologischen Weg zur inzwischen<br />

weltweit bekannten Methode Buchingers weiterentwickelt hat.<br />

Die sowohl präventive als auch therapeutische Indikationsbreite des Fastens reicht<br />

von den heutzutage dominierenden Risikofaktoren über alle ernährungsabhängigen<br />

Erkrankungen bis zu den chronischen Leiden. Die inzwischen wissenschaftlichfundierte<br />

Umschaltung auf innere Ernährung und Verdauung im Fasten ermöglicht<br />

und begründet dafür das Verständnis. Wie bei je<strong>der</strong> Therapie sind auch<br />

hier Gegenindikationen zu beachten. Heilfasten erfolgt nicht nach einem starren<br />

Schema; im Gegenteil, Voraussetzung für ein erfolgreiches Fasten ist eine diagnostisch<br />

begründete Anpassung betreffs Dauer und Intensität <strong>der</strong> Nahrungsenthaltung<br />

an die jeweilige Ausgangslage des Patienten und seine individuellen Bedürfnisse.<br />

Schlüsselwörter: Heilfasten, Nulldiät, Präventivmedizin<br />

Summary<br />

Otto Buchinger found only through his own severe suffering tofasting. By then<br />

men of classical medicine as incurable disabled due to a chronic infection arthritis<br />

the then 41 years old Otto Buchinger upon the advice of a layman risked a zerocaloriesperiod<br />

offasting of 3 weeks with Gustav Riedlin andfew years later one<br />

of 4 weeks with Siegfried Möller because of a continuously existing cholangitis<br />

and cholecystitis; and that both times with tremendous success. In this way Otto<br />

Buchinger became an enthusiastic and others inspiring physician for fasting who<br />

afterfew years developed the zero-calories water resp. tea fasting ofhis teachers to<br />

the remedial fasting with its adjutory methods as biological way for the<br />

meanwhile world-wide renowned Buchinger's method.<br />

The both preventive and therapeutical wide array of indications offasting reaches<br />

from the atpresent dominating riskfactors over all diseases that depend on the<br />

Am schnellsten gelingt die Information<br />

über das therapeutische Konzept<br />

Otto Buchingers mit einer kurzen Betrachtung<br />

seines Lebensweges und seiner<br />

Krankengeschichte.<br />

Otto Buchinger, 1878 als Sohn eines<br />

Landrats in Darmstadt geboren, war<br />

zunächst ganz <strong>der</strong> lebensfrohe Student<br />

des ausgehenden 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts.<br />

Mit 19 Jahren begann er sein Studium<br />

in Gießen, zunächst wie sein Vater als<br />

Jurist. Da ihm jedoch in dieser Fakultät<br />

die Vorlesungen zu früh am Morgen<br />

begannen, sattelte er kurzerhand<br />

auf Medizin um. Darin sah er einen gewissen<br />

Wink des Schicksals, denn er<br />

sah sich bald in <strong>der</strong> medizinischen Fakultät<br />

besser zu Hause als in <strong>der</strong> juristischen.<br />

Als Marinearzt und Betreuer eines<br />

preußischen Prinzen reiste er dann<br />

jahrelang um die ganze Welt. Angesichts<br />

<strong>der</strong> unglückseligen Folgen des<br />

bei <strong>der</strong> Marine üblichen extremen Alkoholkonsums<br />

wurde er bald aktiver<br />

Alkoholgegner. Den 1. Weltkrieg erlebte<br />

er als Flottenarzt auf dem<br />

Schlachtschiff „Roon" und dabei die<br />

ganze Härte des Seekriegs. Als vor seinen<br />

Augen zwei Schiffe seiner Flotte<br />

torpediert wurden und mit Mann und<br />

Maus untergingen, während zwei Torpedos<br />

das eigene Schiff nur knapp verfehlten,<br />

wandelte sich seine bisher eher<br />

materialistische und atheistische Weltanschauung<br />

radikal. Er wurde sich dadurch<br />

<strong>der</strong> höheren Führung und Bewahrung<br />

sowie <strong>der</strong> eigenen tiefen Religiosität<br />

bewußt und damit gottgläubig.<br />

Inzwischen war er Familienvater geworden<br />

und hatte zwei Söhne und zwei<br />

Töchter.<br />

Buchingers Weg zum Fasten<br />

Da erkrankte er im Herbst 1917 an einer<br />

lakunären Mandelentzündung mit<br />

septischen Temperaturen. Es war ein<br />

sehr schweres Krankheitsbild. Die behandelnden<br />

Ärzte waren damals ohne<br />

Sulfonamide o<strong>der</strong> Antibiotika hilflos.<br />

Er überstand zwar die Krise mit einem<br />

massiven Schweißausbruch, jedoch<br />

blieb ein chronischer Gelenkrheuma-<br />

278 Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35, 4 (1994)

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